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Zell am Harmersbach | 20.02.2017

Pfarrfasend am gestrigen Sonntag mit tollem Programm:

Helikopterflüge für Pfarrer in Terminnot

Foto:
Die Moderatoren Br. Pirmin und Jürgen Bruder als ständig auf­geregt gackerndes Huhn führten durch das Programm. Mit Witz und Klamauk unterhielten sie die Zuschauer bei der Pfarrfasend. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Das närrische Publikum im Pfarrheim erlebte eine prächtige Stimmung zur Musik von Gisela und Karl-Heinz Hug. Die Gruppierungen der Kirchengemeinde gestalteten die kreativen und originellen Programmpunkte. Das bewährte Moderatorenteam Br. Pirmin und Jürgen Bruder führte witzig und frech durch den Nachmittag und Abend.

Mit 150 Gästen war der Pfarrsaal am Sonntagnachmittag schnell gefüllt. Pfarrer Bonaventura Gerner sprach seine humorvolle Begrüßung in gereimten Versen. Besonders begrüßte er Pfarrer Reinhard Monninger von der evangelischen Kirchengemeinde sowie Bürgermeister Günter Pfundstein mit seiner Gattin.

Der Clou des Abends waren »Die Drei von der Pfarrei« alias Anni Fautz, Brigitte Metzler und Jutta Uhl. Sie haben genau hingeschaut, was in der Pfarrei so alles passiert. Den gestressten Pfarrern, die am Sonntagmorgen zwei Gottesdienste in verschiedenen Gemeinden halten müssen, haben sie kurzerhand Helikopterflüge verordnet, sonst sind die weiten Wege in der Seelsorgeeinheit nicht in kurzer Zeit zu schaffen. Aber die drei Frauen mussten immer wieder »Mayday, Mayday« vermelden. In Nordrach kann kein Hubschrauber starten, da ist schon so viel Hubschrauberverkehr. Pfarrer Warneck erhält demnächst einen Fallschirm, damit er wenigstens dort landen kann. Pfarrer Gerner will grade von der Pfarrkirche losfliegen, da winkt ihm Bürgermeister Pfundstein vor dem Rathaus zu – der hat auch Stress und will mitfliegen. Ob in Biberach auf dem Rietsche-Areal gelandet werden kann? Jutta Uhl hat dazu einen kleinen Hubschrauber mitgebracht und lässt ihn im Pfarrsaal per Fernsteuerung kreisen – eine herrliche Gaudi, Gleitflüge über dem Publikum und jähe Sturzflüge des Helis inbegriffen. Aus dem Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche machen die drei Frauen bald einen Klettersteig für die Ministranten, dann stehen die Felsen nicht so langweilig herum. Für diese und weitere Ideen erhielten die Drei viel Applaus vom Publikum. Vier Ministranten spielen Autofahrer und Polizisten im Streitgespräch. Die Minis haben nur Dreck am Stecken und schaffen es, die Polizei zu foppen – Frechheit siegt. Die Minis Paula Uhl, Joshua Bruder, Felix Lehmann und Salome Schmider haben den Sketch aufgeführt.

Der Kapuzinerchor der Gruppe »Die Zemmegwürfelten« hat mit spitzer Zunge die Mitarbeiter der Pfarrei glossiert – Pfarrer, Gemeindeteam, Hausmeister und Mesnerin: Jeder hat seine Macken und die werden musikalisch vertont, humorvoll und mit närrischen Spitzen – da erkannten sich einige Zuhörer selber darin wieder…

Mit einer Nummer aus der Vergangenheit gab die neue Gruppe aus Lilo Fix, Br. Pirmin und Ministrant Adrian Rauber sein Debüt. Als Sportkommentatoren berichten sie von Wettkämpfen, zu denen der Koch Adrian Rauber kulinarisches Vokabular einstreut. Es passt nicht wirklich gut zusammen und wird zu einer humorvollen Unterhaltung auf der Bühne.

»Pinke, Pinke« fehlen den »Verkündblatt-Singers«, ebenfalls eine neue Gruppe bei der Pfarrfasend. Laut jammern sie nach mehr Geld, denn: »Die Glocken, sie rosten und das wird etwas kosten. »Den Refrain singt das Publikum gerne mit: »Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?«

Die Pfarrsekretärin Bernadette Geißler-Bächle lamentierte mit ihrem Mann Meinrad über ihre pubertierenden Kinder. Sie gründen mit dem Publikum eine Selbsthilfegruppe für geplagte Eltern. Denn: »Kinder in der Pubertät, da wird man als Eltern richtig blöd.« Aber eine Weisheit dazu haben sie auch parat: Die Pubertät ist vom lieben Gott so gewollt, damit der Abschied von den Kindern irgendwann nicht so schwer fällt… Auf jeden Fall gilt bei ihnen für die Pfarrfasend: »Wir leben nur einmal und feiern hit – denn ob es im Himmel auch Fasend gibt, das weiß man nit.« Für ihren Vortrag wurden sie von den Gästen begeistert gefeiert.

Unbeschwerte Narretei zeigten Martina Pfundstein und Br. Pirmin zu dem Lied »Im Wagen vor mir sitzt ein schönes Mädchen«. Br. Pirmin verfolgte auf einem Kinderroller die kleine Martina auf ihrem Kinderlaufrad. Runde um Runde drehten die beiden zu dem Lied auf der Bühne und hatten selber sichtlich Spaß an ihrer Nummer.

Die »Junge Frauengruppe« zeigte einen schwungvollen Tanz zu Schlagermusik von Helene Fischer. Den Zuschauern gefiel der Tanz so gut, den wollten sie gleich ein zweites Mal sehen.

Auch der Frauentreff zeigte einen Tanz mit Musik aus Afrika, der als Überraschungsnummer im Programm angekündigt wurde. Tänzerisch ging die Pfarrfasend auch zu Ende: Die bunte Truppe zeigte sich märchenhaft aufgelegt: Sieben Zwerge und ein Schneewittchen wirbelten herum und warfen am Ende Popcorn in das Publikum.

Zum großen Finale kamen alle Akteure noch einmal auf die Bühne. Dann wurde der Zeller Narrenmarsch gespielt und eine lange Polonaise wogte durch den Pfarrsaal.

Foto: Gisela Albrecht
Die Moderatoren Br. Pirmin und Jürgen Bruder als ständig auf­geregt gackerndes Huhn führten durch das Programm. Mit Witz und Klamauk unterhielten sie die Zuschauer bei der Pfarrfasend.
Foto: Gisela Albrecht
Der Auftritt der »Drei von der Pfarrei« war der Clou des Abends. Sie verordnen den Pfarrern Helikopterflüge am Sonntagmorgen, wenn sie zwei Gottesdienste in verschiedenen Gemeinden halten müssen und einen schnellen Transport brauchen. Von links: Jutta Uhl, Brigitte Metzler und Anni Fautz.
Foto: Gisela Albrecht
»Die Verkündblatt-Singers« klagen über die Geldnot in den Gemeinden: Pinke, Pinke muss her. Von links: Bruder Pirmin, Judith Müller, Pfarrer Gerner und Markus Kaupp-Herdick.
Foto: Gisela Albrecht
Pfarrer Bonaventura Gerner begrüßte das Publikum mit humorvollen und gereimten Versen. Er wünschte allen eine schöne Pfarrfasend und kennt natürlich auch den Zeller Narrengruß: »Hoorig isch die Katz«.
Foto: Gisela Albrecht
Gerne führt Br. Pirmin die Polonaise an, ist die Stimmung bei der Pfarrfasend doch ausgelassen und fröhlich. Die Musiker Gisela und Karl-Heinz Hug spielten Fasendsmusik zum Schunkeln und Tanzen.
Foto: Gisela Albrecht
Die 7 Zwerge und Schneewittchen tanzen, rennen und hopsen ungestüm über die Bühne. Choreografie? Muss nicht sein, der Spaß ist wichtiger. Dem Publikum gefiel es sehr gut und darum gab es diese Nummer gleich nochmal.

Mitwirkende auf der Pfarrfasend-Bühne

Sketch der Ministranten: Paula Uhl, Joshua Bruder, Felix Lehmann und Salome Schmider.

Zemmegewürfelte Kapuzinerchor: Rosi Kunner, Hilde Breig, Monika Rauber, Birgitta Schwendenmann, Barbara Christ, Susanne Schnurr, Manuela Zeferer und Diana Bruder.

Zurück in die Vergangenheit: Lilo Fix, Br. Pirmin und Adrian Rauber.

Die Verkündblatt-Singers: Judith Müller, Markus Kaupp-Herdick, Pfarrer Bonaventura Gerner, Br. Pirmin.

Junge Frauengruppe: Katja Prochazkova-Körnle, Barbara Christ, Hannelore Hug, Ursula Wernet, Birgitta Schwendenmann und Julitta Gießler.

Mit Musik geht alles besser: Bernadette Gießler-Bächle und Meinrad Bächle.

Überraschungsnummer: Lilo Fix, Uli Alender, Anna Brosemer, Edeltraud Fehrenbach, Waltraud Kienzler.

Im Wagen vor mir: Martina Pfundstein, Br. Pirmin

Die Drei von der Pfarrei: Jutta Uhl, Anni Fautz, Brigitte Metzler.

Die bunte Truppe: Martina und Klaus Pfundstein, Rita und Andreas Lehmann, Alfred Lehmann, Reiner und Rosi Kunner, Barbara Armbruster.

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