»Fünf Jahre lang stand die Planung des 25-jährigen Vereinsjubiläums beim Vorstand auf der Agenda«, erklärte die Oberharmersbacher Landfrauenvor sitzende Magdalena Armbruster auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Mittwochabend, »es wäre ein toller Abend geworden.«
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Foto: Inka Kleinke-BilayDie für den letztjährigen Mai, von langer Hand, geplante große Feier musste wegen der Corona-Pandemie zunächst um ein Jahr verschoben und dann schließlich ganz abgesagt werden.
Die heuer immerhin wieder mögliche Mitgliederversammlung nahm der Verein daher zum Anlass, das Jubiläum im kleinen Rahmen nachträglich zu begehen: im festlich hergerichteten Saal des Gasthauses Stube.
Neben Bürgermeister Richard Weith konnte Vorsitzende Magdalena Armbruster unter anderem die beiden Altbürgermeister Siegfried Huber »als einen unserer beiden Landmänner« sowie Ottmar Ritter als einstigen Gründungsteilnehmer bei der Veranstaltung begrüßen, desgleichen die Ehrenvorsitzende Monika Schnaiter.
»Das Angebot des Vereins in Kombination mit und Ergänzung zu dem Landfrauenverein Südbaden kann sich sehen lassen«, lobte Bürgermeister Richard Weith vor rund 40 Anwesenden die Vielzahl von Informations- und Mitmachangeboten – von Bewegung und Gymnastik über Kulinarik, Hauswirtschaft und Handarbeit, Gesundheitsvorsorge, rechtliche Fragestellungen und Touristik hin zu qualifizierten Weiterbildungsmaßnahmen sowie der Diskussion gesellschaftlicher Themen. Hinzu kommt die aktive Mitgestaltung von Festen und Märkten in der Gemeinde.
Keine Spur also von Verstaubtem »aus der konservativen Mottenkiste einer längst vergangenen Zeit.« Ganz im Gegenteil. Umso mehr, als sich die Landfrauen zudem »Gehör in der Politik verschaffen, um ihre Interessen und Forderungen als diejenigen zu artikulieren, die den ländlichen Raum an der Basis gestalten und täglich mit den dort eigentümlichen Problemen konfrontiert sind und über diese aus erster Hand berichten können.«
Wichtige Stimme
Diese organisierte Geltendmachung von Interessen aus der Praxis heraus sei für den ländlichen Raum richtig und wichtig, fuhr das Ortsoberhaupt fort, »denn Einzelstimmen werden in der Politik leider selten wahrgenommen und noch seltener ernst genommen.« Darüber hinaus sei der Verein eine wichtige Plattform, die den Mitgliedern vor Ort ein sinnvolles, willkommenes sowie sicherlich auch notwendiges Mittel des gegenseitigen Austauschs und der Information biete.
Im Namen der Gemeinde dankte Richard Weith dem 72-Mitglieder-Verein für das vehemente Erheben seiner Stimme für die Belange des ländlichen Raums sowie das Mitgestalten des gesellschaftlichen Zusammenlebens vor Ort. »Ich möchte Sie motivieren, sich durch Corona und dessen unangenehmen Auswirkungen auf das soziale Miteinander im Allgemeinen und auf das Vereinswesen im Besonderen nicht entmutigen zu lassen«, unterstrich der Bürgermeister abschließend.
Dessen Dank schloss sich Claus Jilg im Namen der Vereinsgemeinschaft Oberharmersbach an und hoffte »für alle unsere Vereine, dass wir gestärkt aus dieser Pandemie hervorgehen und positiv in die Zukunft blicken dürfen.«
Lust auf Zukunft
Die Glückwünsche des Landfrauen-Verbandes Südbaden überbrachte in Vertretung von dessen Präsidentin das neugewählte Präsidiums mitglied Irmgard Lehmann, die gleichzeitig dem Vorstand des Oberharmersbacher Ortsvereins angehört. Sie rekapitulierte die rührige Vereinsgeschichte unter der Führung von zunächst Monika Schnaiter, dann Anna Rombach und nun Magdalena Armbruster und wünschte dem Verein »Lust auf Zukunft – Lust auf Landfrauenzukunft.«
Vertreten war auch der Landfrauenbezirk Haslach, in dessen Namen Rita Vitt gratulierte – ebenso herzlich wie mit großer Anteilnahme ob des virus-erzwungenen Ausfalls der eigentlichen Jubiläumsfeier.
Was Letzteres für die Oberharmersbacher Landfrauen bedeutet hat – darauf ging Schriftführerin Simone Kasper in ihren Tätigkeitsberichten für die Jahre 2019 und 2020 ein. Denn die Absage der lange geplanten Jubiläumsveranstaltung mit dem Comedy-Duo »Dui do on de Sel« am 23. Mai 2020, stellte den Vereinsvorstand vor eine große Herausforderung.
Neben neuer Terminfindung mit der Kabarettgruppe, der öffentlichen Bekanntmachung der Absage sowie Verkündung des Ersatztermins in Presse und Social Media mussten die bereits gekauften Eintrittskarten zurückerstattet beziehungsweise umdatiert werden. Zudem galt es – wenngleich schweren Herzens – dem lokalen Catering-Anbieter abzusagen und die Flyer-Werbung wieder einzusammeln. Bereits verteilte Plakate erhielten den Zusatz »abgesagt«. »Nur dem großen Verständnis und Entgegenkommen aller Beteiligten ist es zu verdanken, dass wir uns nicht unterkriegen ließen«, betonte Simone Kasper, »aufgeschoben ist nicht aufgehoben, so lautete das Motto – damals …«
Mit blauem Auge davongekommen
Der Bericht von Kassenwartin Erika Huber zeigte, dass der Verein die Absage dann auch des diesjährigen Ersatztermins mit einem blauen Auge überstanden hat. Hilfreich dabei: Die Spende schon gekaufter Karten oder Essensbons, der Verzicht also auf eine Rückerstattung, sei es durch Landfrauen oder Nicht-Mitglieder. Solche Spenden sind weiterhin möglich.
Auf Bitte der beiden Kassenprüferinnen Gertrud Jilg und Irmgard Bruder wurde die Kassenwartin ob ihrer sorgfältigen Arbeit ebenso einstimmig entlastet wie der Gesamtvorstand. Vorsitzende Magdalena Armbruster dankte allen bei den Veranstaltungen in 2019 und 2020 Mitwirkenden sowie all jenen, »die intensiv bei den Vorbereitungen für unseren leider entfallenen großen Jubiläumsabend mit ›Dui do on de Sell‹ mitgeholfen haben.«
Zum Abschluss des offiziellen Teils der Versammlung lud sie im Namen des gesamten Vorstandsteams alle Anwesenden zum kalten Buffet ein. Verbunden mit dem Hinweis auf einen am Ausgang aufgestellten Behälter »für Spenden an die Flutopfer. Wer möchte, kann da sehr gerne was reinwerfen.«
Erstmals Ehrungen bei den Landfrauen Oberharmersbach
35 Mitglieder wurden anlässlich des nachgeholten Jubiläums geehrt – Den Landfrauen eine Stimme gegeben
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Foto: Inka Kleinke-BilayAuf der vergangenen Mitgliederversammlung nahmen die Oberharmersbacher Landfrauen ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum zum Anlass, erstmalig Mitgliederehrungen durchzuführen und diese künftig auch beizubehalten.
Vorsitzende Magdalena Armbruster brachte ihren Stolz zum Ausdruck, gleich 35 Landfrauen ehren zu dürfen, wobei die Jahre 2020 und 2021 zusammengefasst wurden. »Ihr habt so viel bewegt und den Frauen auf dem Land eine Stimme gegeben«, betonte sie, »ihr habt euch in diesem Verein weitergebildet, Kontakte geknüpft und kleine Auszeiten aus dem stressigen Alltag genommen.«
Eine Ehrungsurkunde für 25 Jahre Vereinstreue erhielten insgesamt 24 Landfrauen, von denen 19 Gründungsmitglieder sind: Maria Birk (zwei Jahre Beisitzerin), Irmgard Bruder, Justine Christ, Erna Haas, Anja Jilg, Martina Lang, Christa Lehmann, Emma Lehmann (sechs Jahre Beisitzerin), Hedwig Lehmann (acht Jahre im Vorstand), Luise Lehmann, Anna Rombach (19 Jahre Vorstandsarbeit), Sonja Rombach, Alberta Ruf, Barbara Schmieder, Anita Schnaiter, Monika Schnaiter (15 Jahre Vorstandsarbeit und Ehrenvorsitzende), Hildegard Schwarz, Barbara Schwendemann (21 Jahre Vorstandsarbeit), Hedi Vogt (zwölf Jahre Vorstandsarbeit).
Nicht Gründungsmitglieder, jedoch seit einem Vierteljahrhundert im Ortsverein der Landfrauen sind Helen Gerth, Lioba Jilg, Theresia Lehmann, Gabriele Ritter und Mechthilde Schnaiter.
Seit 15 Jahren begleiten Magdalena Armbruster (Vorstandsmitglied), Andrea Lehmann sowie Mechthilde Lehmann den Verein.
Seit zehn Jahren mit dabei sind folgende neun Landfrauen: Erika Huber (Vorstandsmitglied), Lydia Huber, Annemarie Hug (Vorstandsmitglied), Adelheid Kempf, Beate Kornmayer, Judith Müller, Michaela Neuberger, Martina Repple, Rita Schwarz.





