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Nordrach | 27.04.2022

Den Höhenhöfe-Wanderweg gibt es seit 10 Jahren

Geführte Wanderungen am 15. Mai lassen keine Fragen mehr offen

Foto:
Dutzende historisch interessierte Naturfreunde gingen die Eröffnungswanderung damals mit – inklusive Erinnerungsfoto am Standort Altglashütten. Foto: Herbert Vollmer
von Herbert Vollmer

Der Historische Verein Nordrach feiert das Jubiläum »10 Jahre Nordracher Höhenhöfe-Wanderweg« am Sonntag, 15. Mai 2022 mit zwei Jubiläumswanderungen.

Bei der Eröffnungswanderung am 13. Mai 2021 erklärte Thomas Laifer (rechts) Wissenswertes zum Altglashüttenhof.
Zehntausende Flyer wurden in den letzten zehn Jahren schon verteilt.
Die Viehtränke des Schäferfeldhofs ist noch erhalten und mit Informationen auf einer Hinweistafel versehen.

Nordrachs Geschichte ist so reichhaltig wie faszinierend. Zu den besonderen Lebens- und Wirtschaftsräumen Nordrachs gehörten früher die sogenannten Höhenhöfe und die Glashütten, die vom 17. bis zum 19. Jahrhundert betrieben wurden. Sie befanden sich am Ende des Nordrachtals auf den Höhen und Hängen zwischen Hilseck über Schäfersfeld bis Dörrenbach (Glasbach).

Geteiltes Tal

Das Nordrachtal war bis zum Jahre 1803 geteilt. Der größere, vordere Teil des Tales gehörte als Stabgemeinde zur Reichsstadt Zell am Harmersbach. Der Ortsteil Kolonie mit den Gebieten von Hilseck über die Moos und Mitteleck bis zum Schäfersfeld waren Eigentum der Benediktinerabtei Gengenbach. König Rudolf von Habsburg (1273 – 1291) bestätigte dem Kloster diese Rechte und erteilte den Auftrag zur Rodung und Besiedlung der bewaldeten Gebiete. Eine Urkunde aus dem Jahre 1334 belegt erstmals die Besiedlung im Bereich Mitteleck.

Holz für Glasherstellung

Um den Holzreichtum auch wirtschaftlich nutzen zu können, ließ das Kloster Gengenbach im Jahre 1695 eine erste Glashütte im Dörrenbach – danach auch Glasbach genannt – errichten. Im Jahre 1737 wurde die Glashütte – der Baumbestand war weitgehend für die Glasherstellung verbraucht – auf die andere Talseite, im Jahr 1777 auf die Talsohle verlegt.

Fragen über Fragen

Wo lagen die Höhenhöfe genau? Wer bewirtschaftete sie? Was ist von ihnen übriggeblieben? Wo lagen die Glashütten? Wie hat man Glas hergestellt? Wo haben die Glasarbeiter gelebt? Fragen über Fragen, die es wert waren, sich damit zu beschäftigen.

Fleißarbeit im Archiv

Thomas Laifer ist es zu verdanken, dass die Nordracher Höhenhöfe und Glashütten aus dem Dunkel der Vergangenheit wieder ans Licht gebracht wurden und die Nordracher Bevölkerung auch diesen Teil ihrer Geschichte kennenlernen konnte. Er hat vor 25 Jahre begonnen, die Archive zu durchforsten und interessante Details über die Höhenhöfe und Glashütten zusammengestellt. Als im Jahre 2005 der Historische Verein Mitgliedergruppe Nordrach gegründet wurde, bot sich Thomas Laifer danach die Möglichkeit, seine Forschungsergebnisse bekanntzumachen.

Rundweg verbindet

Der Historische Verein hat einen Rundweg mit insgesamt 22 Kilometern Länge ausgeschildert, der die elf Standorte der Hofstätten und Glashütten miteinander verbindet. Die Wanderwege können auch in Teilabschnitten begangen werden, teilweise auch mit Kindern. Eine Info-Tafel bei der Hansjakob-Halle im Dorf sowie drei Ausgangstafeln für Wanderungen beim ehemaligen Gasthaus Adler, der Kapelle Kolonie und auf dem Parkplatz Schäfersfeld geben einen Überblick und allgemeine geschichtliche Informationen zu den Höhenhöfen, den Glashütten und der Wegführung. Durch die Bereitstellung von Flyern an diesen Tafeln kann sich jedermann selbständig auf die Zeitreise begeben und das Gebiet erwandern.

Zum Selbstentdecken

Auf zwölf Standorttafeln und zwei Objekttafeln sind die wichtigsten Informationen zu den Höfen, Glashütten und deren Bewohnern dargestellt. Über die Jahre wurden an den Ausgangstafeln und durch das Touristenbüro der Gemeinde Nordrach etwa 50.000 Flyer verbreitet und somit dieses Projekt weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt gemacht.

Glaser-Kirchlein

Interessant ist auch, dass die Glasarbeiter ein eigenes Kirchlein bekamen. Der Glasermeister Johannes Sigwarth leitete die Glashütte im Dörrenbach bis zu seinem Tod im Jahre 1724. Seine Witwe Anna Maria Engel ließ für ihren verstorbenen Ehemann das Glaserkirchlein unweit der Glashütte errichten. Die feierliche Einweihung fand am Sonntag, den 12. August 1725 statt. Das Kloster Gengenbach hatte das Kirchlein mit allem Notwendigen ausgestattet, mit Glöckchen, Messbuch und Kelch. Die Glashütte an diesem Standort wurde 1737 aufgegeben und auf die andere Talseite verlegt. Im Jahre 1776 wurde das Kirchlein abgebrochen und auf der Talsohle, wo inzwischen die Glashütte betrieben wurde, wieder aufgebaut. Der Holzbau wurde im Jahr 1904 durch ein steinernes Gebäude ersetzt. Am 13. Mai 2012 feierte die Pfarrgemeinde die gelungene Renovation dieser Kirche, gleichzeitig fand die Eröffnung der Wanderwege zu den Höhenhöfen und Glashütten statt. 40 Wanderer nahmen damals an der ersten geführten Wanderung zu den Standorten der Höhenhöfe und Glashütten teil. Seither werden jedes Jahr im Frühjahr und Herbst geführte Wanderungen angeboten.

Zum Nachlesen

Die Geschichte der Höhenhöfe und der beiden Glashütten ist in einer Broschüre dargelegt, die gegen eine geringe Gebühr bei den geführten Wanderungen, bei der Gemeinde Nordrach oder beim Historischen Verein Nordrach erworben werden kann.

Jubiläumswanderungen am 15. Mai

Der Historische Verein Nordrach feiert am 15. Mai 2022 das zehnjährige Bestehen des Wanderwegs Höhenhöfe mit zwei Jubiläumswanderungen.
Die erste Wanderung leitet Thomas Laifer. Er führt die Wanderer, wie vor zehn Jahren, zum Standort der ersten Glashütte im Dörrenbach, dann weiter über den Schäfersfeldhof hinüber zur Höflematt und Neuglashütten und zurück durch die »Kluse«, das Klausenbachtal. Wanderstrecke: 10 Kilometer, Höhendifferenz: 450 Meter, Dauer: ca. dreieinalb Stunden.
Weniger geübte Wanderer können unter Führung von Herbert Vollmer an einer kürzeren und leichteren Tour teilnehmen, vom Parkplatz Schäfersfeld zum Schäfersfeldhof, weiter zu den Altglashütten und über die Dörrenbachwand zurück. Strecke: ca. 4,5 Kilometer, Höhendifferenz 100 Meter, Wanderzeit: ca. 2 Stunden.

Treffpunkt für beide Wanderungen ist am 15. Mai 2022 die Kapelle Kolonie, Nähe Klausenbachklinik, um 13.30 Uhr.

Anmeldung zu den Wanderungen bei Herbert Vollmer (Telefon 07838/96969, E-Mail@familie-vollmer.de).

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