Gutbesuchter und informativer Jahresabschluss im Bürgerhaus. Bürgermeister Erhardt zieht Bilanz des Jahres 2024 und skizzierte die Entwicklung der Gemeinde.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten am gestrigen letzten Sonntag des Jahres der Einladung der Gemeinde Nordrach zum mittlerweile traditionellen Jahresabschluss. Im Mittelpunkt des Vormittags stand die Ansprache von Bürgermeister Carsten Erhardt. Außerdem gab es Ehrungen sowie zwei Kurzbeiträge über den Verlauf der Schwimmbadsanierung und über das Projekt „Klimapositive Waldwirtschaft“.
„Davon lebt die Demokratie“
Als Ehrengäste konnte Bürgermeister Erhardt den FDP-Bundestagsabgeordneten Martin Gassner-Herz, seinen Amtsvorgänger Herbert Vollmer mit Frau Stefanie sowie Orbau-Geschäftsführer Burkhard Isenmann und seine Frau Bettina Lehmann-Isenmann begrüßen. Besonders freute sich der Bürgermeister über das Kommen der Kandidatinnen und Kandidaten, die bei den diesjährigen Kommunalwahlen angetreten sind, und natürlich über die zehn gewählten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte. „Davon lebt die Demokratie“, lobte Carsten Erhardt.
Für die musikalische Umrahmung der Jahresrückblickfeier sorgten die Jungmusikerinnen und Jungmusiker der Trachtenkapelle Nordrach mit Verstärkung einiger Aktiver aus dem Hauptorchester unter der Leitung von Dirigentin Anette Tafler.
Im Einsatz war die Trachtengruppe Nordrach, die die Bewirtung der Gäste übernahm und nach dem offiziellen Teil zur Mittagszeit eine herzhafte Gulaschsuppe servierte, zu der die Gemeinde eingeladen hatte. So bekam auch die Begegnung und das persönliche Gespräch zwischen den Gästen seinen Raum.
Schnelllebige Zeit mit viel Ungewissheit
„Vor uns liegt ein Jahreswechsel, der mit viel Ungewissheit verbunden ist“, stellte Bürgermeister Erhardt in seiner Ansprache fest. Die Zeit sei schnelllebig. Viele Menschen würden skepisch oder sogar ängstlich in die Zukunft schauen. Es helfe nicht weiter, alles nur schwarz zu sehen. Es bringe auch nichts, Probleme zu leugnen oder zu verschleiern. Die Gesellschaft habe schon viele große Probleme bewältigt, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich: „Und das werden wir auch dieses Mal wieder schaffen.“
Auch die Herausforderungen für die Kommunen seien in den letzten 15 Jahren massiv gestiegen, stellte Erhardt fest. Als Beispiel nannte er den Sozialbereich. In der Grundschule und im Kindergarten haben sich die Betreuungsangebote in den letzten zehn Jahren verdoppelt. In der Grundschule betreue die Gemeinde vor und nach dem Unterricht mittlerweile über 50 Kinder – Tendenz steigend. Dies binde Räumlichkeiten, Personal und Geld.
Altersdurchschnitt sinkt auf 44 Jahre
Das Geld im Sozialbereich sei dennoch gut investiert, bezog der Bürgermeister Erhardt Position. Es sei gelungen den Altersdurchschnitt um über zwei auf 44 Jahre zu senken. Dadurch liege Nordrach zu vergleichbaren Gemeinden in der Spitzengruppe der jüngsten Gemeinden. Daran könne man den Wandel in der Gesellschaft ablesen. Er dankte allen, die sich für die Betreuung der Kinder einsetzen.
Gestiegen ist in den letzten Jahren die Zahl der Einwohner um über 300 Menschen auf nun 2012 Einwohner. Im Jahr 2024 sind 480 Personen nach Nordrach gezogen, ohne Flüchtlinge sind es 202. Gleichzeitig gab es 178 Wegzüge. Somit sind 24 zusätzliche Bürger in Nordrach geblieben.
Möglich werde dies durch die Erweiterung des Baugebiets Grafenberg sowie durch die Neubauten auf dem Areal des ehemaligen Sägewerks Spitzmüller, wo 53 Wohneinheiten entstehen. Auch mit dem Mehrfamilienhaus der Orbau im Ortszentrum sowie durch das neue „Seniorenzentrum am Winkelwald“ sei dringend benötigter Wohnraum entstanden.
Mit dem Orbau-Projekt „Schloss Rothschild“ werde das Wohnen in Nordrach neu definiert.
Tourismus, Umweltschutz und Breitband
Im Bereich regionale Vermarktung und Tourismus sieht Bürgermeister Erhardt die Gemeinde auf einem guten Weg. Als Beispiele nannte er den Obstbrennerweg, den Obstbrennertag und den Brennhislitag. Der Weihnachtsmarkt und der Moospfaffmonat würde die Menschen begeistern und die Vermarktung regionaler Erzeugnisse fördern.
Auch in Sachen Umweltschutz gehe es voran. „Die umweltfreundlichste Energie ist die, die man gar nicht verbraucht“, merkte der Bürgermeister an. Der Energiebedarf der Gemeinde sei in den letzten Jahren um rund 30 Prozent gesunken.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.