Das Herbstkonzert des Chors der Klänge hat am Samstagabend im Zeichen zweier Jubiläen gestanden: 10 Jahre »Chor der Klänge« und 111 Jahre Chorsingen in Nordrach.







Foyer und Hallenraum der Hansjakob-Halle waren mit Blumen und Accessoires herbstlich geschmückt. Zur Verbesserung der Akustik hatte der Verein vor der Bühne ein niedriges Podest gestellt, auf dem die Chöre sangen.
Kurzweiliger Abend
Der »Chor der Klänge« hatte nach der dreijährigen Corona-Pause wieder das bewährte Konzept gewählt, zusammen mit einem Gastchor und Soloeinlagen von Hannah Essig den Konzertabend zu gestalten. So konnten die zahlreichen Besucher einen abwechslungsreichen, kurzweiligen und unterhaltsamen Abend genießen.
Songs aus Rock und Pop
Dem Dirigenten Viktor Kraus ist es gelungen, die zwei ehemaligen Vereine Männerchor und Kirchenchor zu einer musikalischen Einheit zu formen, die Freude am Singen ausstrahlt. Moderne Songs aus Rock- und Popmusik ersetzen das herkömmliche traditionelle Liedgut. Wie in den Vorjahren begleiteten Solisten die Sängerinnen und Sänger, Dirigent Viktor Kraus am Klavier und der E-Gitarre, Viktor Allmendinger an der Bassgitarre, Carla Sievers an der E-Gitarre und Achim Bühler am Schlagzeug. Simone Zimmerer und Erika Zimmermann führten gekonnt durch das Programm.
Schlager und Volkstümliches
Der »Chor der Klänge« eröffnete den Konzertabend mit den Songs »Alt wie ein Baum« von den Puhdys, »Warum hast du nicht nein gesagt« von Maite Kelly und Roland Kaiser und bei »Gloria alla Montagna« der Kastelruther Spatzen ließ der Chor die Halle beben.
Der Vorsitzende Klemens Roth warf einen kurzen Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Im Jahre 1911 wurde der MGV Liederkranz Nordrach gegründet. Zum 100-jährigen Jubiläum, das er am 22. und 23. Oktober 2011 feierte, wurde ein Projektchor gebildet, bestehend aus dem Kirchenchor, dem Männerchor und weiteren Sängerinnen und Sängern. Am 17. März 2012 dann die Gründung eines gemischten Chors mit vierzig Sängerinnen und Sängern, der den Namen »Chor der Klänge« erhielt.
Ein Blick zurück
In den 111 Jahren Chorsingen in Nordrach, berichtete Roth nicht ohne Stolz, hätten Männerchor und »Chor der Klänge« nur fünf Vorsitzende benötigt, von 1911 bis 1952 Karl Maile, danach bis 1968 Karl Asal, bis 1992 Wilhelm Braun, bis 2016 Georg Lehmann und seither Klemens Roth. Die musikalische Leitung habe in den Händen von 13 Dirigenten gelegen.
Seit der neuen Vereinsgründung 2012 habe der »Chor der Klänge« acht Jahreskonzerte und zahlreiche Kurkonzerte gegeben. Höhepunkte im Vereinsleben seien auch die Städtereisen nach Dresden und Prag gewesen, dazu eine Minikreuzschifffahrt nach Südschweden und Tagesausflüge.
Die Männer ausgegangen
Nun trat der Gastchor »Chor-y-Feen« auf die Bühne. Der Chordirektor FDB Herbert Meßmer stellte ihn kurz vor. Er sei hervorgegangen aus dem früheren Popchor »Arrabiate«, dem im Lauf der Zeit die Männer ausgegangen seien. Vor der Pandemie habe der Chor noch aus 23 Damen bestanden, jetzt seien es noch zwölf, bedauerte Meßmer. »Sie brauchen nicht nachzuzählen«, sagte er, »wegen Corona-Erkrankungen können heute nur sieben Frauen auftreten. Wir wollten den »Chor der Klänge« durch eine kurzfristige Absage nicht im Regen stehen lassen und hoffen auf ihr Verständnis für den schmaleren Chorklang.« Danach erklangen die Lieder »We are the world« von Michael Jackson sowie »Fernando« und »Waterloo« von ABBA. Erstaunlich war, dass es den nur sieben Sängerinnen gelang, so viel Chorklang zu erzeugen. Sie erhielten dafür kräftigen Applaus.
Chartbreaker
Seit 2009 bereichert Hannah Essig die Konzertabende mit ihren Soli. Begleitet von Viktor Kraus an der Gitarre sang sie »Afterglow« und »Killing Me Softly«.
Nach der Pause ging das Programm wieder weiter mit Solis von Hannah Essig »Me and my broken Heart« und »What‘s Up«. Erst nach einer Zugabe wurde sie mit großem Applaus verabschiedet.
Träume und Wunder
Der Frauenchor »Chor-y-Feen« sang »California dreaming« von John Philipps und erhielt dann Verstärkung von fünf Männern aus dem Kirchenchor Oberwolfach, als »Quasiprojektchor«. Aus ihren Kehlen erklangen die Songs »Leuchtturm« von Nena und »Junimond« von Rio Reiser. Als Zugabe trugen sie den Song »Wunder gescheh’n« von Nena vor. Dazu merkte Meßmer an: »In der Hoffnung, dass auch bei unseren Chören Wunder geschehen mögen und wir nach den herben Verlusten durch die Pandemie wieder viele Leute zum Mitsingen gewinnen können«.
Die Sängerinnen und Sänger aus Oberwolfach erhielten für ihren couragierten Auftritt kräftigen Applaus.
Seemannslieder und mehr
Den Schlusspunkt des Konzertabends setzte der »Chor der Klänge« mit »Liebeskummer lohnt sich nicht« von Siw Malmkvist, das Seemannslied »Der Wellermann« und »Ade, Ade« von Santiano.
Der Vorsitzende Klemens Roth dankte allen Beteiligten und Helfern auf, vor und hinter der Bühne, vor allem der Narrenzunft, die die Bewirtung der Gäste übernommen hatte. Natürlich hatte der »Chor der Klänge« der Forderung »Zugabe, Zugabe« Rechnung getragen. Mit »Legenden« von Max Giesinger und »Schuld war nur der Bossanova« von Manuela klang der kurzweilige und stimmungsvolle Jubiläums-Konzertabend aus.