Enge Gehwege, Schlaglöcher und Schwellen, Verkehrszeichen die den Weg blockieren: auch in der Kernstadt Ost gibt es kritische Stellen für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen. Ein Ärgernis sind Falschparker, die direkt vor der Sparkasse anhalten, den Gehweg blockieren und den Verkehr behindern, so dass es zu gefährlichen Situationen kommt.



Die Stadt Zell ist Teilnehmer an einem Fußverkehrs-Check, der vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Ziel ist es, sichere Wege und sichere Überquerungshilfen für Fußgänger zu schaffen. Die Analyse der bestehenden Situation wird von Raumplaner Johannes Lensch von der Planersocietät Karlsruhe durchgeführt.
Dem Auftaktworkshop und einer ersten Begehung folgte nun ein zweiter Rundgang. Johannes Lensch begleitet die Gruppe, bestehend aus freiwilligen Zeller Bürgern sowie Bürgermeister Pfundstein, Stadtbaumeister Tobias Hoffmann und Peter Lehmann vom Baurechtsamt. Beim ersten Rundgang wurden die Bereiche vom Bahnhof, zur Schule und zum Schwimmbad in Augenschein genommen (wir berichteten).
Nun startete die Gruppe beim Hirschgarten und brauchte keine weiten Wege zurücklegen, um den ersten kritischen Knotenpunkt zu erreichen. Der gepflasterte Platz in der Fabrikstraße vor der Zeller Sparkasse ist wegen der tiefen Fugen weder von Rollstuhlfahrern noch mit Kinderwagen gut befahrbar. Ein besonderes Ärgernis sind in diesem Bereich Falschparker, die direkt vor der Sparkasse parken, um dann bei laufendem Motor »schnell« ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Fußgänger müssen auf die Straße ausweichen und andere Verkehrsteilnehmer werden behindert, so dass es regelmäßig zu gefährlichen Situationen kommt. Da die Fabrikstraße auch noch ein vielbefahrener Schulweg ist, besteht in diesem Bereich Handlungsbedarf. »Eine Unsitte«, kommentierten einige der Teilnehmer dieses Verhalten.
Engstellen gibt es entlang der Hauptstraße unterhalb der Bäckerei Lehmann’s-Beck, wo der Gehweg sich so verengt, dass Rollstuhlfahrer auf die Straße ausweichen müssen. Schlaglöcher und hohe Kanten behindern bei der Fahrt über den Steg in Richtung altes Spital und Seniorenheim St. Gallus.
Ein Hindernislauf ist die Kapellenbrücke und Kapellenstraße zur Wallfahrtskirche. Hier sind bauliche Verbesserungen jedoch absehbar sobald die L94-Umleitung im kommenden Frühjahr wieder aufgehoben werden kann. Nur ein kurzes Stück später stieß die Gruppe in der Klosterstraße im wahrsten Sinne auf ein Andreas-Kreuz beim Bahnübergang, das weit in den Fußgängerweg hineinreicht und so zum Hindernis wird. Hier soll kurzfristig für Abhilfe geschaffen werden indem das Andreas-Kreuz versetzt wird.
Weitere kritische Stellen für Fußgänger gibt es in der Spitalstraße im Bereich des Alten Spitals und in der Hindenburgstraße Richtung Bahnhof. Eng für alle Verkehrsteilnehmer ist die Brücke in der Spitalstraße über den Harmersbach. Nach rund zwei Stunden endet die Begehung wieder beim Hirschgarten.
Abschlussworkshop am 27. November
Am 27. November gibt es einen Abschlussworkshop im Rathaussaal, bei dem die gesammelten Eindrücke und Fakten weiter ausgearbeitet werden. Bis Anfang 2019 erhält die Stadt Zell dann einen Abschlussbericht mit Empfehlungen, wie Fußgänger besser und vor allem auch sicherer durch die Stadt kommen.