Am Sonntag kamen viele Familien mit ihren Kindern zum Familiengottesdienst in die Pfarrkirche. Aufgrund des übergroßen Baugerüsts wurde die Feier als Baustellenparty ausgerichtet und erreichte wirklich Partystimmung.


Kinder verkleiden sich ja gerne und so kamen am Sonntag viele kleine Prinzessinnen, Indianer, Bären, Hexen, Clowns und Mäuse in die Kirche. Auch einige Erwachsene haben sich anstecken lassen und kamen närrisch gekleidet. Die Sängerinnen der Gruppe Horizont und die Mitglieder des Familiengottesteams waren ebenfalls närrisch angezogen. »Einfach spitze, dass ihr da seid !« begrüßte die Musikgruppe Horizont die Besucher und machte gleich die Bewegungen vor, die zu dem Lied passten. Da wurde geklatscht und gewippt und die Hände in die Höhe gereckt, wie bei den danach folgenden, kindgerechten Liedern auch. Wenn die Besucher aufgrund der Corona-Verordnung nicht singen dürfen, sich bewegen wurde zu einer fröhlichen Alternative. Bruder Pirmin zeigte sich ebenfalls sehr erfreut über die viele Teilnehmer: »Ich finde es spitze, dass ihr alle gekommen seid.« Auch wenn in diesem Jahr alles anders ist, wolle man doch einen fröhlichen Fasendsgottesdienst miteinander feiern, versprach Br. Pirmin.
In dem anschließenden Text ging es thematisch um die bedingungslose Liebe von Jesus zu den Menschen. »Jesus mag mich, auch wenn ich mal ein Stinkstiefel und Miesepeter bin«, sagte die Sprecherin.
Beim Anspiel wurde die Geschichte von dem Elefanten Elmar erzählt, der eine buntkarierte Haut hat und in einer Elefantenherde lebt. Alle anderen Elefanten sehen normal aus, einfach nur grau. Die anderen Elefanten mochten Elmar gern mit seinem besonderen Aussehen. Eines Tages aber war Elmar traurig und wollte so aussehen wie die anderen Elefanten. Er ging weg und fand einen Busch mit elefantenfarbenen Beeren. Die schüttelte er auf den Boden und wälzte sich ausgiebig darin, bis er überall grau war. So ging er zurück zur Herde. Die stand ganz traurig herum, weil sie Elmar vermissten. Sie erkannten ihn nicht, obwohl er ganz nah bei ihnen stand. Da kam er sich selber etwas verloren vor. Er rief laut: »Buh«. Endlich erkannten ihn die anderen Elefanten und waren sehr erleichtert. Alle lachten zusammen und freuten sich über das Wiedersehen. Dann regnete es, der Regen wusch seine Farbe ab und der buntkarierte Elmar kam wieder hervor. Darüber war die ganze Elefantenherde froh und feierte diesen Tag fortan als »Elmar-Tag«, an dem sich alle bunt machen.
Bruder Pirmin wollte seine Predigt danach wie gewohnt als Predigtgespräch mit den Kindern gestalten. »Doch ich darf nicht, ihr wisst wahrscheinlich warum (Hygieneregeln).« Er erklärte, dass ihn die Geschichte an die Fasend erinnere. Und der Familiengottesdienst sei ja auch so etwas wie ein Elmar-Tag – alle sind verkleidet und feiern fröhlich zusammen.
Beim anschließenden »Halleluja-Lied« vor dem Evangelium wurde es sportlich in den Bankreihen. Im ersten Teil der Textzeile hieß es für die Mädchen und Frauen: »Aufstehen und wieder setzen« und beim zweiten Teil galt dasselbe für die Jungen und Männer. »Das ist ja witzig«, war von den Kindern zu hören und es gab viel Gelächter bei der Ausführung. Die Kinder passten auf, dass die Eltern nicht mogelten. Beim »Halleluja-Lied« nach dem Evangelium war es dann genau umgekehrt, zuerst waren die Jungen und Männer gefordert und danach die Mädchen und Frauen. Mit spontanem Applaus zeigten die Besucher: Das hat Spaß gemacht.
Was bewirkt ein Lächeln? Diese Frage wurde in einem schönen Text anschließend beantwortet. »Ein Lächeln kostet nichts und bewirkt so viel. Es macht den reich, der es bekommt; ohne den, der es gibt, ärmer zu machen. Es dauert nur einen Augenblick, aber die Erinnerung bleibt – manchmal für immer.« Der Text endet mit der Aufforderung, auch dem ein Lächeln zu schenken, der nicht mehr lächeln kann. Denn dieser Mensch hat es besonders nötig.
Am Ende der Feier dankte Br. Pirmin dem Familiengottesdienstteam und der Musikgruppe Horizont, die sich einen Platz unter dem Gerüst im Altarraum gesucht hat. Er zeigte das Mitgebsel, dass es nach jedem Familiengottesdienst für die Kinder zum Mitnehmen gibt. Am Sonntag war es ein Elefant aus Papier, der sogar mit seinen Ohren wackeln kann. Außerdem gab es den Text vom Lächeln und einen Anstecker.
»Hoorig isch die Katz«, rief Br. Pirmin am Ende der Feier allen zu und erntete damit wieder langanhaltenden Applaus der Kirchenbesucher. Mit dem Zeller Narrenmarsch wurden die kleinen und großen Narren verabschiedet – da hat der eine oder andere unter der Maske wahrscheinlich heimlich leise mitgesungen.