In der Nacht zum Freitag ist ein Pferd auf der Weide bis zum Bauch im Schlamm steckengeblieben. Einsatz bei strömendem Regen dauerte rund vier Stunden.
Am späten Donnerstagabend wurde kurz nach 22 Uhr die Nordracher Feuerwehr zu einer Tierrettung alarmiert. Die Einsatzmeldung lautete „Pferd auf Weide steckt bis zum Bauch im Schlamm fest“.
Als die 14 Einsatzkräfte mit drei Fahrzeugen die Einsatzstelle im Moosbachtal erreichten, bestätigte sich diese Meldung exakt. Ein Reitpferd war auf dessen Koppel mit den Beinen bis zum Bauch im Schlamm eingesunken. Um einen Überblick über die Gesamtsituation zu erhalten, leuchtete man zunächst die Einsatzstelle aus.
Überlandhilfe von der Feuerwehr Achern
Sofort war klar, dass die Rettung des Tieres alles andere als einfach werden würde. Einsatzleiter Manuel Nepple forderte über die Leitstelle Ortenau einen Tierarzt an. Da die eigenen Einsatzmittel für die Befreiung des Pferdes nicht ausreichten, bzw. nicht zweckmäßig waren, alarmierte die Leitstelle zur Überlandhilfe zusätzlich die Feuerwehr Achern, welche über das nötige Equipment und zur Tierrettung ausgebildete Feuerwehrangehörige verfügt.
Zwischenzeitlich versuchte man das Pferd in Handarbeit etwas freizubekommen, sofort rutschte jedoch der Schlamm nach, sodass diese Maßnahme erfolglos abgebrochen werden musste. Auch der Einsatz des Schleppers mit Frontlader des Gemeindebauhofes führte nicht zum Erfolg, da man mit dem schweren Gerät nicht nah genug an das Pferd herankam.
Teleskoplader vom Sägewerk Schnurr im Einsatz
Der mittlerweile aus Lahr eingetroffene Veterinär überwachte alle Maßnahmen der Einsatzkräfte sowie die Vitalfunktionen des Tieres. Eine Lösung wie das Tier aus dem Schlamm herausgehoben werden könnte, hatte schließlich Gruppenführer Johannes Schnurr. Er holte kurzerhand den Teleskoplader von seinem Sägewerk an die Einsatzstelle. Dieser konnte auf befestigtem Gelände positioniert werden und reichte mit seinem Ausleger bis über das Tier.
Mit dem Eintreffen der Feuerwehr Achern kam dann auch das notwendige Equipment zur Einsatzstelle. In deren Abrollbehälter Technische Hilfeleistung ist alles vorhanden, was für Tierrettung jeglicher Art notwendig ist. So konnten die Nordracher Einsatzkräfte, unterstützt von den Spezialisten der Acherner Wehr, Haltegurte und ein Hebegeschirr am eingesunkenen Pferd anbringen. Mit dem Teleskoplader wurde dann das Tier behutsam aus seiner misslichen Lage gehoben, auf einer Rutsche abgelegt und in den Stall gezogen. Dort stand es sofort aus eigener Kraft auf und zeigte, bis auf kleinere Schürfwunden, keine Verletzungen, was auch der Tierarzt nach seiner Untersuchung bestätigte.
Pferd steht wieder im Stall
Als die Einsatzleitung mit Kommandant Heiko Spinner und seinem Stellvertreter Manuel Nepple kurz vor 1 Uhr nachts an die Leitstelle meldete „Pferd ist befreit und steht wieder in seinem Stall“ waren nicht nur die Einsatzkräfte erleichtert, auch der Disponent war begeistert und meinte „Das ist jetzt aber eine gute Nachricht“.
Erschwerend war auch der starke Gewitterregen, der während der gesamten Einsatzdauer vom Himmel fiel. Entsprechend verdreckt, aber glücklich über einen erfolgreich verlaufenen Einsatz kehrten die Einsatzkräfte in das Gerätehaus zurück. Dort galt es noch die Fahrzeuge und Gerätschaften zu reinigen und die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen.
Gegen 2.30 Uhr, nach gut vier Stunden Einsatz, konnten die Einsatzkräfte der Nordracher Wehr dann wieder nach Hause in ihre Betten zurück.