Fleißige Hände schaffen viele schöne Dinge: Das Angebot der liebevoll hergestellten Handarbeiten beim Missionsbasar war wieder sehr groß. Der Gottesdienst am Samstagabend in der Pfarrkirche wurde zum Thema des Weltmissionssonntages gefeiert.



Monika Lehmann von der Handarbeitsrunde begrüßte die Kirchenbesucher. Sie erklärte zu dem Thema des Sonntages: »Wir feiern den Weltmissionssonntag ganz bewusst als Teil der weltumspannenden Gemeinschaft der Kirche.« Die Kollekte in der Kirche geht in diesem Jahr nach Burkina Faso, das Missio, Aachen als Partnerland ausgewählt hat. »Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt«, berichtete Monika Lehmann. Die kirchlichen Organisationen in dem afrikanischen Land unterstützen mit der Aktion vor allem die Mädchen und Frauen durch Gesundheitsfürsorge und Ausbildung.
Pfarrer Peter Seibt ging in seiner Predigt auf den Begriff »Mission« ein. Früher bedeutete dies, den armen Ländern unseren Glauben und unsere Kultur zu bringen. Heute wird ein anderer Weg beschritten: Den Menschen wird vor Ort mit Projekten geholfen, die deren Leben einfacher und sicherer machen und ihnen eine Zukunft bringen. Dadurch werden die Menschen dankbar und fragen: Warum macht ihr das für uns? Dann kann man ihnen vom christlichen Glauben und dem Evangelium erzählen – die eigentliche Missionsarbeit kann beginnen. Pfarrer Seibt erzählte den Gläubigen von seinem Aufenthalt in Peru. Die Erzdiözese Freiburg hat eine Partnerschaft mit der Kirchengemeinde in Lima. Er konnte die Menschen dort mit materiellen Dingen beschenken und erleben, wie sie mit Freude den christlichen Glauben leben und ihre Dankbarkeit auf herzliche Art und Weise ausdrücken.
Nach der kirchlichen Feier gingen viele Besucher zum Basar in das Pfarrheim hinüber. Dort wartete ein großes Angebot an selbstgemachten Handarbeiten mit viel Liebe zum Detail. Jedes Jahr gibt es Neuerungen auf dem Basar zu entdecken. Diesmal hat sich Ria Pfundstein mit ihrer Filztechnik an die Fertigung von Handtaschen gewagt. Das Filzen besteht aus einigen Arbeitsgängen, erzählte Ria Pfundstein auf Nachfrage. Zuerst wird das Material gestrickt, dann in der Waschmaschine einzeln gewaschen, wodurch das Verfilzen entsteht. Die Schuhe werden danach sehr fest auf die Leisten (Holzformen in der Form von Schuhen) gezogen und getrocknet. Danach muss bei den Schuhen noch die Sohle verstärkt werden. Die Leisten konnte Ria Pfundstein von einem Schuster als Dauerleihgabe bekommen, sie sind nämlich sehr teuer. Für die Taschen wurde eigens eine Holzform in der Form einer Tasche angefertigt. Für jedes Filzteil braucht man eine Arbeitszeit von zwei bis drei Stunden, da sehr akkurat gearbeitet werden muss. Ihre Arbeiten gefallen dem Publikum und sind jedes Mal schnell verkauft.
Stricken, Häkeln, Nähen und Basteln – die neun Frauen der Handarbeitsrunde wissen, was den Kunden gefällt und was zugleich auch noch nützlich ist. Alle Artikel gibt es zu gewohnt kundenfreundlichen Preisen. Produkte aus fairem Handel ergänzen das Angebot des Basars. Auch die selbst gebackenen Kuchen finden ihre Abnehmer, gut backen können die Frauen nämlich auch.
Der Erlös des Basars ist für die Medikamentenhilfe »action medeor«, Ordensschwester Patricia Schwarz in Pucon, Chile und für die Kapuzinermission bestimmt. Wer am Wochenende keine Zeit zum Stöbern hatte, bekommt eine zweite Chance: Die Handarbeitsrunde bietet ihre Waren auf dem Nikolausmarkt in Zell im Dezember noch einmal an.