Nach fast drei Jahren fand am letzten Mittwoch wieder ein Seniorennachmittag im Bürgerhaus Nordrach statt. Knapp vierzig Gäste nahmen daran teil. Dr. Anna Niederberger hielt einen Vortrag zum Thema »Freude und auch Mühsal des Älterwerdens«.


Dr. Anna Niederberger besprach mit den Senioren zunächst, was man allgemein mit dem Alter verbindet, nämlich altmodisch, grämlich, eigensinnig, verbraucht, aber auch weise und zufrieden. Dann stellte sie heraus, was die Freuden im Alter sein könnten: »Ich kann entscheiden, was ich möchte, ich kann den Tagesablauf selbst gestalten. Ich schaffe auch noch Schwieriges. Ich werde gebraucht, bin noch nützlich. Ich bekomme Anerkennung, jeder Tag hat einen Sinn«.
Zu den Mühen gehörten die Muskeln, die schwächer werden und schneller ermüden. Das Gehör könne
ein Hörgerät erfordern und Gleichgewichtsprobleme führten zur Sturzgefahr.
Deshalb riet Anna Niederberger, die eigene Wohnung sicherer zu machen, Stolperfallen wie Teppiche zu beseitigen, im Bad rutschfeste Unterlagen zu verwenden und Alltagsgegenstände in Sichthöhe zu legen, um nicht auf Hocker oder Stühle steigen zu müssen.
Ziel sei es, »gesund alt zu werden«. Für die körperliche und geistige Beweglichkeit könne man selbst sorgen: Gedichte, Musik, Singen, Chor, Instrument spielen; Gedächtnis-Trainings-Spiele, Computer lernen, Kreuzworträtsel, Sudoku, Schach, Zeitungsartikel lesen und diskutieren, Kino, Vorträge hören.
Für das Alter und eventuelle Krankheiten müsse man rechtzeitig Vorsorge treffen: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung sind unverzichtbare Dokumente.
Mit zwei Zitaten schloss Anna Niederberger ihren Vortrag: »Im Alter sollte man jede Falte mit Stolz tragen. Sie zeichnen das Leben im Gesicht« und »Mit dem Alter werden vielleicht weniger Menschen hinter dir stehen, aber sei dir sicher, dass die, die hinter dir stehen, die richtigen Menschen sind«.
Die Senioren dankten mit kräftigem Beifall und Herbert Vollmer mit einem Geschenkkörbchen mit Nordracher Spezialitäten. Die Frauengemeinschaft hatte zuvor Kaffee und Kuchen angeboten und ein Vesperbrot rundete diese informative und lehrreiche Begegnung ab.