Kinder, Beteiligte und Besucher waren begeistert von den Kunsttagen an der Grundschule Nordrach. Die Vernissage war bestens besucht.
„Hinter uns liegen drei spannende, kreative, und manchmal auch anstrengende – aber so, wie ich es von den Kindern gehört habe – supertolle Kunst-Tage“, begrüßte Rektorin Petra Großmann am vergangenen Freitagabend auf dem Schulhof der Grundschule Nordrach die Besucherschar im Rahmen einer kunterbunten Vernissage.
Die Raupe lacht
„Wir hatten viele Künstler hier, die mitgewirkt haben, und ich glaube, die größten Künstler waren unsere Kinder, die ganz, ganz tolle Sachen gemacht haben“, fuhr die Schulleiterin fort, „und ich kann Ihnen versprechen, wenn Sie nachher durch die Räume gehen: Sie werden wirklich nur staunen.“
Das geschah denn auch allenthalben. Angesichts nun bunt gestalteter Türen, die einen gleich im Foyer des ersten und zweiten Stocks empfangen. Und an der Wand lacht eine überdimensionale Raupe ab sofort jeden an, der das Treppenhaus benutzt.
Dessen Wände schmücken nun überdies auf farbigem Karton gruppierte Bilder – bunt und doch nicht wild, weil motivisch und thematisch in einer Linie und damit regelrecht kunstvoll wirkend. Dazu ein riesiges, kunterbuntes Mobile aus Eierkartonteilen, das hoch oben von der Decke hängt und beinahe wie eine Art Kronleuchter wirkt. Und: Fantasievolle Türschilder aus Holz verkünden nun, welches Zimmer welchem Zweck dient.
Plakate erklären
Während der Vernissage waren zudem in jedem Klassenraum sowie in der Aula all jene Werke der Kinder ausgestellt, die anschließend mit nach Hause genommen werden durften. Auch liebevoll selbstgefilzte Figuren gehörten beispielsweise dazu, herrlich bemalte Keramikteller, Getöpfertes, mit flüssigen Acrylfarben hergestellte außergewöhnliche Uhren und Schmuck, in Kleistertechnik Gestaltetes, mithilfe heißer Wachsfarben kreierte Karten, in unterschiedlichen Techniken bemalte Leinwände.
Was genau in den drei vorausgegangenen Tagen zwischen Montag und Mittwoch in jedem der Kunstangebote passiert war: Davon ein Bild machen konnten sich die Besucher mithilfe von Plakaten, die mit Fotos bestückt waren.
Einige der entstandenen Werke standen zum Verkauf. Desgleichen Werke der Künstler selbst – wie jene der Zeller Maltherapeutin Simone Bischoff in einem der Klassenzimmer. Die im Hobby hingebungsvoll töpfernde Angela Boschert dagegen hatte einen Bestaun- und Verkaufstisch im Schulhof aufgebaut.
„Super, super Arbeit“
Auch dort hat sich viel getan: Bunt lackierte Holzfiguren schmücken nun die Absperrgitter rund um das marode Spiel- und Klettergerüst, und auf den Boden des Schulhofs wurde beispielsweise ein riesiges Mensch-Ärger-dich-nicht-Spiel gemalt sowie ein Maßband.
Mit Dank für die kräftige Unterstützung begrüßte Petra Großmann bei der Eröffnung der Vernissage unter anderem Alexander Zimmerer in Vertretung des Schulträgers. „Als Gemeinderat weiß ich, was hier an der Schule noch alles gemacht werden muss“, betonte er in seinem Grußwort im Namen der Gemeinde und würdigte das Ergebnis der Kunsttage umso mehr: „Eine super, super Arbeit – und alles bestens organisiert.“
Alle helfen mit
Ebenfalls unter den Besuchern befand sich Jürgen Schmider von der Sparkasse Haslach Zell. Die hatte für das an den Kunsttagen benötigte Material eine hoch dankbar entgegengenommene Spende von 500 Euro getätigt.
Nicht minder groß der Dank der Schulrektorin an alle weiteren Unterstützer. Allen voran die vier renommierten Künstler aus der Region, die an den Kunsttagen mit den Kindern gearbeitet hatten: Simone Bischoff, Zells SBBZ-Schulleiter Matthias Demmel, Emanuela Pesché, Miriam Wagner.
Ebenfalls Kunstaktionen geleitet hatte – wie Petra Großmann selbst – das Lehrerkollegium. unterstützt von den beiden Grundschulkinder-Müttern Corinna Bürkel und Sabine Maier, sowie von Angela Boschert und Frau Stehle, Nordrachs Keramikmaler Berthold Eble und Martina Homes.
Petra Großmann: „Wir können nicht genug danken für das, was Sie mit unseren Kindern in den vergangenen Tagen alles gemacht haben.“ In einer von Herzen kommenden Geste überreichte sie jedem ein Präsent. Gleiches galt für jene, die sich um die Gestaltung des Pausenhofs gekümmert hatten.
Bunter Pausenhof, neues Spielehaus
Ganz neu hier auch das lang ersehnte „Spielehäusle“, in mehreren privaten Wochenendeinsätzen von einem Schul elternteam gebaut und pünktlich zur Vernissage fertiggestellt. In diesem – von den Nordracher Maskottchen „Nordi“ und Lilli“ bewachten – Häuschen können sich die Kinder in den Pausen nun Spiele und Spielgeräte ausleihen, für eine geordnete Ausgabe und Rücknahme sind sie im wechselnden Turnus selbst verantwortlich.
Für das Gelingen der Kunsttage selbst sowie der Vernissage hatten viele weitere Helfer gesorgt, darunter der Bauhof und natürlich Hausmeister Manuel Salrein. „Der ist in dieser Woche, glaube ich, schier gar an uns verzweifelt“, brachte Petra Großmann das Publikum zum Lachen und kräftigen Applaudieren.
Beim Verteilen flüssiger Farbe
So begeistert Besucher und Kinder, so angetan waren die jeweiligen Kursleiter und –leiterinnen von der Arbeit mit den Erst- bis Viertklässlern. Simone Bischoff beispielsweise resümierte: „Man muss die Kinder einfach machen lassen.“ Miriam Wagner fand es faszinierend zu beobachten, „wie vorsichtig und feinfühlig die Kinder beim Verteilen der flüssigen Farbe waren. Und wie sie sich Stück für Stück immer mehr trauen.“ Und Angela Boschert fand: „Den Werkstoff Ton kennenzulernen war für die Kinder ganz toll, sie waren alle toll motiviert und aufmerksam dabei.“
Die mit den Kunsttagen und dem Besucherzustrom bei der Vernissage rundherum zufriedene Schulleiterin wiederum stellte fest: „Die Kinder konnten sich frei entfalten, als Lehrer hat man sie während der Kunsttage mal anders kennengelernt. Und es war schön zu beobachten, wie konzentriert sie gearbeitet und was sie an Ideen gehabt haben, wie sie interagiert und sich gegenseitig inspiriert haben.“
Die Unterstützer auf dem Pausenhof
Mitgewirkt an der Gestaltung des Pausenhofs haben unter der Regie von Familie Behrschmidt die Familien Albrecht, Korn und Roi. Das Spielehäuschen wurde unter der Regie von Stefan und Herbert Vollmer erbaut, mit der Unterstützung von Daniel Behrschmidt, Florian Spitzmüller, Bruno Vollmer und Tom Welle. Das dazu benötigte Holz spendeten die Firmen Bendler und Echtle.