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Zell am Harmersbach | 2.08.2019

Mittendrin in den Vorbereitungen zum ökumenischen Kirchentag

Katholische und evangelische Kirchengemeinden laden dazu ein, über Konfessionsgrenzen hinweg den Glauben zu bezeugen

Foto:
Pfarrer Peter Seibt und Pfarrer Reinhard Monninger stecken mit unzähligen Helfern mitten in den Vorbereitungen für den ökumenischen Kirchentag in Zell. Er findet am 15. September unter dem Motto »Ihr seid das Licht der Welt« statt. Foto: Susanne Vollrath
von Susanne Vollrath

Am Sonntag, 15. September, feiern die katholische und evange­lische Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Zell einen ökumenischen Kirchentag. Eingeladen zu dem historischen Ereignis sind alle Einwohner der Talgemeinden und darüber hinaus. Susanne Vollrath hat mit Pfarrer Peter Seibt (katholisch) und Pfarrer Reinhard Monninger (evangelisch) über die Hintergründe und das Festprogramm gesprochen.

Wie entstand die Idee zu dem ökumenischen Kirchentag?

Monninger: 2017 haben uns unsere katholischen Geschwister beim Reformationsjubiläum toll unterstützt. Da kam die Idee, zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Wir Kirchen in der Raumschaft wollen unser Christsein leben. Wir verstecken uns nicht mit unserem Angebot – auch wenn uns im Augenblick ein kalter Wind ins Gesicht weht: Ich denke an die Kirchenaustritte, die Finanzsorgen und die Fälle von Missbrauch.

 

Was hat es mit dem Motto auf sich?

Monninger: Der Satz »Ihr seid das Licht der Welt« stammt aus der Bergpredigt. Wir wollen das Licht weitergeben, gemeinsam leuchten. Dazu gehört es Gemeinschaft zu haben, Gottesdienste zu feiern und Nächstenliebe zu üben zum Beispiel in der Sozialstation und bei Brot für die Welt. Wir erwarten an diesem Kirchentag viele Gespräche über die Konfessionsgrenzen hinweg.

Seibt: Der Tag beginnt mit einer Prozession. Sie will zeigen: Unsere Gemeinde ist unterwegs, Glaube passiert nicht nur hinter Kirchenmauern. Wir gehen zusammen vom Seniorenzentrum über Kloster und Fabrikstraße zur Sozialstation und feiern dann in der Stadtkirche einen ökumenischen Festgottesdienst, der von der Stadtkapelle, den Kirchenchören Zell und Biberach und »Horizonte« mitgestaltet wird. Gemeinsame Lieder gibt es ja sehr viele. Wolfram Dreher spielt die Orgel und hat die Gesamtleitung über alle Chöre.

Monninger: Prozessionen sind in der evangelischen Tradition nicht so tief verankert, wie in der katholischen. Seit 10, 15 Jahren gibt es aber das Bild des wandernden Gottesvolks. Wir gehen hinaus und laden ein, mit uns den Weg zu Gott zu suchen.

 

Ein Kirchentag ist sicherlich mehr als ein ökomenischer Gottesdienst. Wie geht es weiter?

Seibt: Wir bieten viele Aktivitäten an, die zeigen, wie vielfältig die Kirchengemeinden arbeiten. Ich freue mich besonders, dass sich viele Gruppen im Kinderbereich engagieren.

Monninger: Kirchstraße, Fabrikstraße und Pfarrhofgraben werden gesperrt sein. Statt Verkehr gibt es Straßenmusik, Stände und ganz viele verschiedene Angebote. Es gibt Essen und Getränke, Informationen, Workshops, Kirchenführungen und vieles mehr.

 

Auf einem Kirchentag gibt es immer auch Podiumsdiskussionen. Ist etwas in dieser Art auch geplant?

Seibt: Eine Podiumsdiskussion wird es nicht geben. Aber wir konnten den Kapuziner-Bruder Paulus Terwitte für einen Festvortrag gewinnen. Er spricht in der Klosterkirche über die zwei dringenden Fragen:Wozu ist die Kirche gut und wie bleibt die Kirche im Dorf?

 

Die Schlussandacht wird als Taizégottesdienst gestaltet. Warum?

Seibt: Die Tradition der Taizé-Andachten ist eng mit dem »Konzil der Jugend« in den 1970er Jahren verwoben. Taizé-Andachten leben von meditativer Musik, Gesängen und Gebeten. Zugrunde
liegt die Überzeugung, dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind. Der Taizé-Bewegung liegt zudem an einem Ausgleich von Arm und Reich.

Monniger: Taizé kann man mit Fug und Recht als eine ökumenische Dauereinrichtung bezeichnen. Die Gläubigen kommen in Stille zu gemeinsamen Gebet und Meditation zusammen. Bei dem Kirchentag in Zell schließt diese Andacht den Kreis und zeigt die ganze Bandbreite des Glaubenslebens. Vormittags gibt es einen großen Festgottesdienst in der Stadtkirche, am Abend die stille Andacht in der evangelischen Kirche.

 

Das Programm ist von morgens bis abends voll gepackt mit Aktivitäten. Was empfehlen Sie Besuchern?

Seibt: Es geht nicht darum, alle Aktivitäten abzuklappern. Vorbeischauen und erleben, was einen anspricht, ist wohl die richtige Art, den Kirchentag zu erleben.

Monninger: Wir richten uns auf mehrere Hundert Gäste ein. Wenn sie die Arbeit der Kirchen besser kennengelernt und vielleicht auch bei der ein oder anderen Aktion mitgemacht haben, war der Tag erfolgreich.

 

Angebote und Aktivitäten beim ökumenischen Kirchentag in Zell

»Die Menschen in unserer Seelsorgeeinheit sehnen sich danach, ein gemeinsames Zeichen zu setzen, mit dem wir über Konfessionsgrenzen hinweg unseren gemeinsamen Glauben bezeigen und ein Bekenntnis unserer gemeinsamen Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen ablegen«, erläutern Pfarrer Seibt für die katholische und Pfarrer Monninger für die evangelische Kirchengemeinde den Gedanken, der hinter dem Vorhaben »ökumenischer Kirchentag in Zell« steckt.

»Gemeinsam« ist das bestimmende Wort. Es spiegelt sich auch im Programm wieder, das die Gemeinden entsprechend ihrer Fähigkeiten und Angebote gemeinsam an vielen verschiedenen Orten auf die Beine gestellt haben.

Gottesdienste

Der Tag beginnt um 9 Uhr mit einer Prozession vom Seniorenzentrum zur Stadtkirche. Sie wird begleitet von Stadtkapelle und den Bürgerwehren aus Zell a. H. und Unterharmerbach. Den Festgottesdienst um 9.45 Uhr gestalten Stadtkapelle, Kirchenchöre und »Horizonte« gemeinsam. Für alle, die kleine Kinder haben, wird um 11.15 Uhr ein Krabbelgottesdienst in der evangelischen Kirche angeboten. Er hat die Zielgruppe 0 bis 4 Jahre im Blick. Natürlich dürfen auch Eltern, Geschwisterkinder und Großeltern gerne mitkommen. Die Schlussandacht findet in der evangelischen Kirche statt. Sie beginnt um 17 Uhr und ist als Taizégottesdienst angelegt unter Mitwirkung der Taizégruppe und Fermate. Eucharistiefeiern finden in der Klosterkirche um 8 Uhr und um 19 Uhr statt.

Rund ums Pfarrhaus

Um 11.45 Uhr starten viele der zahlreichen Angebote und Aktivitäten. In Pfarr­heim und Pfarrhaus wird fürs leibliche Wohl gesorgt, ein Flohmarkt lädt zum Stöbern ein und das Dekanatsjugendbüro hat nicht nur Infos zur Jugendarbeit dabei, sondern auch Spiele für junge Leute. Um die Mittagszeit unterhält der Musikverein Unterharmersbach die Besucher mit einem Platzkonzert.

Immer zur vollen Stunde werden von 13 bis 16 Uhr im Pfarrhaus biblische Geschichten erzählt. Ab 13.30 Uhr informiert die Kinderkirche über ihre Arbeit und kann eine Kirchenrallye bestritten werden. Außerdem sucht man beim Bobbycar-Rennen nach tollkühnen Rutschauto-Piloten.

St. Symphorian

Die Pfarrkirche hat mit dem Festgottesdienst noch lange nicht ausgedient. Dieter Petri wird Kirchenführungen anbieten und wer mag kann in einem Workshop mit Wolfram Dreher und Axel Göhl Kirchenlieder singen. Der Projektchor probt von 15 bis 16 Uhr und präsentiert abschließend das Ergebnis seiner Arbeit.

Evangelische Kirche und Gemeindehaus

Nur einen kurzen Fußmarsch entfernt in der Evangelischen Kirche und im Evangelischen Gemeindehaus ist ebenfalls den ganzen Tag etwas los und auch hier kann man essen und trinken. Biblische Klanggeschichten stehen von 12.15 bis 14.15 Uhr auf dem Programm, ab 15.30 dann Lieder und meditiative Texte. Ein Highlight wird das Puppenspiel im evangelischen Gemeindehaus sein, für das professionelle Spieler nach Zell kommen. Man kann den ganzen Nachmittag auf der Wiese bei der evangelischen Kirche Spiele spielen, Lieder singen und Geschichten hören.

Kirchstraße/Fabrikstraße

Die Lobpreisgruppe macht Straßenmusik in der Kirchstraße und der Missionskreis Oberharmersbach bringt den weltkirchlichen Aspekt mit einer Handy-Aktion und dem Verkauf von Fair-Trade-Produkten beim Betreuten Wohnen in den Kirchentag hinein.

»Obere Fabrik« und Engelbau

Im Kultur- und Vereinszentrum unweit der Sozialstation gibt es Mittagessen, Getränke, Kaffee und Kuchen. Die Bläserjugend Oberharmersbach spielt über die Mittagszeit ein Platzkonzert. Zudem sind viele Organisationen mit Infoständen vor Ort: der Verein »Hilfe von Haus zu Haus«, die katholische öffentliche Bücherei, die Caritas Kinzigtal, die Arbeiterwohlfahrt.

Die Sozialstation lädt zum Tag der offenen Tür ein. Dort besteht ab 13 Uhr auch ein Angebot der Kindergärten St. Blasius und St. Barbara sowie des Kindergartens Nordrach zur Kinderbetreuung.

Rund ums Kloster

Bruder Berthold führt ab 13 Uhr durch die Klosterkirche und der Liturgiekreis Prinzbach lädt zwischen 13.45 und 14.15 Uhr zu Liedern und meditativen Texten ein. Nicht entgehen lassen sollte man sich den Festvortrag von Bruder Paulus Terwitte an gleicher Stelle um 14.30 Uhr. Er trägt den Titel: »Im Namen des Auferstandenen – Wozu die Kirche gut ist? Und: Wie die Kirche im Dorf bleibt.«

Im Klostergarten wird gegrillt und werden Waffeln gebacken. In der Klosterhalle läuft ein Kino-Kino-Film. Im »Haus der Begegnung« lädt das Haus La Verna Gengenbach zum Kennenlernen ein, Judith Müller erzählt um 13 Uhr biblische Geschichten für Erwachsene und wer mag, kann mit Bruder Pius um 13.45 Uhr meditieren.

Seniorenzentrum

Auch das Seniorenzentrum St. Gallus ist in den ökumenischen Kirchentag eingebunden. Die Bläserjugend Biberach unterhält ab 13 Uhr mit einem Platzkonzert, am Nachmittag werden bei Kaffee und Kuchen Lieder gesungen und es wird in der Kapelle von St. Gallus gebetet.

 

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Evangelische Kirchengemeinde Zell am Harmersbach, Kath. Kirchengemeinde St. Symphorian Zell am Harmersbach, Seelsorgeeinheit Zell am Harmersbach

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