Bruder Pirmin konnte am Sonntagmorgen viele Familien und ihre Kinder oder Enkelkinder zum Gottesdienst begrüßen. Die Erntegaben schmückten den Altarraum in einem prächtigen Ensemble. Die Musikgruppe Horizont begleitete die kindgerechten Lieder.
Wie in jedem Familiengottesdienst gibt es eine Geschichte zum Thema der Feier. Am Sonntag erzählten die Frauen vom Familiengottesdienstteam von den Kindern Peter und Arne, die auf einem Bauernhof aufwachsen. Sie haben einen großen Korb mit Gemüse aus dem Garten gefüllt, den sie am nächsten Tag zur Erntedankfeier in die Kirche mitnehmen wollen, vor allem Karotten, Äpfel, Kartoffeln, Nüsse und Kohlrabi. Diesen Korb zeigen sie auch dem Nachbarn, der gerade draußen ist, um nach seinen Ziegen zu schauen. Peter und Arne wissen, dass die Erntegaben aus der Schöpfung Gottes letztlich auch von Gott kommen.
Peter hat die Idee auch eine Tüte Gummibären in den Korb zu legen. Ob der liebe Gott auch für Gummibären gesorgt hat ? Diese Frage könne die beiden Kinder nicht beantworten, aber sie finden noch eine kleine Tüte Gummibären und verstecken sie im Korb zwischen den Früchten. Eigentlich wollten sie den Korb bis zum nächsten Tag mit ins Haus nehmen, vergessen ihn aber neben der Gartentür.
Am nächsten Tag erwartet sie eine böse Überraschung: Der Korb ist umgekippt, die Erntegaben liegen verstreut herum und von den Karotten und Äpfeln ist nicht mehr viel übrig. Wer könnte das gemacht haben? Da entdecken sie Zottel, den Ziegenbock vom Nachbarn, der aus seinem Gehege gelaufen ist, weil die Tür nicht geschlossen war. Der Nachbar ist gerade dabei, ihn wieder einzufangen. Die beiden Kinder erzählen ihm, was passiert ist. »Das war Zottel, der eure Erntegaben gefressen hat. Die Ziege liebt Karotten und Äpfel«, lacht der Nachbar. Das finden die Kinder dann auch lustig. Gemeinsam holen sie aus seinem Garten neues Gemüse, damit der Korb wieder voll wird.
In einem Predigtgespräch geht Bruder Pirmin auf diese Geschichte ein. Auf seine Frage, wer zu Hause noch einen Garten hat melden sich nur wenige Kinder. Gemeinsam mit den Kindern überlegt er, was es braucht, damit Gemüse wachsen kann: Samen ausstreuen oder Setzlinge pflanzen, gießen, und mit Luft, Licht und Sonne wachsen die Pflanzen und bringen Früchte hervor. Bruder Pirmin erinnerte an den Sinn des Erntedankfestes, für die Gaben der Schöpfung zu danken: »›Danken‹ kommt von ›denken‹ – wir denken heute auch die Menschen, denen es nicht so gut geht.«
Anschließend forderte er die Kinder auf, ihre mitgebrachten Erntekörbchen in den Altarraum zu stellen. Er segnete die Erntegaben mit Weihwasser. In den Fürbitten wurde für einen achtsamen Umgang mit der Schöpfung gebetet, aus der alles wächst und gedeiht, was die Menschen zum Leben brauchen.
Am Ende der Feier erhalten die Kinder eine kleine Erinnerung an die Erntedankfeier zum Mitnehmen – diesmal ist es eine kleine Tüte Gummibären.