Bürgermeister Richard Weith lobte beim Festakt zur Einweihung des generalsanierten Rathauses als »Meilenstein« für die Gemeinde. Dabei erwähnte er besonders die gelungene Lösung des Spannungsfeldes zwischen angemessener Repräsentation und bestmöglicher Zweckerfüllung. Mit dazu beitragen hätten während der Umbauphase die gute Kooperation zwischen Bauherrn, Architekturbüro und allen beteiligten Firmen.



Der neu gestaltete Bürgersaal diente als Forum für die Feierstunde mit den geladenen Gästen. Vertreter der ausführenden Firmen und der beteiligten Behörden, Mitarbeiter des Bauhofs, die Belegschaft des Rathauses, Vertreter der Nachbargemeinden und der Gemeinderat sowie Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Otmar Ritter und Altbürgermeister Siegfried Huber waren der Einladung zur offiziellen Einweihung gefolgt. Ein Klarinettenquartett der Miliz- und Trachtenkapelle (Stephanie Fritsch, Sophia Stange, Tobias Fritsch, Michael Schneider) verlieh der Feierlichkeit einen würdigen Rahmen.
Dass während der Sanierungsphase gute Arbeit geleistet wurde, zog sich wie ein roter Faden durch die kurzweiligen Festreden. Der Informationsfluss und die Absprachen zwischen Bauherr, Architekturbüro und den ausführenden Firmen sorgten für einen reibungslosen Ablauf der knapp 15 Monaten dauernden Umbauarbeiten der Innenräume und der anschließenden sehr aufwändigen Sanierung der Sandsteinelemente.
»Wir hatten mit den Handwerkern und Dienstleistern stets kompetente und zuverlässige Partner« dankte Bürgermeister Richard Weith auch den beteiligten örtlichen Handwerkerfirmen. Ein ausdrückliches Lob galt dem Bauhof und der Belegschaft des Rathauses, deren Eigenleistung sich bei der Einsparung von Kosten gezeigt habe.
»In der Ortsmitte tut sich was«, blickte Weiht auf die längst überfällige Sanierung des Rathauses zurück und rückte sie in den Kontext der Umbaumaßnahmen der Straße und weiterer Häuser. »Wir haben eine attraktive Anlaufstelle für unserer Bürgerinnen und Bürger«, beschrieb er auch die anstehende Gestaltung des Rathausplatzes nach dem Abriss des Feuerwehrhauses.
Mit einigen markanten Daten und Veränderungen seit dem Bau des Rathauses im Jahre 1902 erinnerte Karl-August Lehmann an die vielseitige frühere Nutzung des Rathauses – Wohnungen und Kinosaal – sowie deren baulichen Veränderungen, die erstmals in den 1970er Jahren das »Innenleben« komplett veränderten.
Die Segnung der jetzt neu gestalteten Räume blieb Pfarrer Bonaventura Gerner vorbehalten. Zitate aus der Bergpredigt sollten an das »Grundsatzprogramm« des Neuen Testaments erinnern. »Dies soll auch Maßstab für das Handeln im Rathaus für die hier lebenden Menschen sein« wünschte er sich. Mit den Fürbitten, die das Leid der Menschen in der Ukraine einschlossen und dem gemeinsam gebetenen Vater Unser erteilte Pfarrer Gerner dem Gebäude den kirchlichen Segen.
Architekt Peter Kayser vom gleichnamigen Architekturbüro in Aalen, der mit seiner Frau Beate der Einladung gefolgt war, ließ die architektonische Realisierung des spannenden Projektes »Umbau und Modernisierung des Rathauses Oberharmersbach« Revue passieren, wofür er sich nach gewonnenem Realisierungswettbewerb empfohlen hatte. »Wir hatten eine gute Zusammenarbeit mit dem Bauherr und den beteiligten Firmen«, verwies er auf die umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, wobei auch Auflagen des Denkmalsamtes hätten berücksichtigt werden müssen. Mit einer Broschüre zu Arbeiten des Denkmalschutzes bedankte er sich bei Bürgermeister Richard Weith.
Otmar Ritter, der mit 32 Jahren auf die längste Dienstzeit im Oberharmersbacher Rathaus zurückblicken kann, plauderte »aus dem Nähkästchen«. »Mein erstes Büro war alt und finster«, erinnerte er an seine Anfangszeit. Aber eine freundliche Begegnung sorge auch für eine freundliche Atmosphäre und so schilderte er eben Erinnerungen, die sich besonders in das Gedächtnis eingegraben haben.
Künftig gehört einem »Wunschfrosch« ein fester Platz im Rathaus. Michael und Elke Walter von der Firma »Jogerst Steintechnologie« in Oberkirch überreichten anlässlich der Einweihung des sanierten Rathauses dieses Kleinkunstwerk aus hellem Sandstein, wonach wie im Märchen vom Froschkönig mit einem Kuss ein Wunsch in Erfüllung gehen soll.
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgte der Party-Service Braun aus Gengenbach-Fußbach gemeinsam mit der Rathaus-Belegschaft.