Ein seltenes Firmenjubiläum kann das Papierhaus Febon in diesem Jahr feiern: Im Jahr 1889 hat Karl Febon das Haus an der Zeller Hauptstraße erworben und darin eine Buchbinderwerkstatt eröffnet. Nach 130 Jahren ist Papier-Febon immer noch ein attraktives Fachgeschäft, das heute von Tanja und Matthias Hoch geführt wird. Und noch ein Jubiläum gab es vor wenigen Tagen: Hausbesitzerin Caroline Lehmann geb. Febon konnte ihren 90. Geburtstag feiern.


Die Wurzeln der Familie Febon lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. »Hutmacher, Buchbinder, Färber, Schreibwarenhändler und Handelsleute lassen sich im weit verzweigten Stammbaum nachweisen«, blickt Caroline Lehmann mit Stolz auf den Stammbaum der Familie Febon zurück. Im Jahr 1889 machte sich Buchbinder Karl Febon, der Großvater von Caroline Lehmann, in Zell am Harmersbach sesshaft. Er kaufte das Anwesen an der Hauptstraße für 12.000 Goldmark.
Jugendstilgebäude errichtet
Karl Febon baute das Haus um und eröffnete eine Buchbinderwerkstatt. Nur zehn Jahre später kam es zu einem großen Unglück. Das Haus wurde beim Stadtbrand des Jahres 1899 ein Raub der Flammen. Das Lebenswerk von Karl Febon war zerstört, nicht aber sein Lebensmut. Er kaufte noch die Hälfte des Nachbargrundstücks dazu und erbaute ein stattliches Stadthaus im Stil der damaligen Zeit – ein Jugendstilgebäude.
Die Handwerkstradition der Familie Febon wurde vom ältesten Sohn fortgeführt, der ebenfalls Buchbindermeister wurde und 1932 das Geschäft übernahm. Aus seiner Ehe gingen zwei Töchter hervor. Caroline Febon erblickte im Jahr 1929 das Licht der Welt. Ihre Schwester verstarb in jungen Jahren. Sie wurde nur 33 Jahre alt.
Caroline Febon arbeitet im elterlichen Geschäft mit. Beim Verkauf im Ladengeschäft halfen ihr auch ihre guten Französischkenntnisse. Im Jahr 1955 heiratet sie den Konditor und Kaufmann Herbert Lehmann. Gemeinsam übernahmen sie 1961 das Papierhaus und vergrößerten es durch mehrere Umbauten. Die letzte große Gebäudesanierung wurde vor 10 Jahren durchgeführt. Heute, nach 130 Jahren, ist das Jugendstilhaus in der Hauptstraße 18 noch immer im Besitz der Familie Lehmann-Febon und ein markanter Teil des Zeller Stadtbildes.
Aus der Ehe von Caroline und Herbert Lehmann sind vier Söhne hervorgegangen, von denen einer im Kindesalter verstorben ist. Heute gehören auch vier Enkelkinder zur Familie. Vor zehn Jahren ist Herbert Lehmann verstorben. Seither verwaltet Caroline Lehmann den Familienbesitz. Vor wenigen Tagen konnte die bekannte Zeller Geschäftsfrau ihren 90. Geburtstag feiern und dazu zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen.
Papier-Febon ist ein gut sortiertes Fachgeschäft
Caroline und Herbert Lehmann zogen sich im Jahr 1990 in den Ruhestand zurück und verpachteten sowohl das Papierhaus als auch das Rahmenstudio im Untergeschoss. In Lilo und Wolfgang Schwarzer fanden sie engagierte Nachfolger, die Papier-Febon 24 Jahre erfolgreich geleitet haben. Seit dem Jahr 2015 sind Matthias und Tanja Hoch die Inhaber des Fachgeschäftes.
Hauptsortimente von Papier-Febon sind nach wie vor Schreibwaren und Spielsachen in großer Auswahl. Von der Familie Hoch wurden dazu Wolle und Kurzwaren in das Programm aufgenommen. Seit zwei Jahren gehört auch die Geschäftsfläche im Untergeschoss dazu, so dass das Angebot an Spielwaren nochmals deutlich erweitert werden konnte.
Das große Lego- und Playmobil-Land lässt keine Wünsche offen.
Das Dienstleistungsangebot bei Papier-Febon ist ebenfalls vielfältig. Der Bestell-Shop mit Katalogangeboten von Otto, Klingel, Wenz etc. wird angeboten. Es gibt eine Reinigungsannahme für die Firma Plank und einen Hermes-Paketshop. Mit seinem umfassenden Waren- und Dienstleistungsangebot ist Papier-Febon auch unter der Leitung der Familie Hoch sehr gut aufgestellt. Darüber freut sich allen voran Hausbesitzerin Caroline Lehmann geb. Febon, die sich auch für die Zukunft eine erfolgreiche Fortsetzung der 130-jährigen Firmengeschichte wünscht.
Ich bin in Zell geboren und habe schon als Kind dort eingekauft.