Die Mitglieder des DRK Ortsvereins trafen sich am Freitag im Vereinsheim zu einem Abend mit einer umfangreichen Tagesordnung. Rückblicke auf die Jahre 2019, 2020 und 2021, Ehrungen der letzten drei Jahre und Neuwahlen der Vorstandschaft mit Führungswechsel an der Spitze waren die Themen.
![](https://www.schwarzwaelder-post.de/wp-content/uploads/2022/04/2022-4-25-ZE-ga-DRK-Zell-IMG_6937-300x200.jpg)
![](https://www.schwarzwaelder-post.de/wp-content/uploads/2022/04/2022-4-25-ZE-ga-DRK-Zell-IMG_6944-300x200.jpg)
![](https://www.schwarzwaelder-post.de/wp-content/uploads/2022/04/2022-4-25-ZE-ga-DRK-Zell-IMG_6941-300x200.jpg)
![](https://www.schwarzwaelder-post.de/wp-content/uploads/2022/04/2022-4-25-ZE-ga-DRK-Zell-IMG_6939-300x200.jpg)
Vor Beginn der Neuwahlen gab der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende 1. Vorsitzende Hans-Martin Moll bekannt: »Ich möchte den Vorsitz abgeben. Ich werde dieses Jahr 75 Jahre alt. Günter Pfundstein ist bereit, für den Vorsitz zu kandidieren.« Bei der darauffolgenden offenen Wahl erhielt Pfundstein alle Stimmen der Mitglieder. Pfundstein erklärte: »Ich nehme die Wahl gerne an, danke für ihr Vertrauen.« Es sei traditionell oft so, dass der Vorsitz der Rotkreuzortsgruppe in den Händen des Bürgermeisters liege, führte er aus. Er hoffe auf die Entlastung in seinem Amt durch die Mitglieder: »Im Nebenamt bin ich ja noch Bürgermeister der Stadt Zell« – worauf allgemeines Gelächter folgte. Er wisse, dass die Rotkreutzler vom Helfersyndrom infiziert seien und eine hohe Einsatzbereitschaft zeigen. Wenn man die vielen Stunden addiere, die hier durch ehrenamtliche Arbeit geleistet werden – sei das eine erstaunliche Leistung, betonte Pfundstein. Er bedankte sich von Seiten der Stadt für den Einsatz bei dem Corona-Testzentrum: »Hier mussten schnell Strukturen entstehen, da konnten wir auf das DRK-Team bauen.«
Für zwei Jahre gewählt
Hans-Martin Moll hatte vor den Wahlen erläutert, dass die Neuwahlen turnusgemäß eigentlich im Jahr 2021 fällig gewesen wären, was wegen der Corona-Pandemie nicht möglich war. Dies bedeutet, dass der Vorstand ein weiteres Jahr kommissarisch im Amt geblieben ist und dieses Jahr von der neuen Amtszeit abgezogen wird: »Der Vorstand wird folglich nur für zwei Jahre gewählt.«
Zur zweiten Vorsitzenden wurde Margit Wohlgethan gewählt. Schatzmeisterin bleibt Klaudia Grafmüller; Zeugwartin Reinhild Frantz und Schriftführerin Kerstin Stricker behalten ihre Ämter ebenfalls inne. Hans-Martin Moll wurde gebeten, als Beisitzer dem Gremium erhalten zu bleiben und wurde einstimmig gewählt. Kassenprüfer bleiben Iris Brosamer und Anne Furtwängler. Margit Wohlgethan erhielt ihre erwartete Bestätigung als Bereitschaftsleiterin, ihre Vertreter sind Daniela Schmieder und Fabian Pietsch.
Für die Kreisversammlung wurden sechs Delegierte bestimmt. Dr. Anna Niederberger kandidierte nicht mehr für ihr Amt als Bereitschaftsärztin. Dazu sagte Moll: »Dr. Anna Niederberger hat sich mit außergewöhnlichem Engagement in diese Funktion eingebracht. Wir sind traurig, sie zu verlieren.« Eine Nachfolgelösung zeichne sich ab, kann aber erst in einem Jahr realisiert werden, informierte Moll. Bis dahin werde Anna Niederberger das Amt kommissarisch weiterführen.
In seiner Begrüßung zu Beginn der Versammlung gab Moll bekannt, dass die letzte Versammlung im April 2019 stattgefunden hat. Vorstandsarbeit habe auch in Coronazeiten stattgefunden. Im Gebäude des DRK wurden neue Fenster eingebaut und die Besitzverhältnisse an der Westwand des Hauses (Hauseingänge) konnten endlich dahingehend geklärt werden, dass das DRK jetzt ein Geh- und Fahrrecht hat. Moll erklärte: »Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Mitgliedern und Beitragszahlern. Das DRK ist auf die Beiträge und Spenden angewiesen, um sich zu finanzieren.«
Tätigkeitsberichte für drei Jahre
Die zweite Vorsitzende Margit Wohlgethan stellte die Tätigkeitsberichte für die Jahre 2019, 2010 und 2021 vor. Die Berichte gliedern sich in die Bereiche Sanitätsdienste, Dienstabende Übungen, Ausbildungen, Blutspende, Sitzungen/Treffen, Kameradschaftspflege und Sonstiges. Im Jahr 2019 wurden mit 497 Stunden relativ viel Zeit in den Sanitätsdiensten geleistet. Es gab interessante Einsätze wie zwei Tage bei der Formel 1 in Hockenheim und das Ed Sheeran Konzert in Hockenheim. Weitere Einsätze führten nach Schiltach, Lahr und Biberach.
»Die Zusammenarbeit mit anderen DRK-Organisationen bringen viele neue Erfahrungen und machen auch Spaß«, erklärte Wohlgethan. Im Jahr 2019 wurde zudem in den Sommerferien ein zusätzlicher Blutspendetermin organisiert, da die Blutspendezentrale Blutknappheit meldete. In 2019 wurde damit bei 4 Terminen 836 Spenden gesammelt werden, davon 50 Erstspender. Dazu war die Ortsgruppe 768 Stunden im Einsatz. Die Gesamteinsatzstunden für das Jahr 2019 betrug stolze 3551.
Für das Jahr 2020 ging Wohlgethan näher auf die Notfallbetreuung ein. Sie leistet seelischen Beistand bei schwierigen Einsätzen. Bei 22 Alarmierungen waren Dr. Anna Niederberger, Margit Wohlgethan und Jutta Eisenblätter im Einsatz. Allein 16 Einsätze wurden von Dr. Niederberger übernommen: »Sie ist das fleißigste Mitglied. Vielen Dank an sie.« Coronabedingt gab es im Jahr 2020 wenig Sanitätsdienste (mangels Veranstaltungen), wenig Dienstabende, Ausbildungen und kaum Kameradschaftspflege. Die Durchführung der Blutspendetermine musste an die Coronaregeln angepasst werden, was einen erheblichen Mehraufwand bedeutete. Im Corona-Testzentrum leistete die Ortsgruppe 319 Stunden. Die Gesamteinsatzzeit für 2020 betrug 1870 Stunden: »Das war eine gute Leistung bei den vielen Coronapausen und Absagen«, erklärte Wohlgethan.
Auch das 2021 war geprägt von der Corona-Pandemie und vieles konnte nicht stattfinden. Als besonderen Einsatz nannte Margit Wohlgethan, dass Dr. Anna Niederberger als Notfallbetreuerin 3 Tage im Ahrtal im Hochwassergebiet Betroffene unterstützt hat. »Das war einer der schwierigsten Aufgaben in dieser Zeit«, zog sie ein Resümee. Zusätzlich war Mitglied Jutta Eisenblätter 10 Tage in der Region im Einsatz, um bei der Essensversorgung zu helfen.
Für das Corona-Testzentrum wurden 210 Stunden geleistet; die ehrenamtlichen Betreuer wurden durch die Blaulichtfamilie gestellt – maßgeblich vom DRK. Auch bei den mobilen Impfteams waren die Mitglieder in den unterschiedlichsten Bereichen im Einsatz: Beim Impfen, Dokumentation und Organisation. Insgesamt wurden 852 Arbeitsstunden Einsatz geleistet. 5 neue Mitglieder konnten im Ortsverein begrüßt werden.
23 aktive und 346 passive Mitglieder
Aktuell hat der Verein 23 aktive und 346 passive Mitglieder. »Neue Mitglieder werden dringend gesucht«, sagte Wohlgethan am Ende ihrer Berichte. Der Verein möchte sich verjüngen und braucht Unterstützung.
Kassiererin Klaudia Grafmüller legte die Kassenberichte des Ortsvereins und des Gebäudes für die Jahre 2019, 2020 und 2021 vor. Die Kassenprüfer Iris Brosamer und Annemarie Furtwängler bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung.
Der Vorsitzende des Kreisverbandes, Jürgen Nowak, nahm die Entlastung des Vorstands vor. Er fand viele lobende Worte für den Ortsverein: »Ihr habt viele Einsatzstunden geleistet und hervorragend gearbeitet. In der Coronazeit wurden neue Aufgaben übernommen. Der Verein ist auch in der schwierigen Zeit aktiv geblieben.« Ausdrücklich lobte er die herausragende Arbeit der Notfallbetreuung.
Annemarie Furtwängler für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt
Dann konnte er die angenehme Aufgabe der Ehrungen vornehmen. Die zweite Vorsitzende Margit Wohlgethan berichtete für jedes Mitglied, dass geehrt wurde, von deren besonderen Verdiensten und ihren Talenten. Mit persönlichen und herzlichen Worten drückte sie ihre Wertschätzung aus. Die größte Ehrung wurde Annemarie Furtwängler zuteil, die für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Wohlgethan lobte sie als aktives Mitglied im Kreisauskunftsbüro und fleißige Helferin bei den Blutspendeterminen. Die Jubilarin sagte: »Ich war die erste Schwesternhelferin, die beim Roten Kreuz ausgebildet wurde. Das ist 60 Jahre her.« Und Annemarie Furtwängler ist immer noch aktives Mitglied und hilft, wo sie gebraucht wird.
Für 45 Jahre geehrt wurden Reinhilde Frantz und Jutta Eisenblätter; für 40 Dienstjahre Johann Frantz und Anette Kern; für 30 Dienstjahre Martina Harter; für 20 Jahre Treue zum DRK Klaudia Grafmüller und Iris Brosamer und für 15 Jahre Hans-Martin Moll.
Am Ende der Versammlung bedankte sich der scheidende Vorsitzende Hans-Martin Moll: »Es war eine gute Zusammenarbeit in den 15 Jahren. Der Ortsverein ist mit Erfolg weitergekommen und hat wegen der Corona-Pandemie keine Mitglieder verloren. Wir sind auf einen guten Weg.«
Mit einem gemeinsamen Essen und gemütlichen Beisammensein klang die Versammlung nach zwei Stunden aus.