Der Historische Verein Nordrach hatte am Donnerstagabend den Lahrer Schriftsteller Michael Paul zu Gast. Er stellte im Pfarrheim seinen neuen Roman »Versteckt im Schwarzwald« vor. Mehr als fünfzig Besucher erlebten einen ebenso berührenden wie informativen Abend.
Die Handlung des neuen historischen Romans »Versteckt im Schwarzwald« spielt in Nordrach, Haslach und Triberg. Ausgangspunkt ist das Lebensbornheim »Schwarzwald« in Nordrach. Der Kinderschwester Marie Heumann wird die sechsjährige Alma anvertraut und sie gerät wegen des Mädchens in das Räderwerk der SS. Mit dem Polen Pawel beleuchtet Autor Michael Paul eine zweite Perspektive. Er musste als Zwangsarbeiter auf dem elterlichen Hof von Marie arbeiten. Ihm gelingt die Flucht und er gelangt über Haslach nach Triberg, wo der Reichsführer SS Heinrich Himmler für acht Wochen in seinem Sonderzug das Hauptquartier bezogen hatte. Gelingt es Pawel, diesen Mann zu töten, den er für den furchtbaren Mord an seiner eigenen Familie in Polen verantwortlich macht?
Wer »nur« eine Lesung erwartet hatte, wurde angenehm überrascht. Michael Paul las mehrere Ausschnitte aus seinem neuen Buch vor, ohne aber zu viel über den Ausgang der Handlung zu verraten. Die Zuhörer erhielten außerdem eine Vielzahl an geschichtlichen Informationen über das letzte Kriegsjahr, insbesondere über das Lebensbornheim in Nordrach, das KZ-Außenlager Vulkan in Haslach und den Aufenthalt von Heinrich Himmler in Triberg, wo er bei Luftangriffen Schutz in den Triberger Tunneln fand.
Michael Paul verstand es vortrefflich, die Handlung seines spannenden Romans immer wieder mit den örtlichen Begebenheiten zu verbinden. Und so wurde sein Vortrag auch zu einer fesselnden Geschichtsstunde.
Zu Beginn sahen die Besucher einen kurzen Videofilm mit Charly Chaplin, in dem er sich als Botschafter für den Frieden zeigt und sich in einem eindringlichen Appell gegen Kriege jeder Art ausspricht. Ein in diesen Tagen sehr passender Auftakt.