Um einen geheimnisvollen Weih nachtsdieb ging es auf dem dritten Nordi Weih nachtsrätselweg, der vom ersten Advent bis zum 8. Januar von rund 9.000 Besuchern erwandert wurde.



»Wir sind sehr zufrieden damit, wie der Weg von den Besuchern wieder angenommen wurde«, freut sich Projektleiterin Michaela Neuberger, Mitarbeiterin der Nordracher Touristeninfo, »und wir haben durchweg positive Rückmeldungen bekommen.« Rückmeldungen dazu, mit wie viel Liebe und mit wie viel Liebe zum Detail der Weg wieder gestaltet worden sei.
Erneut großen Anklang fand auch die diesjährige Geschichte und die Art deren Auflösung. Um im Zuge der Weihnachtsvorbereitungen ständig Verschwindendes ging es diesmal: seien es die von den Igeln gebackenen Zimtsterne, die Lichterketten für die kleinen Tannenbäume der Hamsterchen, Weih nachtskugeln des Eichhörnchens, die Notenblätter des Xylophon spielenden Fuchses, die Adventskranzkerzen der Ziegen, die blühenden Weihnachtssterne der Schafe, und den fassungslosen Hühnern sind die Eier für den weihnachtlichen Eierpunsch abhanden gekommen.
Dann aber laden die Mäuse Nordi, dessen Drachenfamilie sowie alle seine tierischen Freunde zum großen Christbaum im Nordracher Bürgerpark ein – und siehe da: Dort finden sich all die verlorenen Sachen wieder, von den mausohrigen Trippelfüßlern zuvor ungefragt »ausgeborgt«.
Zur Entwicklung der Geschichte »habe ich mir wieder ganz viele Kinderbücher bestellt und geguckt, was andere als Weihnachtsthema haben«, erklärt Michaela Neuberger zu ihrem bereits im Sommer begonnenen Tun. Wichtig ist ihr dabei immer, dass die Geschichte an der letzten Station liebevoll eine Lehre und damit ethische Werte vermittelt. In diesem Jahr: »Einfach jemandem etwas wegnehmen ohne vorher zu fragen – das geht nicht«, mahnt Nordi inmitten der Freude über das gemeinsame Weihnachtsfest die Mäuse, »nächstes Mal fragt ihr uns einfach, wenn ihr euch etwas ausleihen möchtet.«
Alleine über 100 Sterne
Über 100 Sterne und fast dreißig neue Figuren hat Michaela Neuberger zusätzlich zu dem bisher entstandenen Fundus geschaffen, um die insgesamt 14 Rätselstationen mit einem zur jeweiligen Texttafel der Geschichte passenden »Bild« zu bestücken. Dazu warf die Vielseitige den Umriss einer jeden Figur per Beamer auf eine Mehrschichtplatte, zeichnete sie ab, sägte das Objekt mit der Stichsäge aus und bemalte sie, schon im September startete sie mit alle dem.
»Aber alles, was beim Malen mit vielen Schattierungen und Details verbunden ist – wie Gesichter – ist nach wie vor Chefsache«, lacht sie. Was heißt: In besagten Fällen legte die entsprechend begabte Leiterin der Touristeninfo Hand an, Barbara Kamm-Essig. Um die ehrenamtliche Versiegelung mit Wetterschutzlack wiederum kümmerte sich der Nordracher Holzschnitzer und Porzellanmaler Günter Eble.
Zu jeder der Stationen hatte sich Michaela Neuberger Fragen überlegt. Mit den richtigen Antworten ließ sich die Zahlenkombination für das Schloss an der magischen Weihnachtsschatztruhe im Bürgerpark finden, die für die vielen kleinen Rätselkönige mit einer Belohnung aufwarteten.
Von über 4.000 Rätselflyern wurden rund 2.600 ausgefüllt in die Verlosungsbox für das Gewinnspiel geworfen – knapp 500 mehr als im Corona-Teillockdown des Jahres 2021. Die Gewinner und damit die künftigen Besitzer eines Plüsch-Nordi in groß und klein werden im Laufe der kommenden Woche ermittelt.
Treue Nordi-Fans von Anfang an
Aber auch Michaela Neuberger selbst beziehungsweise die Touristeninfo ist beschenkt worden – von einem kleinen Jungen zum Beispiel mit einem selbstbemalten Stein, der lag mit einem Schreiben im Rathaus-Briefkasten.
»Überhaupt haben wir ganz treue Nordi-Fans, die seit dem allerersten Weihnachtsweg dabei sind, der stationenmäßig noch nicht so ausgereift war, wie es mittlerweile der Fall ist.« Wer damals – also vor drei Jahren – im Kinderwagen saß, kann die Weg strecke inzwischen auf eigenen Beinen bestreiten. »Und viele Nordi-Fans haben bekundet, dass sie auch zum Nordi-Osterweg wieder kommen wollen.«
Der meisten Besucher strömen aus den direkt umliegenden Gemeinden herbei, doch viele kommen auch aus dem Achern-, Rench- und Kinzigtal, stark auch aus dem Raum rund um Offenburg, oder aus Breisach. »Nach wie vor gibt es Nordi-Liebhaber, die über eine Stunde Anfahrtsweg auf sich nehmen, um Nordis Rätsel lösen zu können«, konstatiert die Nordiweg-»Mutter.«
Drei- bis Siebenjährige stellen die stärkste Besucherfraktion des vor allem für die Fünf- bis Sechsjährigen konzipierten Weges. »Gemäß der Rückmeldungen gehen auch ältere Kinder nach wie vor gerne mit, weil sie die Texte auf den Schwartenbrettern nun selbständig lesen können«, weiß Michaela Neuberger. »Wir hier in der Gemeinde sind selbst erstaunt, wie schnell sich dieser kleine Drache überregional so stark hat etablieren können.«
»Per Hochrechnung gehen wir von insgesamt circa 9000 Besuchern aus, die Nordis Weihnachtsrätselweg gelaufen sind, von jung bis alt«, führt die Tourismus-Mitarbeiterin aus, »wobei die Bewirtung eine Bereicherung war.« Die wurde neben dem Weihnachtsmarkt-Wochenende auch durch den Tennisclub, den Chor der Klänge, die Trachtengruppe, den Schwimmbad-Förderverein sowie Nicolai Gißler gestemmt.
Einen gleichfalls großen Dank richtet Michaela Neuberger an alle Sponsoren sowie an alle weiteren Helfer, Bauhof und Gemeinde-Gärtnerinnen eingeschlossen.