In Nordrach geht es einen weiteren Schritt hin zu nachhaltigem und modernem Wohnen im Schwarzwald. Der Spatenstich für das Ökovillage steht an, am Montag, den 5. Juni um 16.30 Uhr auf dem Grundstück Dorf 100.
Auf dem 5.400 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Sägewerks Spitzmüller entstehen 52 neue Wohnungen mit Blick auf Wasser, Wiesen, Bäume und viel Grün. Das Gelände wird dafür entsiegelt. »Aus einer grauen Brachfläche wird im Lauf des Konversionsprojekts ein Modellort für grünes Wohnen in Reinform«, sagt Grossmann-Partnerarchitekt und Ökovillage-Projektleiter Svet Ivanoff. Die nach Süden ausgerichteten Gebäude mit Photovoltaikanlage sind an ein lokales Fernwärmenetz angeschlossen, das seine Rohstoffe aus regionalen Holzabschnitten bezieht. Regenerativ erzeugter Strom wird einen Großteil des Energiebedarfs decken, beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Kleine Wohnungen
Die 52 Zwei- bis Dreiraumwohnungen werden überwiegend vermietet. Die Fertigstellung ist auf Mitte 2024 geplant. Bürgermeister Carsten Erhardt sagt: »Als Energie-Musterkommune und Bioenergie-Kommune war uns wichtig, dass es energetisch anspruchsvolle Gebäude sind.« Und weiter: »Bisher gab es nicht genügend geeigneten Wohnraum für junge Menschen, die in Nordrach eine Wohnung suchen. Mit den Zwei- bis Dreiraumwohnungen schaffen wir den jetzt.« Die Gemeinde zählt aktuell rund 2.000 Einwohner und wächst.
Nordrach als Luftkurort
Nordrach und grünes Wohnen – das passt: Die Geschichte von Nordrach als Luftkurort reicht bis zurück ins 19. Jahrhundert. Otto Wal ther, Arzt und Pionier der Tuberkuloseforschung, eröffnete hier 1890/91 das erste Lungensanatorium mit damals 60 Betten. Ebenso führte die Rothschild-Stiftung von 1905 an eine Lungenheilanstalt in Nordrach.