Vergnüglicher Kabarettabend mit Marianne Schätzle im Bürgerhaus Nordrach.
Das Bildungswerk Nordrach hatte mit der Kabarettistin Marianne Schätzle einen weiteren Volltreffer gelandet. Mit Sprachwitz und Gesang bot die Künstlerin im Bürgerhaus Nordrach am vergangenen Samstagabend den 120 Gästen einen vergnüglichen Abend.
Marianne Schätzle ist im Klettgau am Hochrhein zu Hause. Schon in der Schulzeit hatte sie mit kleineren Auftritten Erfolg. Fastnachtsveranstaltungen boten ihr weitere Möglichkeiten, sich zu präsentieren und dann stieß sie zu einer Frauengruppe in Konstanz, die jährlich ein Kabarettprogramm auf die Bühne brachte. Es folgten Auftritte für das Bayrische Fernsehen und die SWR-Fasnacht aus dem Konzil in Konstanz. Überregional wurde sie ab 2000 bekannt als Parodistin der Kanzlerin Angela Merkel.
Mit ihrem Programm „Es isch wie´s isch“ widmet sie sich den wirklich wichtigen Themen: Zunächst ihrer Kindheit auf dem Bauernhof mit drei Generationen unter einem Dach und 20 Rindviechern. Dies habe sie fürs Leben geprägt und sie beschrieb mit viel Witz, wie bescheiden früher die Menschen gelebt haben. Die heutigen Wäscheberge habe es damals nicht gegeben und die Kleider hätten nach Mottenkugeln und mehr gerochen. Dann sei da noch der Onkel Heinz gewesen, der lange ledig blieb, bis die Oma für ihn eine Frau gefunden hätte, im Konradsblatt.
Das Älterwerden war ein weiterer Programmschwerpunkt. Bei der „Körperinventur“ an sich selbst fand sie auf einmal unabgesprochene Veränderungen vor wie „Orangenhaut“, die sie gerne in „Pfirsichhaut“ umtauschen würde. Wenigstens habe sie noch schöne Füße, befand ihr Ehemann. Jedenfalls sei ihre Haut inzwischen mindestens eine Nummer zu groß, beklagte sie.
Die Merkel-Parodie, das Markenzeichen von Marianne Schätzle, fehlte auch in diesem Programm nicht. In Aussehen, Mimik, Gestik und Sprache kam sie dem Original Merkel sehr nahe. In orangeroter Jacke und Merkel-Raute gab sie preis, dass sie Olav Scholz bei der Amtsübergabe ihr Temperament vererbt habe. Dieses Temperament hätte sich aber inzwischen noch weiter abgeschwächt. Sie selbst sitze jetzt als Pensionärin ihre Kompetenzen im Garten aus, warte auf Schnecken und darauf, was Joachim koche, Sauerbraten natürlich. Das Publikum war begeistert.
Auch die Männer bekamen ihr Fett ab. Die wenigsten könnten kochen, aber alle glaubten von sich, Meister am Grill zu sein und würden dazu Schürzen mit der Aufschrift „Grillmeister“ oder „Filetstück“ tragen. Ihr Erfolg sei aber nur möglich, weil ihre Frauen alles einkaufen und vorbereiten würden. Deshalb ihr Vorschlag für die Aufschrift auf der Schürze eines Mannes: „Praktikant am Grill“.
„Wichtig ist mir, dass das Publikum Spaß hat“, meinte sie. Dies ist ihr vortrefflich gelungen. Pointe folgte auf Pointe, das Publikum hatte seine Freude daran und dankte ihr am Ende des zweistündigen Programms mit einem kräftigen Applaus.