Die Schulkindbetreuung an der Brandenkopf-Schule vor und nach dem Unterricht ist mit 28 Kindern ausgelastet. Ständig wechselnde Betreuungskräfte nehmen ihre Aufgabe mit jeweils wenigen Stunden pro Woche wahr. Sie benötigen Unterstützung für Elterngespräche und den Umgang mit schwierigen Kindern.
Das Soziale Netzwerk Oberharmersbach ist für die Schulkindbetreuung zuständig. Derzeit besteht das Betreuungsteam aus sieben Kolleginnen, von denen lediglich drei Frauen eine pädagogische Ausbildung haben. Eine Betreuungskraft ist für fünf Kinder verantwortlich. Da es keine feste Ansprechpartnerin gibt, ist das Führen von Elterngesprächen, Weitergabe von Informationen, Absprachen unter den Kolleginnen – auch was das konsequente Durchgreifen von vereinbarten Regeln betrifft – nur bedingt möglich.
Das Personal der Betreuung soll sowohl den Kindern, Lehrkräften und den Eltern gerecht werden, was eine enorme Herausforderung darstellt. Im letzten Schuljahr wurde verstärkt beobachtet, dass die Kinder immer schwieriger, respektloser, aggressiver und weniger einsichtig werden. Es müssen diesbezüglich mehr Elterngespräche geführt werden. Es ist zu sehen, dass oft gerade diese Kinder in der Betreuung sind.
Die Frauen der Betreuung verstehen ihre Aufgabe als Hausaufgabenhilfe für die Klassen 1 – 4, nicht nur als Betreuung der Kinder. Für eine vollständige Erledigung der Hausaufgaben – die von den Eltern erwartet werden – sind die Betreuungskräfte personell unterbesetzt.
»Alle Betreuungskräfte stoßen an ihre Grenzen, es muss sich dringend etwas ändern«, sagte Bürgermeister Richard Weith. Erforderlich ist eine hauptverantwortliche pädagogische Fachkraft, die den kompletten Umfang der Nachmittagsbetreuung abdeckt. In ihren Verantwortungsbereich fallen die Einteilung der Kolleginnen, die Regelung von Vertretungen, Führen von Elterngesprächen, Ansprechpartner für Kinder, Eltern und Verwaltung sowie den Einkauf der Lebensmittel für das Kochen am Freitag (an diesem Tag wird kein Mittagessen geliefert).
Bürgermeister Weith machte den Vorschlag, eine Kombistelle Schule/Kindergarten zu schaffen. Da der Kindergarten zum 1. Januar 2019 eine neue Gruppe eröffnet, wird dort eine Fachkraft für weitere sechs Stunden benötigt. Mit der Aufstockung auf 12,5 Stunden hätte der Kindergarten die ebenfalls benötigte Krankheits- und Urlaubsvertretung. Gerade die Überbrückung dieser Zeiten gestaltete sich in der Vergangenheit recht schwierig.
Außerdem wären weitere Punkte für die Schulkindbetreuung sinnvoll: die Einführung eines Elternabends, das Erstellen einer Infomappe inkl. Anmeldeunterlagen und Flyer für die Werbung. Diese Aufgaben könnte die neue Fachkraft übernehmen.
Bürgermeister Weith stellte in diesem Zusammenhang die Erhöhung der Gebühren für die Betreuung vor. Sie beträgt 25 Prozent der bisherigen Kosten und entspricht einer Gebühr von dann 1,20 bis 1,30 Euro pro Stunde (je nachdem welche Betreuungsvariante gewählt wird). Das Mittagessen wird separat dazu gerechnet. Die Mehrkosten für die Vollzeitkraft trägt die Gemeinde Oberharmersbach.
Nach ausführlicher Diskussion wurde der Einstellung der Vollzeitkraft als Kombistelle zugestimmt, ebenso dem Betreuungskonzept und der Gebührenerhöhung. Alle Gemeinderäte stimmten für die neue Regelung.