Als die Nordracher Feuerwehr nach der Corona-Zwangspause wieder in die Planung für das traditionelle Sommerfest am Gerätehaus ging, war man sich unsicher, wie das Fest bei seiner Neuauflage angenommen werden würde und ob das Bewirtungsteam der Feuerwehr nach der langen Festpause noch genauso gut funktioniert wie davor. Alle Sorgen waren umsonst. Am Ende blickte die Feuerwehr auf eine in allen Belangen grandiose Ver anstaltung zurück.
Zurzeit haben alle Festwirte mit dem Problem zu kämpfen, Lieferanten für ihre Veranstaltungen zu finden. Auch die Nordracher Feuerwehr blieb davon nicht verschont und das Sommerfest stand sogar zeitweise auf der Kippe, da ein Speisenlieferant fehlte. Haupt-Festorganisator Günter Schwarz ließ jedoch nichts unversucht, und mit der Metzgerei Rose aus Steinach fand er letztendlich einen verlässlichen Partner.
Dem Fest stand nichts mehr im Wege, voller Tatendrang ging es an Planung und Organisation. Der Aufbau am Freitag begann bei Dauerregen. Trotzdem war in der Truppe um Kommandant Heiko Spinner große Motivation spürbar. Am Samstagmorgen ging es nahtlos weiter, überall wurde geschraubt, gesägt und dekoriert, um den Gästen ein ansprechendes Ambiente zu bieten. Nachmittags war dann alles angerichtet, die Besucher konnten kommen. Schon bald füllten sich die Plätze. Man hatte den Eindruck, viele konnten es kaum erwarten, endlich wieder ein Feuerwehr-Hähnle zu verspeisen. Abends übernahm DJ Marius Glatz den musikalischen Part. Er verstand es blendend, die Gäste mit seiner Liedauswahl zu unterhalten. Zu späterer Stunde füllte sich die Tanzfläche und die Stimmung war bestens. An der Bar fanden diverse Getränke ihre Abnehmer.
Volles Haus
Verlief der Samstag noch ähnlich wie bei den zurückliegenden Sommerfesten, so sprengte der Sonntag dagegen die Vorstellungskraft. Zu Beginn kamen die Gäste noch zaghaft, spätestens aber als die Trachtenkapelle Nordrach unter der Leitung von Anette Tafler mit ihrem Frühschoppenkonzert begann, entwickelte sich ein regelrechter Ansturm. Viele Einheimische folgten dem Aufruf und ließen ihre Küche kalt. Beeindruckend war auch die Zahl der benachbarten Feuerwehren, deren Kameraden und Kameradinnen teilweise mit der ganzen Familie nach Nordrach kamen. Bei solchen Anlässen ist es immer wieder schön zu erleben, welche Verbundenheit zwischen den einzelnen Wehren besteht.
Hähnchen ausverkauft
Das Bewirtungsteam war jetzt gefordert, jede Hand wurde gebraucht, um alle zu versorgen.
Selbst Kommandant Heiko Spinner war derart eingespannt, dass ihm, wie sonst üblich, kaum Zeit blieb, um die Gäste zu begrüßen. Weitere Biertischgarnituren mussten herangeschafft und aufgestellt werden, um allen Besuchern einen Platz anbieten zu können. Auch der »Ruhlsbachbürgermeister« Klaus Willmann ließ es sich nicht nehmen und kam dem Anlass entsprechend mit seinem »Löschfahrzeug« aus dem Ruhlsbachtal ins Dorf herunter und gesellte sich unter die Gäste.
Auf Grund des großen Andrangs war es nicht verwunderlich, dass es schon am Nachmittag hieß: »Hähnchen leider ausverkauft!« Alle anderen Speisen waren noch ausreichend vorhanden, sodass die etwas später gekommenen Gäste nicht hungrig nach Hause gehen mussten.
Feuerwehr-Frauen helfen mit
Nachmittags waren vor allem die Kuchen und Torten der Feuerwehrfrauen gefragt. Überhaupt waren die Frauen wieder ein Garant dafür, das Fest überhaupt zu stemmen. Die Tische waren mit Blumen aus dem eigenen Garten dekoriert, Garnituren für die Speisen vorbereitet, Kuchen gebacken und sie halfen tatkräftig mit, die Gäste mit Speis und Trank zu versorgen. Nicht zu vergessen ist auch, dass es parallel zu Hause noch den Haushalt zu führen gilt und teilweise eine Betreuung für die eigenen Kinder zu organisieren. Selbst am Abend beim Abbauen und Aufräumen waren sie sich nicht zu schade mit anzupacken. Daher an dieser Stelle nochmals ein dickes Sonderlob an die unermüdlichen Helferinnen!
An einem Strang ziehen
Nachdem am Montagabend alles wieder abgebaut, gereinigt und eingelagert war, sah man nur zufriedene Gesichter. In der langen Zeit der Pandemie hatte die Kameradschaft gelitten. Daher war es alles andere als sicher, ob nach der langen Corona-Zwangspause alle wieder so tatkräftig mit anpacken würden wie davor. Aber schon beim Aufbau war großer Tatendrang zu spüren, welcher über das ganze Wochenende nicht nachließ. Selbst am Montagabend waren 25 Helfer, teils mit Anhänger und Traktoren, zum Abbau am Start. Kommandant Heiko Spinner war nach einem abschließenden Vesper im Gerätehaus voll des Lobes für seine Truppe. Er meinte, es zeige sich wieder einmal, was man miteinander erreichen kann, wenn alle an einem Strang ziehen.
Die Nordracher Feuerwehr möchte sich an dieser Stelle bei allen Nordracher Bürgerinnen und Bürgern, den Feuerwehrangehörigen mit ihren Familien aus den umliegenden Wehren und allen anderen Gästen für ihren Besuch recht herzlich bedanken.