Reger Besucherstrom beim Herbstfest der Zeller Feuerwehr, Neuzugänge jeden Alters sind herzlich
willkommen.
Wer sich am gestrigen Sonntag auf den Weg zum Herbstfest der Freiwilligen Feuerwehr Zell gemacht hatte, der sah Rot. Und zwar jede Menge, dank des ausgestellten Fuhrparks. Dem gehören seit einigen Tagen nun zwei neue Fahrzeuge an: Ein Mannschafts-Transportwagen (MTW) für circa 70 000 Euro sowie ein GerätewagenTransport (GW-T) für rund 220 000 Euro und mit einem Gewicht von jeweils 5,5 Tonnen.
Im Zuge einer kurzen, an das zahlreich erschienene Publikum gewandte Rede, bedankte sich Feuerwehr-Kommandant Florian Lehmann bei seinem Stellvertreter Torsten Wiucha für die zeitintensive Betreuung dieser Projekte. Die derzeit noch nicht komplett ausgestatteten Fahrzeuge sollen im Frühjahr im Rahmen einer offiziellen Übergabe geweiht und auch dem Gemeinderat vorgestellt werden.
„Es gibt eigentlich nur schöne Anlässe heute“, fuhr der Kommandant fort und meinte mit Blick zum wolkenverhangenen Himmel: „Mal abgesehen davon, dass es heute nicht regnet, freuen wir uns auch riesig über den Besuch unserer Partnergemeinde Frauenstein.“ In seinem Grußwort betonten Frauensteins Bürgermeister Reiner Hentschel sowie sein Zeller Kollege Günter Pfundstein die sehr gute Beziehung zwischen den beiden Städten, deren Jugendfeuerwehren eine Partnerschaft gegründet haben.
Stark: die Mädchen und jungen Frauen der Jugendfeuerwehr
In einem Metallbehälter wurde ein Feuer entfacht. „Die Feuerwehr muss kommen“, riefen aufgeregt einige der vielen Kinder in der Schar von Schaulustigen. Es dauerte nicht lange, dann kam ein Einsatzwagen der Abteilung Unterharmersbach mit Blaulicht und weithin hörbarem Tatütatata angefahren. Besetzt war er mit der weiblichen Jugendfeuerwehr, die eine beeindruckende Schau-Übung ablegte.
Begleitet von den Erläuterungen Florian Lehmanns demonstrierten die Mädchen und jungen Frauen die festgelegten Abläufe im Fall eines Brandes. In Hand-in-Hand gehender Teamarbeit montierten sie Einzelteile zu einer Saugleitung, wie sie bei der Löschwasserbeschaffung aus offenen Gewässern wie einem Bach verwendet wird, legten Druckschläuche aus, richteten drei kraftvolle Wasserstrahlen auf die Flammen.
Klar und deutlich zwischendurch die Kommandos der Gruppenführerin, schließlich erscholl der im Ernstfall erlösende Ruf „Feuer aus“. „Das war wirklich toll heute, das habt ihr gut gemacht“, lobte Kommandant Lehmann den Verlauf der Übung, verbunden mit einer herzlichen Einladung an Interessierte, sich der Kinderfeuerwehr (sechs bis zehn Jahre) oder der Jugendfeuerwehr (zehn bis 17 Jahre) anzuschließen.
Entrauchung, Wassernebel
Viel Interesse auch fanden die Vorführungen von Kollegen der Feuerwehr aus Kehl. Seit vier bis fünf Monaten verfügt diese über das Löschunterstützungsfahrzeug LUF 60. Wie es funktioniert, zeigten mehrmalige Demonstrationen, für die zwei Nebelmaschinen eine der Fahrzeughallen mit Rauch füllten. Das LUF blies mit seinem Großlüfter PB 200 kräftig hinein (genauer gesagt mit 200 000 Kubikmetern pro Minute) und drückte so den fingierten Feuerrauch aus der Halle hinaus. Innerhalb von circa einer Viertelstunde.
Aber die Maschine bietet noch mehr: Mithilfe 360 kleiner Düsen kann ein Wassernebel produziert werden. „Nimmt man den kleineren, hinteren Turbinenlüfter noch dazu, kriegt man eine Wurfweite von 60 Metern“, so Maximilian
Horn (25), der die Maschine fernbediente. Hinzu kommt ein Wasserwerfer sowie eine Verstärkerpumpe.
Das 280 000 Euro teure LUF kann ortenauweit angefordert werden, das nächstgelegene Gerät seiner Art ist in Stuttgart stationiert.
Das Herbstfest der Zeller Feuerwehr hatte Sehens- und Erlebenswertes für Groß und Klein zu bieten. Darüber hinaus sorgte es mit einem breiten Angebot von Speis´ und Trank sowie Musik für regen Betrieb vor und in der großen Feuerwehrhalle.