Der Wald ist eine zuverlässige Einnahmequelle für die Stadt Zell. Im Jahr 2016 konnte ein Gewinn von 161.476 Euro verbucht werden, der Bewirtschaftungsplan für 2017 sieht ein Ergebnis von 140.000 Euro vor.
»Im Stadtwald Zell sieht es sehr gut aus«, beschrieb Leiter Joachim Hass vom Forstbezirk Offenburg die Lage. Gemeinsam mit Revierförster Klaus Pfundstein informierte er in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montag das Gremium über die allgemeine Lage und das wirtschaftliche Ergebnis.
Der Stadtwald, so Hass, zeichne sich durch gute Nutzungsmöglichkeiten aus und die Planungen seien nicht ausgereizt. Bei dem laufenden Kartellverfahren zum Bundeswaldgesetz erwartet Joachim Hass im März 2017 eine Entscheidung. Der Privatwald und der Gemeindewald dürften nicht auseinandergerissen werden und müssten weiterhin von einem Förster betreut werden, forderte der Leiter des Forstbezirks. Für den Stadtwald beginnt im Jahr 2017 mit der Forsteinrichtung das neue Wirtschaftsjahrzehnt. Details werden dem Gemeinderat im Frühjahr vorgelegt.
Förster Klaus Pfundstein erläuterte dem Gemeinderat zunächst den Vollzug des Wirtschaftsjahres 2016. 5.951 Festmeter Holz wurden im Gemeindewald eingeschlagen. Den Einnahmen von 289.892 Euro standen Ausgaben von 128.416 Euro gegenüber. Somit ergab sich ein Gewinn in Höhe von 161.476 Euro. Im Vorjahr lag der Gewinn bei knapp 195.000 Euro. Eine geringere Holzverkaufsmenge und ein leicht gesunkener Holzpreis führten zum geringeren Jahresgewinn.
Förster Klaus Pfundstein sprach von einer guten Nachfrage, auch nach Brennholz. Die Zahl der Sägewerke nehme zwar ab, von den bestehenden sei der Einkauf aber gestiegen. 84 Prozent des eingeschlagenen Holzes werden der stofflichen Verwertung zugeführt, 16 Prozent der thermischen Verwertung. Ein Viertel bleibt im Tal, insgesamt 83 Prozent werden im Ortenaukreis weiterverarbeitet. Trotz Lohnkostensteigerung seien die Kosten je Festmeter Holzeinschlag mit 25,41 Euro relativ konstant geblieben, rechnete Pfundstein vor.
Für das Jahr 2017 sieht der Bewirtschaftungsplan für den Stadtwald eine Gesamtnutzung von 6.000 Festmetern vor. Unterm Strich sollen 140.000 Euro Gewinn für die Stadtkasse stehen. Die Planzahlen, so Pfundstein, seien »erreichbar« und könnten möglicherweise auch etwas besser ausfallen.
Auf Anfrage von Gemeinderätin Sybille Nock stellte Förster Pfundstein fest, dass der Anbau von Weihnachtsbäumen im Stadtwald keinen Sinn mache. Nur bei größeren Bäumen decke man den Bedarf selbst. Gemeinderätin Andrea Kuhn fragte nach dem Eschensterben. Der wirtschaftliche Schaden sei gering, da der Eschenanteil im Stadtwald nur rund zwei bis drei Prozent betrage. Allerdings seien alle Eschen mit Pilz befallen und krank, so Pfundstein.
Zufrieden zeigte sich Bürgermeister Günter Pfundstein mit der Lage. Im Zeller Gemeindewald werde eine nachhaltige Waldwirtschaft betrieben: »Auch nachfolgende Generationen können vom Wald leben.«