Die Freiwillige Bürgerwehr der ehemals kleinsten freien Reichsstadt Zell ist auch von der Corona-Krise betroffen. Es ist so schade: kein Biwak, kein Tag der Heimat!
Schon im ersten halben Jahr wurden die Prozessionen, Aufmärsche zu Geburtstagen und bei Festzügen aus verständlichen Gründen abgesagt. Es bestand immer noch die Hoffnung, dass bis Juli alles vorbei ist. Das ist leider nicht so. Die Bürgerwehr hat sich deshalb schweren Herzens dazu entschlossen, das traditionelle, einmalige Fest, das Biwak am Storchenturm abzusagen, nicht wegen Regen, wie viele Zeller immer behaupten, sondern leider wegen der Pandemie.
»Als Repräsentant in unserer Österreichischen Kaiserjägertracht sorgen wir dafür, dass in unserem Städtle Heimat und Brauchtum gelebt, erhalten und weitergegeben wird«, erinnert Hauptmann Paul Gutmann. »Das Biwak ist das Fest, das die Bürgerwehr ausrichtet um die laufenden Kosten, wie Uniformen, Trachten, Instrumente, Versicherungen, Buskosten zu Landestreffen und anderen Festen von Bürgerwehren, decken zu können.« Das Biwak ist auch ein Fest mit Tradition, dieses Jahr wäre es das 47-mal gewesen, dass die Bürgerwehrfamilie dieses Fest ausgerichtet hätte.
Ebenso auch den Tag der Heimat. An diesem Tag ehrt die Bürgerwehr verdiente Frauen und Männer im Verein, wo der Ehrensalut genauso dazu gehört, wie das Kommando »zum Arbeitsdienst wegtreten«.
Die Verantwortlichen hoffen: »Vielleicht können wir im Herbst die ausgefallene Generalversammlung nachholen und dort unsere Ehrungen vornehmen. Wenn uns auch die Einnahmen fehlen, werden wir versuchen, so bald wie möglich, freudig, stramm mit frisch geputzten Knöpfen und mit gestriegelten und beschlagenen Pferden, für die Stadt, für die Bürger der Stadt und für unsere Gäste wieder anzutreten.«