Bürgermeister lässt die Narren im Stich, Kandidatensuche für Stellvertreter, Hochrisikospiele beim ASV, Gastronomie in Nordrach.
Mit der „Närrischen Bürgerversammlung“ im Kegelstüble und der durchgeführten Verbrennung des Honsel wurde die Fasent 2025 beendet. Björn Späth und Narrenrat Rolf Stiewe hatten für die Versammlung tolle Tagesordnungspunkte zusammengestellt. Gekonnt und humorvoll leiteten und moderierten die beiden die zur Tradition gewordene Versammlung, die auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht war.
Zu Beginn der Versammlung wurde noch einmal an den Flacke-Sepp, den Erfinder der närrischen Bürgerversammlung, gedacht und auf ihn angestoßen.
Die ersten beiden Punkte der Versammlung waren die wichtigsten. Die Versammlung war sich einig, dass der Bürgermeister C. Erhardt die Narren im Stich lässt. Er glänzt durch Abwesenheit beim Zunftabend, man vermisst ihn an der Mitgliederversammlung und zu guter Letzt sagte er an der Fasent 2025 kurzfristig die Rathauserstürmung ab. Aufgrund dieser Gegebenheit waren sich alle einig, dass ein Stellvertreter für den Bürgermeister, der zuverlässig und immer anwesend ist, gesucht werden muss. Es gab etliche Vorschläge. Unter anderem M. Salrein, J. Rauer, W. Ficht, K. Willmann und R. Bieser, W. Lehmann und H. Glatz. Nach kurzer und sehr unterhaltsamer Diskussion erklärte sich W. Lehmann bereit das Amt zu übernehmen und wird R. Bieser und H. Glatz um Unterstützung bitten. Unter großem Applaus wurde er einstimmig zum Stellvertreter des Bürgermeisters gewählt. Aus den Reihen der Versammlung wurde noch vorgeschlagen, dass C. Erhardt frühzeitig, über die sozialen Medien und auf den Wurstwecktüten beim Frische-Markt Herbrik ein „Save the Date“ für den 11.11. erhält.
Beim Punkt drei wurde bemängelt, dass im Rathaus keine Kartenzahlung möglich ist. Selbst die Gemeindebediensteten haben sich darüber beim Bürgermeister beschwert aber bisher kein Gehör gefunden und baten die Narren um Unterstützung für diesen mangelhaften Zustand. Es wurde vorgeschlagen, dass man den Sparkassenautomat im Büro des Bürgermeister platzieren könnte. Er sollte allerdings auch Getränke, Wurstwecken, Schirme und Regenschutz ausgeben können. Die Bürger erhoffen sich, dass wenn der Automat im Büro des Bürgermeisters stehen würde, mehr mit ihm Kontakt haben könnten und er somit auch mehr Präsens zeigen müsste.
Beim vierten Punkt wurden die Neubauten auf der Bind, die sogenannten „Erhardt Towers“ unter die Lupe genommen. Es wurde mitgeteilt das eine Mängelliste erstellt werden sollte und eine Umfrage wie zufrieden die neu eingezogenen Bewohner mit ihren Wohneinheiten sind. Ein Bürger meinte, die Häuser sahen am schönsten aus, als noch das Gerüst an den Häusern stand und er einen vierstelligen Betrag in Plissee investierte um nicht ständig die „Towers“ zu sehen.
Punkt fünf betraf die chaotische Parksituation in Nordrach-Dorf. In der Hauptstraße beginnend beim Morada bis zu Haus Herbrik, hinter der Kirche und im Neubaugebiet Bind. Vorgeschlagen wurde hier, dass man einen Ideenwettbewerb ausschreiben sollte. Des Weiteren sollte man sich mit der Stadt Zell unterhalten, ob man nicht ab und zu B. M.-Welle ausleihen könnte, damit sie in Nordrach für Ordnung sorgt. Weitere Vorschläge waren eine Einbahnstraße durch Nordrach, oder einen Tunnel bauen oder einen Kreisverkehr auf dem Kirchplatz zu installieren. Sollte es dazu kommen, dass Maßnahmen umgesetzt werden, wäre R. Braun der richtige Bauleiter und H. Bruder wäre der Berater für die E-Konzepte.
Als nächstes wurden der Bauhof und der Fuhrpark der Gemeinde besprochen. Es ist klar, dass es in Nordrach mit den Bauhöfen so nicht weiter gehen kann. Auf Grund der vielen Bauhöfe kommen die Bauhofarbeiter mit Suchen von Werkzeug und Geräten und Werkzeug durch den Tag. Würde man hier mehr Ordnung an den Tag legen, wäre es auch nicht notwendig, dass fast jeder Gemeindebedienstete einen Karren unter dem Hintern hat. Es wurde vorgeschlagen, ob man für den Bürgermeister nicht einen Hubschrauber, derzeit sind gebrauchte günstig auf dem Markt, anschaffen sollte. So käme er schneller zu seinen Terminen. Allerdings müsste ihm wohl eine Flugbegleitung zur Verfügung gestellt werden, die sich um den täglichen Kauf von Wurstwecken und Getränken kümmert. Wofür Hausmeister M. Salrein ein Fahrzeug braucht, ist vielen unerklärlich, weil er sich zum einen nur in der Halle in seinem Büro, hinter dem Laptop sitzend oder im Bürgerpark nahe dem Kiosk oft aufhält.
Die Narren machten sich auch über die Gastronomie in Nordrach Gedanken. Wie geht es weiter. Ein Vorschlag war, dass beim Sheriff K. Spitzmüller in seinem lange geplanten Hofladen eine Sisha-Bar eingerichtet werden könnte oder im neu geplanten Flößer-Park bei D. Junker ein Whisky-Saloon eröffnet werden könnte. In der Stube und im Stubenkeller wäre ein Gastronom, der sich mit internationaler Küche auskennt, der Favorit. Der Stubenkeller soll zur Heimat der Narrenzunft werden. Hier werden nach der Fasent die verantwortlichen der Zunft schnellstmöglich ein Konzept ausarbeiten und C. Erhardt vorschlagen. Mit der Nähe zum Rathaus erhoffen sich die Narren mehr Kontakt zum Bürgermeister.
Ein brisantes Thema betraf Punkt acht. Hier ging es um die Ausschreitungen beim letzten Heimspiel des ASV Nordrach gegen Ortenberg. Nach dem Siegtreffer in allerletzter Minute überschlugen sich die Ereignisse und einige ältere Zuschauer fühlten sich, laut Augenzeuge Björn Späth, in alte Zeiten versetzt. So nach dem Motto „endlich wider mol ebbis los uf em Sportplatz“. Es stellte sich daher die Frage, wer für die Kosten bei den Hochrisikospielen des ASV aufkommt. Nach kurzer Diskussion kam von O. Vollmer der Vorschlag, dass die Trachtenkapelle bei jedem Heimspiel ein paar Musiker abstellt, die mit lustigen Liedern zum Mitsingen und Schunkeln animieren, um deeskalierend zu wirken.
Im Punkt neun wurde die Bachmauer am Sportplatz besprochen. Viele machen sich um die Haltbarkeit der Mauer sorgen und trauen dem Gewerk nicht so recht. Man äußerte Bedenken, dass der Sportplatz plötzlich Gefälle bekommt oder selbst das Schwimmbad, durch Wasserverlust, beeinträchtigt wird. Nachdem ein Bürger mitteilte, dass dieses Thema in der GR-Sitzung abgeflacht ist, wurde an alle Bürger appelliert, dass sie, sobald sie merken, dass zum einen kein Wasser mehr ab dem Sportplatz im Bach fließt oder immer mehr Steine angeschwemmt werden, das dem Bauhofleiter dringend mitteilen.
Zunftmeister Stefan Haas braucht Unterstützung. Zum einen fehlt ihm die Kenntnis beim Zusammenbau der Narrenfahne. Das führte dazu das beim Narrentreffen die Narrenzunft Nordrach ohne die Fahne am Umzug teilnahm. Hier wurde von J. Rauer vorgeschlagen, dass er einen Kurs für den Zusammenbau der Narrenfahne organisieren würde und noch eine Bedienungsanleitung mit Bildern erstellt. Desweiteren hatte S. Haas bei der Fasenteröffnung enormen Probleme beim Vorlesen der Texte. Damit das nicht mehr vorkommt kam der Vorschlag, dass ihm eine Sekretärin zur Verfügung gestellt werden sollte und die Beleuchtung am Narrenbrunnen besser sein muss. Beide Vorschläge wurden abgelehnt, weil einstimmig beschlossen wurde, dass der Narrenbrunnen in die Dorfmitte versetzt wird, wo alles hellbeleuchtet ist.
Mit diesem erfreulichen Beschluss für die Narrenzunft wurde, weil keine weiteren Anträge mehr vorlagen, die Versammlung von Björn Späth und Narrenrat Rolf Stiewe beendet.
Nach der Versammlung bedankte sich Zunftmeister Stefan Haas bei den zahlreichen Anwesenden und bei den beiden Versammlungsleitern für die Organisation und Moderation dieser traditionellen und tollen Veranstaltung die Jahr für Jahr den Abschluss der Nordracher Fasent bildet.
Fasentende mit Heulen und Wehklagen
Gegen 20.00 Uhr zogen die Musiker, Narrenräte, Glashansel und das närrische Volk zum Narrenfeuer. Hier ließ Zunftmeister Stefan Haas die diesjährige Fasent in einem kurzen Rückblick vorbeiziehen. Während des Verbrennens der Fasent freuten sich alle, dass es ab sofort „wider degege goht“, denn in 345 Tag isches wider sowit, das si kunt in d´Nodere die schön Fasentzit.“ Stefan Haas beendete die Fasent 2025 mit den Worten „Gonz om Schluß des mussi noch Sage, mir hän in de Narrenzunft tolli Lit, un alli zige gonz toll mit. Mir hän ket viel zu tun, kaum Zeit zum Auszuruhn, aber lustig un froh, des war d`Fasent 2025 – Narri, Narro.