Am Ostersonntag konnte Pfarrer Bonaventura Gerner auf dem Kirchplatz eine große Kinderschar begrüßen, die um das Feuer versammelt waren. Der feierliche Gottesdienst wurde von der Musikgruppe Horizont mit modernen Liedern gestaltet. Beim anschließenden Osterfrühstück gab es einen Besucheransturm.
Foto: Gisela Albrecht
Foto: Gisela Albrecht
Foto: Gisela Albrecht»Die Osterfeier ist der wichtigste Gottesdienst im Kirchenjahr«, erklärte Pfarrer Gerner in seiner Begrüßung. Bei der Lichtfeier auf dem Kirchplatz fand wieder ein besonderes Ritual für die Kommunionkinder statt: Während ihrer Versöhnungsfeier hatten sie zum Thema Buße persönliche Anliegen auf Zettel geschrieben, die nun im Osterfeuer verbrannt wurden. »Das, was darauf steht, geht in den Himmel hinauf«, sagte Pfarrer Gerner. Er bezeichnete das Feuer als eine Quelle des Lichts und betonte: »Jesus bringt Licht in die Welt.«
Die große Osterkerze wurde am Feuer entzündet und in die Kirche getragen. Die weiteren Osterkerzen im Altarraum erhielten ebenfalls ihr Licht von dieser Kerze. Es sind dies die Osterkerzen vom Seniorenheim St. Gallus, von der Kirche St. Nikolaus in Unterentersbach und von der Kapelle St. Michael im Ortsteil Grün. Danach verteilten die Ministranten das Licht an die Gläubigen, so dass am Ende der Kirchenraum von vielen Kerzen erleuchtet wurde.
Bruder Pirmin sang das feierliche Osterlob, in dem die Bedeutung der Osternacht ausführlich beschrieben wird. Die darauffolgenden Lesungen hatten ein gemeinsames Thema: Die Aussage, dass Gott den Menschen zugewandt ist und das Gelingen unseres Lebens ihm am Herzen liegt, wie Pfarrer Gerner erklärte. Die Schöpfungsgeschichte aus dem Buch Genesis wurde von mehreren Kommunionkindern gelesen.
Das Evangelium handelte von der Auferstehung Jesu von den Toten. Der Evangelist Lukas beschreibt darin anschaulich, wie einige Frauen das Grab leer vorfinden und diese Nachricht verbreiten.
Wie ein Lauffeuer
Pfarrer Gerner wandte sich in seiner Predigt zunächst an die Kinder, die am Morgen müde und staunend in das Feuer geschaut hatten. Das offene Feuer fasziniere Menschen immer wieder. Doch in der letzten Woche habe man auch die Zerstörungswut von Feuer erleben können: Die Kathedrale »Notre Dame« in Paris hat gebrannt. Das Feuer dort hatte sich rasend schnell ausgebreitet – wie ein Lauffeuer. »So hat sich auch die Lebensgeschichte von Jesus ausgebreitet: Wie ein Lauffeuer«, sagte Gerner. Vor allem die Botschaft seines Todes und der Auferstehung brauche Zeit, bis Herz und Verstand die Dimension begreifen können, führte er weiter aus. Er zitierte die ehemalige evangelische Ratsvorsitzende Margot Käsmann, die einmal erklärt hat: »Glauben an Gott heißt vertrauen, sich gehalten fühlen. Einige Menschen wachsen mit dem Glauben auf, Andere erlernen ihn im Laufe ihres Lebens, und wieder Andere kommen nie dazu.« Gerner bezeichnete die Osternacht als eine Einladung an uns, in unserem Glauben zu wachsen.
Anschließend erfolgte die Segnung des Taufwasssers in dem großen Taufbecken im Altarraum. Mit dem Glaubensbekenntnis erneuerte die Gemeinde ihr Taufversprechen.
Gebete für Menschen
Die Fürbitten wurden von einzelnen Kommunionkindern vorgetragen. Sie sprachen Gebete aus für Menschen, die im Dunkeln leben, weil sie Sorgen oder Ängste haben oder an Krankheit, Einsamkeit oder Trauer leiden. Sie wünschten ihnen liebende Menschen an ihrer Seite, die ihr Leben wieder heller machen.
Auch bei der Gabenbereitung konnten die Jungen und Mädchen mitmachen: Sie trugen die Gaben Wein und Wasser und die Hostienschalen zum Altar hinauf. Gemeinsam sangen sie das Mottolied ihrer Erstkommunion: »Mit allen Wassern gewaschen«. Mit dem Thema ihres Kommunionkurses: »Jesus, die Quelle meines Lebens« sind auch die Osterkerzen gestaltet.
Die Musikgruppe Horizont begleitete die modernen Lieder der Feier mit ihren schönen Stimmen und Instrumenten. Organist Dieter Benson spielte die feierliche Orgelmusik.
Am Ende der zweistündigen Osternachtfeier dankte Pfarrer Gerner allen Beteiligten, die zur Vorbereitung und Gestaltung beigetragen haben und lud zum Osterfrühstück in das Pfarrheim ein.





