Die Zeller Narrengeister regen sich nach den Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre mit Macht. Die Martini sitzung am 11. November fand im Gasthaus »Kleebad« vor vollem Haus statt. Zunftmeister Clemens Halter kündigte für 2023 »eine ganz normale Fasend mit allem Drum und Dran« an. Bei den Wahlen sprachen die versammelten Mitglieder dem gesamten Narrenrat ihr Vertrauen aus. Die Bilanz für 2021 und der Rückblick auf die Fasend 2022 machten deutlich, dass die Räte mit »närrischer Pläsier« ihre Auf gaben wahrnehmen.
Zunftmeister Clemens Halter konnte zur traditionellen Martinisitzung allen voran Ehrenzunftmeister Berthold Damm, Bürgermeister Günter Pfundstein, die Ehrenmitglieder, die Gemeinschaftsführer und Mitglieder sowie viele Hästräger begrüßen. Auch der Ratstisch war mit elf Mann in diesem Jahr wieder komplett besetzt. An der Seite des Zunftmeisters hatten die zehn amtierenden Narrenräte Platz genommen. Im letzten Jahr hatten Corona und andere Gründe die Zahl auf sechs dezimiert.
Unruhe im Zeller Städtle und darüber hinaus
So sah es auch bei der Fasend 2022 aus. »Keine Saalveranstaltungen und kein Umzug«, bilanzierte Zunftmeister Mathias Schwarz in seinem Tätigkeitsbericht. Dennoch seien die Veranstaltungen, die durchgeführt wurden, »Leuchttürme der Zeller Fasend mit Strahlkraft weit über die Grenzen des Städtles Zell« geworden.
Den Paukenschlag, so Mathias Schwarz, habe es zum Abschluss der Dreikönigssitzung gegeben, als der Narrenrat verkündete – trotz Pandemie – 2022 ein Narrentreffen in Zell veranstalten zu wollen. Dies sorgte für Verwirrung bei den Anwesenden und Unruhe im Städtle. Es folgten Leserbriefe und der Zunftmeister wurde von den Zeitungen gelöchert. Selbst Irritationen bei der Polizei und der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte habe es gegeben.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.
Derweil hielt die Narrenzunft dicht und gab keine Informationen Preis. »Das Narrenherz het viehmäßig boppert vor ludder närrischem Pläsier«, machte gab Mathias Schwarz den Gemütszustand der Narrenräte zu diesem Zeitpunkt deutlich. Erst am 12. Februar wurde das Geheimnis mit einem standesgemäßen Zunftmeisterempfang gelüftet. »Die Umkehr des Normalen« habe das Narrentreffen ermöglicht. Nicht die Zünfte zogen durchs Städtle sondern die Zuschauer. In den Schaufenstern der Geschäftswelt gab es 20 Stationen, wo die befreundeten Narrenzünfte der VSAN-Landschaft Schwarzwald, die drei örtlichen Musikkapellen und die Grachsymphoniker visuell, virtuell und auditiv erlebt werden konnten.