»Wir sind am Umbauen und Richten«, erklärt Roland Mauch. Ungeachtet der sommerlichen Hitze werkelt der bildende Künstler in seinem Atelier in der Fabrikstraße 1.
Nach Farbe duftet es hier – und nach viel Arbeit sieht es aus. Letzteres ist ob Mauchs 80stem Geburtstag am kommenden Freitag der Fall. Denn: Alle fünf Jahre richtet der aus Emmendingen stammende Wahl-Zeller eine Ausstellung im benachbarten Kultur- und Vereinszentrum aus, da gibt es im Vorfeld allerhand zu tun.
»Das war so mit 70, mit 75, und jetzt mit 80«, konstatiert Mauch, „und wenn ich Glück hab’, kommt noch eine Ausstellung, oder eben nicht.« In – auch überregionalen – Einzelausstellungen ist er ebenso erfahren wie in Gruppenausstellungen, auf denen er gemeinsam mit namhaften Künstlern der Region seine Werke präsentiert.
Im ehemaligen Berufsleben war der studierte Hochbautechniker im Planungs- und Projektmanagement verschiedener Architekturbüros tätig. Seinem Hang zu Farben und Formen folgte er aber auch auf anderen Wegen – wie schließlich in einem Studium an der staatlich anerkannten Akademie für Bildende Kunst in Lahr, das er 1998 begann und 2003 abschloss.
Seither arbeitet der baldige Jubilar freischaffend in diesem Metier, unter Verwendung verschiedener Techniken und Materialien. Unter anderem mit Gouache und Acryl malt der stark mit der Natur Verbundene, der sich gerne von Reisen vor allem in nordeuropäische Länder inspirieren, sich „vom Motiv verführen“ lässt. Der in erster Linie die Atmosphäre einzufangen versucht. Der dabei »die Realität oft durch Abstraktion ersetzt«, indem er Farbe und Form zusammenführt. Der sein Ziel dann erreicht sieht, »wenn Realität, Fantasie und Emotion zu einer Einheit verschmelzen.«
Besonders ist er dabei dem Aquarell verbunden, dessen Leuchtkraft und Leichtigkeit er liebt – Leichtigkeit im Sinne der optischen Wirkung wohlgemerkt, denn diese zu erreichen erfordert viel Übung und Können im Umgang mit der »Wasserfarbe«. Nicht zuletzt während der reisebeschränkten Corona-Pandemie hat ihn diese Leichtigkeit getragen.
Als Hauptmotiv für seine Geburtstagsausstellung hat Mauch ein für ihn ganz besonderes Bild ausgesucht. Vor einigen Jahren aufgrund von Impressionen während einer Islandreise entstanden, wollte man es ihm bereits abkaufen, »aber da hab’ ich mich noch nicht von dem Bild trennen können«; gesteht Mauch. Wegen der mit dem Werk verbundenen Erinnerungen, »und es ist so kraftvoll.« Feuer und Eis stellt die gerahmte Leinwand auf 100 mal 120 Zentimetern dar, »die gesamte Energie, die man in Island empfindet.«
Die Ausstellung »Fantasie und Emotion in Farbe« im Kulturzentrum »Obere Fabrik« bietet eine Rückschau auf Mauchs Werke aus den vergangenen Jahren. Mit einer Vernissage wird sie am 2. Juli um 19 Uhr eröffnet. Bürgermeister Günter Pfundstein spricht das Begrüßungswort, die Laudatio hält Wolfgang Hilzensauer, Vorsitzender des Fördervereins Zeller Kunstwege. An der Gitarre sorgen Konrad Vollmer und Farid bel Seragui für musikalische Begleitung.
Am Samstag und Sonntag ist die Ausstellung von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Gemäß der aktuellen Corona-Bestimmungen müssen Besucher vollständig geimpft, genesen oder getestet sein.





