Die Stadt Zell hat zu einem Informationsabend zum Thema Spielplatzgestaltung eingeladen. Der von der Stadt beauftragte Wilfried Trapp vom Planungsbüro für Spielraumgestaltung stellte sich den Fragen und der Diskussion.
»Die Stadt hat in 2019 eine Summe von 100.000 Euro in die Spielplätze investiert«, erklärte Bürgermeister Günter Pfundstein zu Beginn der Veranstaltung. Der Betriebshof habe ein entsprechend hohes Arbeitspensum gehabt. Wilfried Trapp vom Planungsbüro für Spielraumgestaltung, Kappelrodeck, stellte sein Konzept vor, das zunächst aus einer Bestandsaufnahme bestand. Die Stadt Zell hat 15 öffentliche Spielplätze und ist damit flächenmäßig gut aufgestellt. Trapp bezeichnete die gärtnerische Pflege nach der Besichtigung aller Plätze als hervorragend. Allerdings sind die meisten Spielplätze in die Jahre gekommen, weshalb eine umfangreiche Neu- und Nachrüstung notwendig ist. Sein Konzept soll dazu dienen, eine nachhaltige und zukunftsfähige Spielplatzgestaltung zu ermöglichen.
Drei zentrale Spielplätze
Trapp fand weitere lobende Worte: »Die Stadt Zell hat für die 100.000 Euro eine Top Leistung erbracht. Es ist außergewöhnlich, dass in so kurzer Zeit so viele Dinge sofort gemacht werden.« Der Trend auf den Plätzen sind Geräte zur Förderung der Bewegung und der Trend, dass sich Spielplätze voneinander unterscheiden sollen. Sein Konzept sieht drei zentrale Spielplätze vor, die jetzt schon gut frequentiert werden und mit besonderen Geräten ausgestattet werden sollen. Dies sind der Stadtpark-Spielplatz in Zell, der Kurpark Spielplatz in Unterharmersbach und der Gehrmatt Spielplatz in Unterentersbach. Die Eltern haben eine große Mobilität und sind bereit, für besonders gut ausgestattete Spielplätze einen weiteren Weg in Kauf zu nehmen.
Trapp stellte Spielgeräte auf der Leinwand vor, die die Kinder anregen, sich zu bewegen und bei ihnen besonders beliebt sind: Das bodengleiche Trampolin, Kletterwände und Geräte mit Netzen zum Klettern sowie Klettertürme. Die Grundausstattung von Sandkasten, Schaukel und Sitzgelegenheiten für die Erwachsenen wird jeder Spielplatz beibehalten. Die Erweiterung mit Zusatzgeräten solle bedarfsgerecht erfolgen, d.h. man sollte vorher ermitteln, wieviel Kinder in welche Altersgruppe in der Nähe des Platzes wohnen.
Bürgerbeteiligung ist erwünscht
Bürgermeister Günter Pfundstein machte deutlich, dass die Bürgerbeteiligung bei der Spielplatzplanung ausdrücklich erwünscht ist. Bei dem Workshop im März 2019 zur Spielplatzgestaltung waren allerdings hauptsächlich Erzieherinnen und Lehrer da. Das Spielplatzkonzept ist auf die Homepage der Stadt gestellt (www.zell.de unter der Rubrik »Aktuelles«). Pfundstein erklärte, dass die Spielplatzgestaltung ein langfristiges Projekt ist, das bis zum Jahr 2030 dauern wird.
Die anschließende allgemeine Diskussion wurde eine Stunde lang rege geführt. Stadtrat Hannes Grafmüller erklärte, dass Angebote für Kinder über 12 Jahren fehlen und brachte das Thema Skaterpark in die Diskussion. Ortsvorsteher Christian Dumin regte an, die Spielplätze digital öffentlich darzustellen, da nicht alle Plätze bekannt seien. Für die Gehrmatt könnte er sich eine Themenspielplatz vorstellen. Ausführlich erörtert wurde die Aufstellung von Geräten für Senioren und ihre Akzeptanz bei der Bevölkerung. Hierzu gab Wilfried Trapp seine Erfahrungen weiter, dass die Standortwahl hierfür ausschlaggebend für die Akzeptanz sei. Ein Bürger sprach die Situation beim Ziegelfeldspielplatz an, an dem am Wochenende von Eltern »alles zugeparkt ist und auch dort, wo man nicht parken darf«.
Bürgermeister Günter Pfundstein wies darauf hin, dass die Stadt auch noch für die vier Spielplätze auf den Schulhöfen, den vier Kindergartenspielplätze und den Schwimmbadspielplatz verantwortlich ist. Er fragte, ob man die Kindergartenspielplätze am Wochenende nicht für die Allgemeinheit öffnen könnte? In Unterharmersbach ist der Kindergartenspielplatz direkt neben dem Kurparkspielplatz – da würde es sich anbieten. Wilfried Trapp erwiderte, das dafür das Einverständnis des Kindergartens nötig ist und man überlegen müsste, ob nicht die Gefahr von Vermüllung und Vandalismus gegeben ist.
Pfundstein gab auf Nachfrage die weitere Vorgehensweise bekannt: Bei den Haushaltsberatungen muss überlegt werden, wieviel Geld für die Spielplätze eingestellt werden kann. Danach wird über eine Priorität entschieden, d. h. welcher der drei genannten zentralen Spielplätze zuerst ausgestattet werden kann.