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Zell am Harmersbach | 10.05.2017

»Spannend, was ich hier immer wieder erlebe«

50. Finissage – 10-jähriges Jubiläum der Zeller Klostermalkurse mit Veronika Olma

Foto:
Bruder Markus beglückwünschte Veronika Olma und Wolfgang Löster mit einem Präsentkorb zum mehrfachen Jubiläum. Foto: Inka Kleinke-Bialy
von Inka Kleinke-Bialy

»Herzlich willkommen zur 50. Finissage hier in der Klosterhalle in Zell am Harmersbach«, begrüßte Veronika Olma die zahlreichen Gäste, unter denen sich auch Walter Bischoff von der Villa Haiss befand, dem Zeller Museum für zeitgenössische Kunst.

Foto: Inka Kleinke-Bialy
Die Klosterhalle als Atelier: Eine breite Vielfalt offenbarte sich dem Publikum.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
»Jeder hat seine eigene Handschrift«, so eine Stimme aus dem Publikum zu der Vielfalt der im Kurs entstandenen Bilder.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Natürlich standen die Künstlerinnen für Gespräche zur Verfügung. Hier die malende Klostergärtnerin Roswitha Langner (2. v.l.) im Austausch u.a. mit Bruder Norbert (links) und Bruder Viktrizius (rechts).
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Hoch gelobt und bedankt: das Küchenteam. Luzia (Mitte) hat ganze 47 der 50 Klostermalkurse mitbetreut.
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Ritual: Wolfgang Löster verpackt die im Kurs entstandenen Bilder und Kursteilnehmer verabschieden sich mit einer Umarmung voneinander.
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Stellvertretend für alle bedankte sich eine Abordnung der Jubiläumskurslerinnen bei Veronika Olma (links) und Wolfgang Löster.
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Bruder Markus beglückwünschte Veronika Olma und Wolfgang Löster mit einem Präsentkorb zum mehrfachen Jubiläum.

Gleich drei Jubiläen waren es, die es am vergangenen Freitag, dem 5. Mai, um 14.14 Uhr zu feiern gab: Denn die Klostermalkurse, deren fünfzigs­ter in der letzten Woche mit einer Finissage zu Ende ging, finden seit zehn Jahren in der Halle des Zeller Kapuzinerklosters statt. Unter der Leitung von Veronika Olma aus Enkenbach-Alsenborn, deren Malschule seit 25 Jahren existiert.

Es war im Jahre 2006, dass Bruder Karl Löster, damals Guardian des Zeller Klosters und Bruder von Veronika Olmas Lebensgefährten, eben dieser Schule einen Besuch abstattete. Als kurzfristiger Malschüler. »Während des Malens warf er die Idee in den Raum, wie es denn wäre, so etwas auch in »seinem« Kloster zu machen und schlug das dem Kloster angeschlossene »Haus der Begegnung« mit der großen Klosterhalle vor«, erzählte die studierte Künsterin den Finissage-Gästen.

Im Jahre 2007 dann veranstalteten sie und – als unverzichtbarer organisatorischer wie technischer Kursbegleiter – ihr Lebensgefährte Wolfgang Löster die erste Klostermalwoche in Zell. Im nächs­ten Jahr wurden zwei Wochen daraus, im übernächsten Jahr vier, dann sechs Wochen. Und in diesem Jahr werden es – inklusive eines neu angebotenen Zeichenkurses – insgesamt sieben Wochen sein.

»Wenn man das einmal mit unseren Übernachtungen hochrechnet, dann haben wir in dieser Zeit so gesehen schon ein Jahr lang am Stück hier in Zell gelebt«, brachte die 55-Jährige ihr Publikum zum Lachen. »Das heißt, Zell am Harmersbach ist für uns eine zweite Heimat geworden. Das liegt natürlich an diesem Ort, aber auch den lieben Menschen, die hier sind und die wir schon lange mitbegleiten.«

Einige ihrer MalschülerInnen haben in jedem Jahr dieser vergangenen Dekade einen der Zeller Klostermalkurse besucht. Das zeige, wie sehr es auch ihnen hier gefalle, so die Künstlerin. Heuer als »Rekordhalterin« unter den 15 Teilnehmerinnen des Jubiläumskurses bezeichnete sie Elke Kraftschenko. Denn die in der Niederlausitz Wohnende hat bereits zum siebten Mal die für sie sage und schreibe 800 km lange Reise unternommen, um im Zeller Kloster mit Pigmenten zu malen, die mit Eitempera angerührt werden.

Per Kurzdurchlauf stellte Veronika Olma sämtliche Malschülerinnen mit ihren Bildern vor, durch die Bank weg Frauen diesmal – Malerfahrene wie Anfänger, teils »im Doppelpack« gekommen, sprich mit Freundin. Erstmals dabei auch eine Teilnehmerin, die bislang ausschließlich mit Acryl gemalt hat und die schwärmte, dass es sich mit Eitempera »ganz anders male.« Überhaupt: »Es war toll«, befanden sämtliche Elevinnen unisono und bedankten sich bei Veronika Olma und Wolfgang Löster mit Präsenten.

»Es ist schon eine spannende Geschichte, was ich hier immer wieder erlebe, mit diesen vielen Malschülerinnen und -schülern«, so die Kursleiterin, die flachste: »Es könnten ruhig ein paar Männer mehr sein.« Sie dankte den Teilnehmerinnen für eine »tolle Woche«: »Ihr habt euch super verstanden und toll gearbeitet. Auch viel mit euren Bildern gekämpft, aber das ist normal«, betonte sie, »das gehört zur Atelier-Arbeit.«

Vor allem auch beim Haus bedankte sie sich, insbesondere bei dessen neuem Leiter Bruder Markus. Mit einem Präsentkorb beglückwünschte der zum Jubiläum und gestand: »Es ist ja das erste Mal, dass ich so was erlebe und ich habe mir im Vorfeld gedacht: Was das wohl gibt?«, sorgte er schmunzelnd für Gelächter, »aber es hat mir gut gefallen. Ich fand es sehr spannend, hier immer wieder reinzulinsen und zu gucken: Was wird denn da gekünstlert?«

Dass sie hoffentlich noch viele Finissagen zusammen erleben werden, betonte Veronika Olma: »Wir hoffen, dass wir immer wieder kommen dürfen, dass wir für das Haus angenehme Gäste sind.« Zudem bedankte sie sich – ebenso wie die Kursteilnehmerinnen – bei dem dreiköpfigen Küchenteam für dessen hingebungsvolles Zaubern mit Zutaten aus dem Klostergarten, »Ihr macht das grandios, zumal hier jeder Wunsch erfüllt wird, egal ob im Hinblick auf Gluten, Fructose, vegetarisch, vegan oder was auch immer.«

Natürlich stehen die Klostermalkurse auch Einheimische zur Verfügung. Einige wenige freie Plätze gibt es derzeit noch in den Malkursen im Juni/Juli sowie August/September sowie im einwöchigen Zeichenkurs im August.

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