Nachdem die Fasent mit dem Zunftabend am Samstag, 15. Februar, bereits begonnen hatte, war das Dorf nach der Kindergarten-, Schulhaus- und Rathauserstürmung am Schmutzigen Donnerstag fest in der Hand der Nordracher Narren. Der Tag begann traditionell bereits früh um 9 Uhr mit der Erstürmung des Kindergartens.
Die Kinder und Erzieherinnen hatten wieder ein tolles Programm für die Hansele, Narrenräte und Musiker der Piratenkapelle vorbereitet, bei dem diese auch aktiv mitmachen durften. So mancher Narr hatte Mühe mit den Tanzschritten der Kinder mitzuhalten. Im Anschluss an die Befreiung der Kindergartenkinder ging es weiter zur Grundschule Nordrach, die ebenfalls erstürmt und in Narrenhand gebracht wurde. Auch hier wurde ein buntes Programm, sowie leckere Kleinigkeiten zur Stärkung geboten. Am Mittag stärkten sich Narren, Musiker und Arbeitende im Letschecker-Zelt mit einer Portion Bohnensuppe oder anderen Leckereien. Nach einer kurzen Mittagspause begann der Hemdglunkerumzug um 15 Uhr. Der Umzug zog von Station zu Station vom Dorfeingang bis zum Huberhof. An den Stationen ergatterten die Kinder mit »Gitzig, Gitzig!«-Rufen Süßigkeiten aller Art. Anschließend erfolgte, wie gewohnt, die abendliche Rathausstürmung. Nach einem feierlichen und musikalisch untermalten Einmarsch und kurzem Gerangel um den Rathausschlüssel, musste sich Bürgermeister Carsten Erhardt geschlagen geben und überreichte Zunftmeister Stefan Haas den symbolischen Schlüssel. Gemeinsam zog man später dann ins Zelt der Letschecker, wo noch bis in die späten Stunden ausgelassen gefeiert wurde.
Spaß für den Nachwuchs
Am Freitag ging das närrische Programm am Mittag mit dem Kinderball weiter. Wieder einmal boten die Akteure und Organisatoren des Kinderballs ein buntes und kurzweiliges Programm mit vielen verschiedenen Programmpunkten. Den Anfang machte das Kinderturnen mit einem »Tüchertanz« zu Regenbogenfarben. Danach folgte wieder ein Tanz des Kindergartens und auch die Grundschule war in diesem Jahr mit gleich drei Auftritten der ersten, zweiten und dritten Klasse dabei. Das Publikum lobte allesamt mit großem Applaus. Begeistert waren die Zuschauer auch von den beiden Tanzgruppen aus Oberharmersbach. Erst tanzten kleine Wikinger über die Bühne, dann beeindruckten die älteren Mädels mit ihrer Choreografie. Den Abschluss des Kinderballs stellte eine musikalische Einlage der Musik-Jugend der Trachtenkapelle Nordrach dar, die von einigen Mitgliedern der Trachtenkapelle begleitet wurden. Dies sorgte zum Schluss nochmal für gute Stimmung. Zwischen den einzelnen Programmpunkten spielte die Hansele-Jugend immer wieder kurze und bekannte Filmszenen nach, die für Abwechslung und Lacher sorgten. Begonnen wurde mit der bekannten Filmszene aus »Die Eiskönigin 2«, in der Olaf Hildegard sucht. Danach folgte ein kurzer Tanz zum Titelsong der »Eiskönigin«. Dann ging es weiter mit »James Bond« und »Dirty Dancing«, wobei der berühmte Sprung zu sehen war. Zu einem fetzigen Song sprangen die Kinder dann mit verschiedenen Posen über ein Trampolin auf eine Matte, was den Film »Superman« darstellen sollte. Im Anschluss folgte eine kurze Szene zu dem Film »König der Löwen«, die ebenfalls eine kleine Tanzeinlage beinhaltete. Zum Schluss spielte die Narrenzunft-Jugend einen Sketch aus »Traumschiff Surprise«, mit dem das Programm des Kinderballs endete und die Pommes-Polonaise durch die Halle startete. Am Abend hatten die Jugendlichen dann beim Jugendball ihren Spaß. Rund 40 Jugendliche feierten mit alkoholfreien Cocktails, Snacks und guter Musik die Fasent und später gab es leckere Pizza.
Gemeinsam feiern
Mit der Narrenmesse gelang ein stimmungsvoller Beginn des Fasentsonntags mit großartig ausgesuchten Liedern und Texten. Diese besannen darauf, dass es bei der Fasent darum gehe, gemeinsam zu feiern, seine alltäglichen Probleme und Sorgen hinter sich zu lassen und die Zeit mit anderen Menschen zu genießen. Nach dem Ende des Gottesdienstes ging es für die Nordracher Narren zum Fasentsonntagsumzug nach Steinach.
Umzug und Narrentreiben
Der Fasentmontag wurde mit dem Fassanstich durch Zunftmeister Stefan Haas feierlich eröffnet, bevor die Lausbuba mit Tanz-, Volks- und Schunkelmusik dem närrischen Mittagstisch einheizten. Umrahmt wurde der Frühschoppen von den Guggenmusiken aus Hausach und der Mändigsmusik aus Unterentersbach. Der Umzug mit den bunten Fasentswägen, verschiedensten Zünften und Musiken war auch in diesem Jahr ein toller Anblick und begeisterte alle Zuschauer. Nach dem Umzug herrschte noch buntes Narrentreiben auf dem Hallenvorplatz. Die Guggenmusiken heizten den Besuchern richtig ein und boten allesamt ein großartiges Programm.
Bürgerversammlung zum Abschluss
Mit der »Närrischen Bürgerversammlung« am Fasentdienstag im Kegelstüble und der, vor der Halle durchgeführten Verbrennung, wurde die Fasent 2020 beendet. Ehrenzunftmeister Josef Bruder hatte für die Versammlung, zusammen mit Björn Späth, wieder tolle Tagesordnungspunkte zusammengestellt. Gekonnt und humorvoll leiteten und moderierten die beiden, die zur Tradition gewordene Versammlung. Es wurden wie immer Punkte vom vergangenen Jahr aufgearbeitet, Beschlüsse wurden gefasst und andere wiederum vertagt. Diese tolle Veranstaltung bildet Jahr für Jahr den Abschluss der Nordracher Fasent. Gegen 22 Uhr zogen die Narrenräte, Glashansele, mehrere Musiker und Versammlungsteilnehmer zum Narrenfeuer vor der Halle beim Narrenbaum. Hier ließ Zunftmeister Stefan Haas die diesjährige wunderschöne Fasent, auch Dank dem Wettergott, noch einmal Revue passieren. Während dem Verbrennen der Fasent freuten sich alle, dass es ab sofort »widder degege goht«, denn in 347 Tag isches wider sowit, dass si kunt in d´Nodere die schön Fasentzit.«
Nächstes Jahr 115 Jahre
Die Fasent 2021 steht unter einem ganz besonderen Stern, dann feiert ganz Nordrach 115 Jahre Nordracher Fasent. »Gonz om Schluss des muss i noch sage, mir hän in de Narrenzunft tolli Lit, un alli ziege richtig mit. Diszipliniert, aber lustig un immer froh, so war es on de Fasent 2020 – Narri, Narro.«