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Zell am Harmersbach | 28.04.2017

Gespräch mit Primiziant Robert Willmann

Am Sonntag, 7. Mai 2017, wird der Neupriester Robert Willmann in der Stadtkirche »St. Symphorian« die erste hl. Messe mit seiner Heimatgemeinde feiern

Foto:
Diakon Robert Willmann wird am 6. Mai von Bischof Gregor Maria Hanke, Eichstätt, zum Priester geweiht und am Sonntag, 7. Mai, in seiner Heimatkirche Zell a. H. mit der Kirchengemeinde seine erste hl. Messe feiern. Foto: Dieter Petri
von Dieter Petri

Am Sonntag, 7. Mai 2017, wird der aus Unterentersbach stammende Neupriester Robert Willmann in der kath. Stadtkirche »St. Symphorian« die erste hl. Messe mit seiner Heimatgemeinde, die sogenannte Primiz, feiern. Dieter Petri hat mit ihm im Voraus ein Gespräch geführt.

Herr Willmann, wann haben Sie den Weg zum Priester­beruf eingeschlagen?

Ich bin 2007 in das Priesterseminar der Erzdiözese München-Freising eingetreten.

 

Was hat Sie dazu bewegt?

Ich folgte einem inneren Anruf. Als ich in München arbeitete, schloss ich mich einer Gebetsgruppe an. Mit meiner Gitarre habe ich die Lieder begleitet. Der betreuende Priester fragte mich, ob ich mir eine Aufgabe als Priester vorstellen könne. Er wird übrigens die Primizpredigt halten.

 

Welche Lebensstationen hatten Sie bei der Anmeldung zum Priesterseminar bereits hinter sich?

Ich hatte in Zell die Grundschule bis zur vierten Klasse, die Hauptschule bis Klasse 5 und die Realschule am Ritter von Buß-Bildungszentrum bis zur Mittleren Reife absolviert. Danach machte ich eine Lehre als Kommunikationselektroniker bei der Telekom. Um die Fachhochschulreife zu erreichen, besuchte ich das BKFH I an der Berufsschule Wolfach. Es folgten verschiedene Arbeitsverhältnisse, u. a. für die Dauer von zwei Jahren bei der Firma Junker in Nordrach. Dann machte ich an der Fachhochschule Furtwangen den Ingenieur für Feinwerktechnik.

 

Waren mit dem Einzug ins Priesterseminar Studien verbunden?

An der Theologischen Fakultät der Universität München belegte ich die theologischen Fächer. Parallel dazu besuchte ich Philosophie-Vorlesungen an der Philosophischen Hochschule der Jesuiten in München. Hier interessierte ich mich besonders für die Metaphysik, aber auch für antike Philosophen wie Aristoteles und Plato oder die Philosophen des Mittelalters wie Anselm von Canterbury und Thomas von Aquin. Die Philosophie schloss ich mit dem Baccalaureat ab.

 

Wie ging es nach dem Studium weiter?

Ich wechselte 2014 in die Diözese Eichstätt und wurde 2015 in den zweijährigen Pastoralkurs zur Vorbereitung auf die Seelsorge aufgenommen. Damit verknüpft war eine praktische Tätigkeit im Pfarrverband Lauterhofen in der Oberpfalz. Nach einem Jahr wurde ich mit drei anderen Mitbrüdern von Bischof Gregor Maria Hanke, einem Benediktiner, zum Diakon geweiht. Am 6. Mai darf ich die Priesterweihe empfangen.

 

Was erwartet Sie nach der Priesterweihe?

Zunächst bleibe ich noch im Pfarrverband Lauterhofen als Kaplan tätig. Im Sommer werde ich dann erfahren, wo meine neue Kaplanstelle sein wird.

 

Wie gestaltet sich das kirchliche Leben in Ihrem jetzigen Pfarrverband?

Der Pfarrverband umfasst fünf Pfarreien. In dieser ländlichen Region kommen an Sonntagen noch sehr viele Katholiken regelmäßig zum Gottesdienst. Aber die jüngere Generation lässt sich mehr und mehr leider nur noch bei besonderen Anlässen, wie z. B. der Taufe und Erst-Kommunion und an besonderen Hochfesten sehen. Ich entlaste den Pfarrer vor allem beim Predigen und bei Andachten. Religionsunterricht gebe ich in den Klassen 4-9 an der Grund- und Hauptschule, der Pfarrer im Blick auf die Erstkommunion in Klasse 3. Im Bistum Eichstätt werden in der Seelsorge die Pfarrer von Gemeindereferentinnen unterstützt. Die Pastoralreferenten kommen z. B. in der Krankenhaus-Seelsorge und in der Diözesan-Verwaltung zum Einsatz. Bei beiden Berufsgruppen ist die Zahl der Bewerber aber deutlich zurückgegangen. Bei der Verantwortung für kirchlich-soziale Einrichtungen sollen künftig Mitarbeiter der Caritas die Pfarrer entlasten.

 

Was bedeutet Ihnen die Nachfolge Jesu?

Ich versuche, wie die Jünger das Evangelium zu verkünden und es zu meiner Lebensgrundlage zu machen. Mit Christus verbindet mich das tägliche Gebet für mich und die Mitmenschen.

 

Ist schon etwas durchgesickert, was Sie an Ihrer Primiz erwartet?

Ich habe gehört, dass die Unterentersbacher Landfrauen einen Triumphbogen schmücken wollen. Und die Kirchengemeinde will den Mess-Kelch von Franz Xaver Schmider, des letzten Primizianten aus Unterentersbach, an mich weitergeben. Ich freue mich über jegliche Anteilnahme.

In diesem Sinne eine schöne Primiz und Gottes Segen!


 

https://www.schwarzwaelder-post.de/veranstaltung/primiz-des-neupriesters-robert-willmann

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Schlagworte:
Katholische Kirche, Primiz

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