Hoch und närrisch ging es am Samstagabend im Gröbernhof her, als die Fasendsgemeinschaft Klein-Paris in der »Tenne« die fünfte Jahreszeit feierte.
»Es war wieder ein ganz verrücktes Jahr, eine Hiobsbotschaft nach der anderen«, begrüßte Gemeinschaftsführer Michael Mietzner als Moderator des Abends die bunte Narrenschar, »und dann ist der Trump auch noch Präsident geworden.« Mit Blick auf das 80-jährige Gemeinschaftsjubiläum im nächsten Jahr gab er um so trotziger den Slogan aus: »We will make Klein-Paris great again, yes we can!«
»Leider haben wir dieses Jahr wieder keinen Kinderorden zu vergeben«, bedauerte er dann, »wir werden halt auch nicht jünger.« Für ihr Engagement hingegen geehrt werden konnten die Jugendlichen Nils Kienzler, Klara Klusmeyer, Jana Rammsteiner und Denise Schülle.
Bei den Erwachsenen waren dies: Lucia Burger, Monika Lang, Nicole Stubert, Annalena Schnurr, Phillip Schwarz. Ein Dankeschön erhielt zudem Karl-Heinz Gienger: »Der Karle war unser guter Elektriker, der wird sein Amt nun für andere Tätigkeiten niederlegen.«
Im Rahmen eines Sieben-Punkte-Unterhaltungs-Programms betrat als erstes dann eine junge Holzhackerabteilung die Bühne und zeigte, wie man sich zu dem lustig-fetzigen Song »Ich und mein Holz« mit Holzscheiten körperlich zu ertüchtigen vermag.
Als »Sportskanonen« sorgten zwei Nordic-Walkerinnen für Erheiterung, als sie zwischen Yoga-Übungen über ihre Ehemänner, körperliche Fit- beziehungsweise Unfitness und Sonstiges nachsannen.
Eine Lachsalve nach der anderen erntete das »Schachtelballett«: Acht herrlich alte Schachteln beklagten in eingängig-gesungener Weise »Wir haben alle noch keinen Mann, obwohl jede etwas bieten kann«, um daraufhin reihum ihre jeweiligen Vorzüge zu preisen.
Nach der Pause betrat »Senior Klepperli« als Gast aus Mexiko die Bühne. »Der ist wahrscheinlich geflüchtet, bevor die Mauer gebaut worden ist«, vermutete Moderator Mietzner. »Wir bestes Bestattungsinstitut von die Toten und die, die es werden bald«, radebrechte die mexikanische Skelettgestalt, die mit ihrem Outfit beeindruckte. Um so schwärzer ihre Kalauer.
Und dann wurde es dunkel. Unter schwarzen Tüchern kauerten seltsame Gestalten. Ein markerschütternder Schrei – Zombie-Horrorgestalten erwachten tanzend zum Leben, bis ein Donnerschlag sie erneut zu Boden sinken ließ.
»Nach so viel Aufregung brauchen wir jetzt etwas weniger Anstrengendes«, befand der Moderator und bat drei Bachratten auf die Bühne. Über Gott und die Welt unterhielten sie sich, teils von selbstgemachten Gitarrenklängen unterstützt – auch der Stadtrat, die geplante Öffnung der Feuergassen sowie die Mülleimer-Verkleidungen bekamen ihr Fett weg.
Schließlich mischte das weltberühmte Kleinpariser Männerballett das Publikum derart auf, dass dies mehrfach Zugabe forderte. Doch mit der Beendigung des Bühnenteils gegen Mitternacht war noch lange nicht Schluss, denn nun brachte die zipfelbemützte »Miniplaybox«-Mannschaft mit ihrer Musik zusätzliche Stimmung in die »Tenne«.