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Zell am Harmersbach | 6.03.2023

Die Freiwillige Bürgerwehr ist das Aushängeschild für unsere Stadt

Generalversammlung der Bürgerwehr im Hotel »Sonne« – Viel Lob für den neuen Kommandanten Andreas Lehmann

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Eine große Runde aktiver Mitglieder wurde am Samstagabend geehrt: Für fast 100-prozentige Teilnahme bei den offiziellen Terminen oder besondere Verdienste. Von links: Franz Willmann, Hubert Hansmann, Andreas Lehmann, Rita Gutmann, Lothar Schober, Stefanie Muser, Rafael Antritter, Sebastian Schwarz, Richard Antritter, Wilhelm Schwarz, Dagmar Schwarz und Paul Gutmann. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Am Samstagabend trafen sich die Mitglieder der Zeller Bürgerwehr zu ihrer Generalversammlung. Auf der Tagesordnung standen eine ausführliche Begrüßung des Vorsitzenden Andreas Lehmann, der Kassenbericht, Tätigkeitsbericht des 2. Vorsitzenden Lothar Schober und Ehrungen. Viel Zeit nahmen sich die Teilnehmer für die allgemeine Aussprache am Ende der Versammlung.

Andreas Lehmann leitete seine erste Generalversammlung als Kommandant. Er erhielt viel Lob für seine Amtsführung von seinen Kameraden und Kameradinnen, dem 2. Vorsitzenden Lothar Schober und vom Bürgermeisterstellvertreter Hannes Graf müller.
Hannes Grafmüller war in Vertretung von Günter Pfundstein gekommen. »Mein Herz schlägt für die Bürgerwehr«, bekannte er zu Beginn seiner Rede. Mit Anerkennung sprach er über das traditionsreiche Wirken der Bürgerwehr und seine Bedeutung für die Stadt Zell.

Andreas Lehmann leitete erstmalig die Generalversammlung als Kommandant. »Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass ich das Amt des ersten Vorstands übernommen habe, in dem sich viel ereignet hat«, erklärte Lehmann zu Beginn seiner Begrüßung. Er berichtete von traurigen Anlässen wie die Verabschiedung von aktiven Mitgliedern bis zu schönen Auftritten mit besonderen Erlebnissen wie z.B. die Geburtstagsfeier von Wolfgang Schäuble in Offenburg. »Wir als Bürgerwehr haben dafür viel Lob erhalten«, berichtete er erfreut.

Ein interessanter Termin war die Teilnahme an einer Veranstaltung des Landesverbands mit dem Thema: »Wie sieht die Zukunft der Bürgerwehren aus?« Die Bürgerwehr ist der älteste Verein der Stadt Zell, muss in der Öffentlichkeit präsent sein und interessant bleiben, um neue Mitglieder gewinnen zu können und eine Überalterung der Wehr zu verhindern, führte Lehmann aus. »Nur so kann die lange Tradition der Bürgerwehr weiterleben«, betonte Lehmann. Als erster Schritt soll ein neuer Flyer der Bürgerwehr mit aktuellen Fotos erstellt werden. Damit könne man dann Werbung in eigener Sache machen. »Die Zukunft bleibt spannend«, sagte Lehmann abschließend.

Sebastian Schwarz ist neuer Schriftführer

Der bisherige Schriftführer Tom Weber ist aus beruflichen Gründen im letzten Jahr im September von seinem Amt zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Sebastian Schwarz, er wurde vom Verwaltungsrat einstimmig gewählt. Schwarz trug das Protokoll der letzten Generalversammlung vor.

Kassiererin Susanne Zimmermann erläuterte die Zahlen ihres Kassenberichts. Die beiden Kassenprüfer Agnes Isenmann und Martin Kerstin bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Die Kassenprüfer für 2023 sind Christian Roth und Isabelle Vollmer.

Die finanzielle Abrechnung für das Biwak ergab, dass bei dieser Veranstaltung viel personeller Aufwand notwendig ist – der Gewinn aber gering ausfällt. Andreas Lehmann erklärte, dass die Bürgerwehr als Veranstalter Mehrkosten zu tragen habe. Mitglied Peter Bürkle sagte, dass mit dem Biwak nicht Geld verdient werden soll, sondern die Bürgerwehr dabei Werbung für sich mache. Grundsätzlich wurde das neue Konzept mit einem Zwei-Schichten-Arbeitseinsatz und weniger Aufwand allgemein als positive Entwicklung gewertet. Bei der Nacht der Museen habe man mit weniger Aufwand viel mehr Gewinn gemacht.

Öffentliche Kommandoübergabe

Der 2. Vorsitzende Lothar Schober legte den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 vor. Bei der Kommandantentagung in Gengenbach hat Bernhard Lehmann die Herzog-Karl-Medaillie verliehen bekommen. Bei der Generalversammlung wurde Andreas Lehmann zum Kommandanten und Paul Gutmann zum Ehrenkommandanten ernannt. Weitere interne Personalwechsel nannte Schober namentlich.

Im Mai, Juni und August fanden Exerzierproben statt. Die Eröffnungsveranstaltung des Rundofens wurde auch für die Bürgerwehr zu einem großen Ereignis. Der Aufmarsch durch die Stadt und der Ehrensalut war einer der Höhepunkte des Jahres. An Fronleichnam erfolgte die öffentliche Kommandoübergabe an Andreas Lehmann: »Dies war ein bewegender Moment für alle Beteiligten«, blickte Schober zurück.

Im Juli nahm die Bürgerwehr am Peter-und-Pauls-Fest in Bad Peterstal teil. Das 47. Biwak konnte an einem schönen und warmen Sommerabend veranstaltet werden. Der Kanzleiplatz war voll besetzt, das neue Veranstaltungskonzept wurde umgesetzt und alle waren zufrieden. Lothar Schober dankte allen Helfern für ihren Einsatz. Am Tag der Heimat fanden die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft statt. Im August beteiligte sich die Bürgerwehr am Festumzug in Löffingen. Das Zeller Fest konnte wieder in traditioneller Weise stattfinden und die Wehr marschierte bei der Prozession mit, danach wurde die Kameradschaft gepflegt.

Großer Zapfenstreich in Offenburg

Im September hatte die Bürgerwehr bei den Heimtagen in Offenburg im Salmen einen besonderen Auftritt beim großen Zapfenstreich und beim Festumzug durch die Stadt. Zum 80. Geburtstag von Wolfgang Schäuble hatte die Bürgerwehr einen Auftritt mit 46 Mitgliedern. Beim Aufmarsch und Ehrensalut waren sie die einzige Bürgerwehr, die eingeladen wurde und erhielten für ihren Auftritt große mediale Aufmerksamkeit. Im November nahm die Bürgerwehr am Volkstrauertag teil. Der Silvester-Aufmarsch mit großer Mannschaft und Fahnenparade bot ein imposantes Bild. Abschließend sagte Lothar Schober zu Andreas Lehmann gewandt: »Dein erstes Jahr als Kommandant ist vorbei und ich darf sagen: Du hast es sehr gut gemacht!« Daraufhin gab es Applaus von allen Mitgliedern der Versammlung.

Stolz auf die Zeller Bürgerwehr

Hannes Grafmüller war als Bürgermeisterstellvertreter zu der Versammlung gekommen: »Mein Herz schlägt für die Bürgerwehr, ich bin gerne hierhergekommen«. »Was wäre die Stadt Zell ohne die Bürgerwehr?«, stellte er die rhetorische Frage in die Runde. »Mit seinem traditionsreichen Wirken ist die Bürgerwehr ein Aushängeschild unserer Stadt, das hell leuchtet«, betonte Grafmüller. Bei dem 80. Geburtstag von Wolfgang Schäuble war der Auftritt der Bürgerwehr der Höhepunkt der ganzen Veranstaltung. »Ich war unglaublich stolz auf die Bürgerwehr«, zeigte sich Grafmüller begeistert. Für die vielen Auftritte der Wehr drückte er seine Anerkennung aus. Zu Andreas Lehmann gewandt erklärte er: »Du hast die Arbeit sehr gut gemacht!« Die Entlastung des Verwaltungsrats erfolgte einstimmig.

Ehrungen

Laut der Anwesenheitsliste von 2022 wurden Mitglieder geehrt, die an fast allen Terminen teilgenommen haben. Für die Trachtenfrauen sind dies Rita Gutmann und Dagmar Schwarz. Bei den Ulanen wurden Franz Willmann, Hubert Hansmann und Wilhelm Schwarz geehrt. Vom Spielmannszug waren Rafael Antritter, Richard Antritter und Silas Schätzle fast immer dabei. Bei den Offizieren und Gewehrträgern wurden Paul Gutmann, Sebastian Schwarz, Andreas Lehmann und Michael Mietzner geehrt. Um den Schaukasten kümmert sich Stefanie Muser und erhielt dafür ebenfalls ein Präsent.

Termine

Im Juli fährt die Bürgerwehr für ein Wochenende nach Bretten zum Peter-und-Paul-Heimatfest. Im September findet das erste gemeinsame Landestreffen der Bürgerwehren, Milizen und Stadtgarden in Ehingen statt, an dem die Zeller Wehr ebenfalls teilnimmt.

Allgemeine Aussprache

Am Ende der Versammlung nutzten die Mitglieder die Gelegenheit zu einer allgemeinen Aussprache. Das Thema einer Namensänderung wurde im Oktober im Verwaltungsrat diskutiert und fast einstimmig abgelehnt. Die Bürgerwehr habe nicht in jeder Region einen guten Ruf, wurde für eine Namensänderung aus der Mitgliederversammlung argumentiert. Wenn der Name genannt wird, gäbe es Vorbehalte. Andreas Lehmann antwortete, dass bei dem Namen Bürgerwehr jeder wisse, was damit gemeint ist. Paul Gutmann argumentierte, dass der Name »Freiwillige Bürgerwehr« bereits in der Chronik manifestiert wurde.

Nochmals wurde das Thema Biwak aufgegriffen. Mitglied Manfred Lehmann kritisierte, dass beim Biwak bei dem guten Wetter lediglich ein Gewinn von ca. 1.000 Euro gemacht wurde. Bei schlechtem Wetter würde der Gewinn noch niedriger ausfallen. Ingo Lorenz erwiderte, dass das Biwak eher das ältere Publikum anspreche, das nicht so viel konsumieren würde. Sollen die höheren Einkaufspreise an das Publikum weitergegeben werden? Kann die Veranstaltung für Familien attraktiver werden, wenn sie am Sonntag bis in den Nachmittag hinein dauert? Die kontroverse Diskussion wurde in einer guten offenen Atmosphäre geführt, endete letztlich aber ohne Ergebnis. Nach dem Ende der Versammlung widmeten sich die Mitglieder der Kameradschaft.

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