Die Christmette in der Pfarrkirche wurde als Wortgottesdienst vom Liturgiekreis feierlich gestaltet. Der Kirchenchor unter Leitung von Wolf ram Dreher und Dieter Friede an der Orgel zeigten mit ihrer Musik, wie der Kirchenraum zu einem großen harmonischen Klangkörper werden kann.
Diakon Bruder Pirmin begrüßte die Besucher zur Einstimmung auf die Christmette: »Wir haben alle geglaubt, dieses Jahr Weihnachten unter anderen Vorzeichen feiern zu können.« Aber auch das Jahr 2021 stand unter dem Vorzeichen der Pandemie, bedauerte Br. Pirmin. Darum wählte der Chor als erstes Lied ein Musikstück mit traurigem Charakter: »Drop, drop, slow tears« aus dem 16. Jahrhundert aus England stammend. Diakon Pirmin las die deutsche Übersetzung vor »Langsam tropfen meine Tränen…«, bevor der Chor das Lied mit viel Gefühl musikalisch interpretierte. Danach zündete Dirigent Wolfram Dreher eine Kerze am Ambo an und leitete damit über zum besinnlichen Teil der Einstimmung. Dazu passte sehr gut das beliebte »Maria durch ein Dornwald ging« – ein Lieblingslied des Chores, das bei keiner Einstimmung zur Christmette fehlt. Mit dem weiteren Programm »In dulci jubilo« und »Wie schön leuchtet der Morgenstern« kam feierliche Stimmung auf.
Als klingendes Weihnachtsgeschenk hat Dirigent Wolf ram Dreher gemeinsam mit dem Chor und Organist Dieter Friede das Werk »I will sing with the spirit« des weltberühmten Komponisten John Rutter einstudiert. Amelie Dreher erfreute mit einem Sopransolo. Zwischen den Musikstücken spielte Dieter Friede an der Orgel weih nachtliche Festtagsmusik – ein Hörgenuss. Mit der Weih nachtsmotette von Friedrich Silcher – eine festlich vertonte Weihnachtsbotschaft – verabschiedete sich der Chor. Das Stück endet mit dem jubilierenden Schlussakkord »Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!« Ein fulminantes Ende nach einer stimmungsvollen halben Stunde Chormusik, die mit viel Applaus belohnt wurde.
Glaube, Liebe, Hoffnung und Licht
Die Christmette wurde als Wortgottesdienst vom Liturgiekreis gestaltet. Lektorin Jutta Uhl begrüßte die Gottesdienstbesucher: »Es ist Heiligabend und wir feiern die Ankunft von Jesus in unserer Mitte.« Bei dezenter Beleuchtung stimmte die Gemeinde das beliebte Weih nachtslied »Stille Nacht, Heilige Nacht« an, bei dem alle Gemeindemitglieder sehr gerne mitsingen. Melodie und Text des Weihnachtsklassikers berührten die Herzen und Seelen der Anwesenden.
Zu einem Text zum Thema Licht zündete Lektorin Brigitte Metzler vier große Kerzen vor dem Altar an, die symbolisch für Glaube, Liebe, Hoffnung und Licht stehen. Danach sang der Kirchenchor unter Leitung von Wolfram Dreher »Maria durch ein Dornwald«, in einer anderen Version wie der Joy & Fun-Chorus. Andächtige Stille gab es bei dem »Hebe deine Augen auf« von Felix Mendelsohn Bartholdy – mit viel Gefühl und Ausgewogenheit in den Stimmen vom Kirchenchor vorgetragen – Chormusik vom Feinsten.
Das Weihnachtsevangelium wurde von Brigitte Metzler sehr feierlich vorgelesen – nach der Textstelle von der Geburt Jesu sang die Gemeinde »Zu Bethlehem geboren«, im Altarraum gingen die Kerzen an und in der Kirche die Festtagsbeleuchtung. Danach sang der Kirchenchor das bekannte Weihnachtslied »Engel auf den Feldern singen«, bei dem die Gemeinde das fröhliche Gloria als Refrain sehr gerne mitsang.
Danach rief Lektorin Jutta Uhl in einem Text dazu auf, Weihnachten nicht als Unbeteiligter zu erleben, sondern selber Akteur zu sein. »Wir dürfen an seiner Krippe stehen und ihn anbeten«, betonte die Lektorin.
Friedenslicht von Bethlehem
Am Ende der Feier lud Brigitte Metzler dazu ein, das Friedenslicht von Bethlehem mit nach Hause zu nehmen oder den Personen zu bringen, die nicht am Gottesdienst teilnehmen können. Das Licht wurde in der Geburtsgrotte Christi in Bethlehem angezündet und per Flugzeug nach Österreich geflogen. In Deutschland gelangt es über eine Lichterstafette der Pfadfinderverbände bundesweit in 500 Orte. Zum 4. Advent kam das Friedenslicht nach Zell; Diakon Matthias Hoppe hat es von den Pfadfindern aus Überlingen erhalten und mitgebracht.
Jede Christmette in der Zeller Pfarrkirche endet mit der schönen Tradition, den klassischen Freudengesang zu Weihnachten gemeinsam zu singen: »O du fröhliche…«, bei dem der Zimbelstern der Kirchenorgel zum Einsatz kommt und sich laut klin-gend dreht. Die drei Strophen des Liedes können fast alle Besucher natürlich auswendig und die Christmette endet mit lautem, freudigem Gesang.
An den Ausgängen der Kirche verteilten die Ministranten Weihnachtsgrüße von Pfarrer Gerner, dem Seelsorgeteam und Gemeindeteams sowie den Kapuzinern an die Gemeindemitglieder.