Der wiederbelebte Jugendchor des Gesangvereins Frohsinn erhält vorerst finanzielle Förderung. Der Gemeinderat bewilligte dafür ohne Gegenfinanzierung trotz angespannter Haushaltslage außerordentliche Mittel. Vorerst bis April 2024.
Im Antragsschreiben für die Wiederaufnahme der Jugendförderung verweist der 1. Vorsitzende des Gesangvereins „Frohsinn“ Stefan Lehmann darauf, dass rund 30 Sängerinnen und Sänger seit der Wiederaufnahme der Proben des Hauptchors unter der neuen Leitung von Victor Kraus begeisterte Probegänger seien. Für den Kinder- beziehungsweise Jugendchor sei nun mit Bettina Lehmann eine kompetente Dirigentin gefunden. Die Jugendförderung würde für die Chorleitervergütung, Noten oder ähnliches verwendet.
Bürgermeister Weith: „Nicht die richtige Zeit für neue freiwillige Leistungen“
Wäre es nach Bürgermeister Richard Weith gegangen, hätte der Gemeinderat am Montag keinen Beschluss über die Förderung des Jugendchors gefasst. Gleichwohl erkannte er an, dass der Antrag des Gesangsvereins auf Jugendförderung begründet sei. Er freute sich darüber, dass der Verein eine Dirigentin finden konnte, die bereit ist, Jugendarbeit zu leisten.
Weith betonte mehrfach, dass angesichts des hohen Tarifabschlusses für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst, jeweils sechsstelligen Investitionen in den Breitbandausbau, in die Straßenunterhaltung, in die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen, in die Druckerhöhungsanlage „Langenberg“, in den Hochwasserschutz und anderer Infrastruktur sowie der kostspieligen Sanierung des Schulgebäudes solche „Sprünge“ bei den freiwilligen Leistungen gerade eigentlich nicht drin sind. Die genannten Investitionen seien Pflichtaufgaben, bei denen die Gemeinde keine Wahl hat, diese zu erledigen, oder nicht. Umso weniger sollten in diesem speziellen Fall weitere freiwillige Leistungen gewährt werden, als dass die Gemeinde bereits das komplette Honorar des Hauptchor-Dirigenten in Höhe von 5.400 EUR pro Jahr finanziere. Außerdem werden nächstes Jahr absehbar Finanzmittel aus dem Finanzausgleich in Höhe eines sechsstelligen Betrags fehlen. Das Thema Haushaltskonsolidierung drängt weiterhin.
Wäre es nach Bürgermeister Weith gegangen, hätte man mit der Beratung und Abstimmung bis nach der Haushaltsklausur im November gewartet. Da muss seiner und der Ansicht seines Kämmerers nach alles auf den Prüfstand. Gerade die freiwilligen Leistungen. In der Vergangenheit wurden immer wieder neue gewährt, ohne eine solide Gegenfinanzierung zu finden.
Insgesamt erhält die Oberharmersbacher Vereinsgemeinschaft von der Gemeinde schon heute pro Jahr direkte Zuschusszahlungen in Höhe von rund 60.000 Euro, unentgeltliche Raumnutzungen und Bauhofleistungen nicht eingerechnet.
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