Das Pfarrzentrum war am vergangenen Donnerstag gut gefüllt, wie Zunftrat Claus Franke feststellte. Stimmungsvoll animierend führte er das Publikum durch das Programm. Er ließ es sich nicht nehmen, den anwesenden Neu-Bürgermeister Richard Weith samt Gattin noch einmal mit der vom Kinderball bekannten »Rakete« standesgemäß zu begrüßen.
Den Programmauftakt machten die jüngsten Bärenkinder, Steinteufel und Schindelmocher, die mit großer Freude ihren Kinderhästanz präsentierten. Nach vielen Proben konnten sie sich nun den verdienten Applaus für ihren Auftritt abholen.
Allerlei lustige Sketche brachten die Zunfträte im weiteren Verlauf des Abends auf die Bühne, deren Pointe das Publikum spontan den Mainzer Fasnachts Klassiker »Ui-jui-jui-au-au-au« anstimmen ließ.
Lustige Schnitzer
Mit großem Applaus wurden die Waschweiber »Schakueline und Maarie« (Lothar Killig, Iris Brosamer) belohnt. Während Strumpf und Hose bei einem Likörchen gewaschen wurden, wurden die Schnitzer aus dem letzten Jahr noch einmal besprochen. Ein Steinteufel hatte doch glatt vor lauter Zigaretten sein »G’sicht« neben dem Zigarettenautomaten vergessen und musste statt maskiert und unerkannt den Umzug ohne Maske ganz vorne als Fahnenträger absolvieren. Auch von vielen exotischen Bärengestalten konnten die beiden berichten. So gab es schon manch Bärenoutfit, das Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: Bären auf Stöckelschuhen, eingelaufene Bären und Bären mit güldenem Gürtel. Der neuste Trend des »Hochwasserbären« sei doch aber wirklich zu überdenken. Ein Zunftmitglied habe sich zu spät dran gemacht, sich ein Leihhäs zu sichern und musste in der Not schließlich eine Zunftkollegin um Hilfe bitten. Beim Anprobieren war sie froh, denn der Bär passt. Zu spät erst wurde erkannt, dass er zwar an der Hüfte saß, es an den Beinen leider arg an Stoff mangelte. Der Rat an die Hochwasserbärin folgte sogleich: Ein eigenes Häs sitzt perfekt.
Oberharmersbach bewegt sich
Verführerisch wie in Tausendundeine-Nacht zeigten sich die Damen des Zunftballetts. Sie verzauberten die Zuschauer in ihren glanzvollen Bauchtanzkostümen und untermalten die orientalischen Klänge gekonnt durch Hand- und Körperbewegung, um das Publikum dann energiegeladen in feinster Bollywood-Manier mitzureißen.
Highlight am Ende des Zunftabends war der begeisternde Tanz des Zunftratsballetts. Es entführte unter dem Motto »Chaos im Olymp« direkt zum Schauplatz des Wettstreits zwischen Göttern und Titanen. Zeus, als mächtigster aller Götter, ist im Kampf gegen Hades, den Herrscher der Unterwelt. Nur Amor kann den Streit schlichten und die Welt retten. Die Männer und Frauen des Zunftrates zeigten einen packenden, toll choreographierten Tanz, mit schönen Kostümen und vielen beachtenswerten Details. Als Anerkennung für ihre Darbietung ließen sie die Zuschauer nicht ohne eine Zugabe von der Bühne.