Zum Dank für über 50 Jahre Engagement in der Bürgerwehr Oberharmersbach wurden ihm die Ehrennadel des Landes sowie das „Sonderkreuz in Blau“ des Landesverbandes verliehen.
„So einfach möchten wir unseren Kameraden Hauptmann Albert Nitsche nicht loslassen“, leitete Kommandant Klaus Laifer, Vorsitzender der Historischen Bürgerwehr Oberharmersbach, eine besondere Verabschiedung und Ehrung nach dem Fronleichnamsfest ein.
Denn: Albert Nitsche hat in diesem Jahr sein Amt als stellvertretender Vorstand und Hauptmann zur Verfügung gestellt. „Du hast schon zu viel für unsere Bürgerwehr getan, als dass man das mit zwei Sätzen abhandeln könnte“, betonte der Kommandant angesichts Albert Nitsches Werdegang im Verein.
Einsatz für Volkstanz und Bürgerwehr
1971 trat er als Gründungsmitglied und Tänzer der damaligen Volkstanzgruppe bei und fungierte als deren Leiter. Von 1973 bis 1986 war er zusätzlich deren Tanzleiter und bis ins Jahr 2004 als deren Vertreter im Verwaltungsrat der Bürgerwehr tätig.
Als er 1976 überdies in die Wehr eintrat, übte er eine Doppelfunktion aus. Schließlich wurde er zum Hauptmann und stellvertretenden Kommandanten und somit zum zweiten Vorsitzenden gewählt und befördert. Dieses Amt übte er über zwei Jahrzehnte lang aus. „Du hast keine Arbeit gescheut und der Bürgerwehr und auch mir deinen vollen Einsatz gezeigt“, bedankte sich Klaus Laifer. „Ohne dich wäre einiges nicht so gelaufen, wie es gelaufen ist – und das war sehr gut!“
Im Jahr 2021 erhielt Albert Nitsche das Treuedienstehrenzeichen des Landesverbandes der Bürgerwehren und Milizen Baden-Südhessen für 50-jährige aktive Mitgliedschaft, im selben Jahr wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Zudem erhielt er die Ehrennadel in Gold vom Bund Heimat und Volksleben – eine sehr seltene Auszeichnung.
Staatliche Auszeichnung
Am gestrigen Donnerstag nun erhielt er im Gasthaus Bären/Stube die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg – eine staatliche Ehrung, vorgenommen durch Volker Schebesta, Staatssekretär des Landes Baden-Württemberg im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie Mitglied des Landtags.
In seiner Laudatio würdigte der Staatssekretär das langjährige ehrenamtliche Engagement Albert Nitsches, der bis 2025 – und damit über 50 Jahre – im Verwaltungsrat der Bürgerwehr tätig war: „ein ganz beachtliches Engagement“. Zumal er nicht nur in Volkstanzgruppe und Bürgerwehr aktiv war, sondern auch im Gesangverein. Gleiches galt dreißig Jahre lang für den Schwarzwaldverein.
Bürgersinn und Tradition
Generell betonte Volker Schebesta die Bedeutung der Bürgerwehr sowie von Traditionen und Brauchtum für das Gemeinschafts- und Heimatgefühl in Oberharmersbach. Gleichzeitig wies er auf die heutige Bedeutung des selbstständigen Engagements in Krisenzeiten hin, da man sich – mit Blick auf Amerika – nicht länger auf externe Mächte verlassen könne. Als er Albert Nitsche die Ehrennadel des Landes ansteckte, gab es anhaltende Standing Ovations im voll besetzten Saal.
Zweite Ehrung mit dem „Sonderkreuz in Blau“
Damit nicht genug: Angesichts der Verdienste des Geehrten hat die Bürgerwehr Oberharmersbach für Albert Nitsche den Verdienstorden „Sonderkreuz in Blau“ beim Landesverband beantragt. Dessen Kommandant, Oberstleutnant Adrian Staiger, beauftragte Kommandant Klaus Laifer, dem hoch engagierten Ehrenamtler diese besondere Auszeichnung samt Urkunde zu überreichen.
Ein großer Dank galt auch Albert Nitsches Ehefrau Brigitte. Sie wurde mit Präsenten bedacht. Denn hätte sie als „bessere Hälfte“ nicht mitgespielt, wäre das enorme Engagement ihres Mannes nicht in dieser Form möglich gewesen, wie Klaus Laifer unterstrich.