Lösung: So kann man sich die Oberharmersbacher fast nicht mehr vorstellen – auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Hinweis auf den beginnenden Tourismus, zumindest äußerlich nicht. Im Hintergrund ragt ein Teil des Rathauses (Fertigstellung 1902) über das Dach des Gasthauses »Zur Stube«, der Saal ist noch nicht gebaut (Fertigstellung 1929). Die Stubenwirtschaft erhielt in den 1930er Jahren die Schindelverkleidung über dem Gastraum. Der Biergarten der Stubenwirtschaft ist noch ein richtiger Garten (erst in den späten 1940er Jahren wuchsen hier »Pilse«…).
Das »Gasthaus zum Bären« wurde außen ebenfalls renoviert, die Fensterläden wurden erneuert und der Durchgang zwischen »Bären« und »Bräustüble« als Eingangsbereich nach dem Kauf der nebenan liegenden Gaststätte zugebaut.
Vom »Dürrholder« ist gerade noch das Schild »Brau…« angeschnitten. Die Eingangstreppe zur Dorfstraße hin besteht noch heute. Die damals üblichen Fensterläden sind hier verschwunden.
Die Straße weist beiderseits die üblichen gepflasterten Regenrinnen auf. Vom Verkehr ist nicht allzu viel zu spüren, wie das zu Beginn der 1920-er Jahre, als das Bild entstand, eben war. Man konnte sich daher auch noch gefahrlos in der Straßenmitte für den Fotografen aufstellen, wie es Fridolin Isenmann hier vorgemacht hat. Er war damals örtlicher Briefträger oder auch »Postbote«. Die frühere und auch heute noch übliche Bezeichnung für das Lebensmittelgeschäft »’s Postfritze« hält die Erinnerung daran wach. Es war auch ein ganz anderer Service, denn mit der Eröffnung der Bahn wurde damals die Post viermal am Tag zugestellt…