Am Fasentdienstag gegen 22 Uhr zogen die Narrenräte, Glashansel, zwei Musiker und die Versammlungsteilnehmer der »Närrischen Bürgerversammlung« zum Narrenfeuer beim Narrenbaum vor der Hansjakob-Halle. Zunftmeister Stefan Haas blickte auf die diesjährige Fasent zurück: »Sie ist eine lange, schöne und stimmungsvolle gewesen, die noch lange in Erinnerung bleiben wird!« Lassen wir sie in umgekehrter Reihenfolge Revue passieren:
Vor der Verbrennung war am Fasentdienstag die »Närri-sche Bürgerversammlung« Programm: Könnte man Dorf-Urlauber als Hof-Helfer einsetzen? Wie ist mit der erwarteten Nordracher Wirtschaftsschwemme umzugehen? Und wer übernimmt eigentlich die Bauaufsicht des Projekts Kurpark? All diese und noch viele weitere Fragen wurden in der »Närrischen Bürgerversammlung« am Fasentdienstag im Gasthaus Stube ausgiebig diskutiert. Ehrenzunftmeister Josef Bruder hatte für die Versammlung wieder originelle Tagesordnungspunkte zusammengestellt und führte gekonnt und humorvoll die zur Tradition gewordene Versammlung. Es wurden wie immer Punkte vom vergangenen Jahr aufgearbeitet, Beschlüsse gefasst und andere wiederum vertagt. Neben neun Tagesordnungspunkten, wurde zum Ende der Versammlung auch eine Bürgerfrageviertelstunde angeboten, bevor Ehrenzunftmeister Josef Bruder die Versammlung beendete.
Fasentmontag
Der Fasentmontag wurde mit dem Fassanstich durch Zunftmeister Stefan Hass feierlich eröffnet, bevor die Lausbuba mit Tanz-, Volks- und Schunkelmusik dem närrischen Mittagstisch einheizten. Bevor der Umzug los ging machte die Knallfroschkombo mit dem HitRadio Ohr Narrenreporter ihren ersten Stop in Nordrach und sorgten für ausgelassene Stimmung. Der Umzug mit den bunten Fasentwägen, auswärtigen Zünften und Musiken war auch in diesem Jahr ein toller Anblick und begeisterte alle Zuschauer. Nach dem Umzug klang der Tag in der Halle, dem Gasthaus Stube und den Zelten des Narrendorfs stimmungsvoll aus und es wurde bis spät in die Nacht gefeiert.
Fasentsonntag
Mit der Narrenmesse gelang ein stimmungsvoller Beginn des Fasentsonntags mit toll ausgesuchten Liedern und Texten. Diese besannen darauf, dass es bei der Fasent darum gehe, gemeinsam zu feiern, seine alltäglichen Probleme und Sorgen hinter sich zu lassen und die Zeit mit anderen Menschen zu genießen. Nach dem Ende des Gottesdienstes ging es für die Nordracher Narren zum Fasentsonntagsumzug nach Hausach.
Fasentsamstag
Der Samstag wurde im Dorf zum Aufbau des Narrendorfs und zur Fertigstellung der Fasentwägen genutzt.
Fasentfreitag
Am Freitag ging das närrische Programm am Mittag mit dem Kinderball weiter. Wieder einmal boten die Akteure und Organisatoren des Kinderballs ein buntes und kurzweiliges Programm mit vielen verschiedenen Programmpunkten. Den Anfang machten die Mädels der Tanzgruppe Sugarbabes, die mit ihrem rockigen Tanz das Publikum begeisterten. Auch die Tänze der Kindergartengruppen Schmetterlinge und Schulpferde waren beim Publikum ein Hit. Zwei Schülerinnen der Grundschule Nordrach, namentlich Amelie Apfel und Sophia Bieser, gaben den Hit »Regenbogenfarben« zum besten, wofür sie viel Applaus bekamen. Begeistert waren die Zuschauer auch von den beiden Tanzgruppen aus Oberharmersbach, erst tanzten kleine Schäfchen zu »Shaun das Schaf« über die Bühne, dann trotzten die älteren Mädels dem Regen zu den Songs »Singing in the Rain« und »It’s Raining Men« und beeindruckten mit ihrer Regenschirm-Choreografie. Für Abwechslung und Lacher sorgten die beiden Sketche der jungen Glashansele beim Publikum. Mit der zum Song passenden Robe brachten die Jungs der Grundschule zu dem Song »Mach die Robbe« ordentlich Stimmung auf die Bühne. Die SchülerInnen der Grundschule zeigten mit dem Knopf-Tanz ihre motorischen Fähigkeiten, bevor eine musikalische Einlage der Musik-Jugend der Trachtenkapelle den Abschluss des Kinderballs darstellte. Zwischen den einzelnen Programmpunkten animierten Moderator-Zahnfeen Selina Braun und Selina Späth die Kinder zum Tanzen und eine »Oma« (Paulinus Horsthemke) fuhr mit ihrem Dreirad zum Song »Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad« auf der Bühne Motorrad. Eben diese führte zum Schluss auch die Pommes-Polonaise kreuz und quer durch die Halle an.
Am Abend hatten die Jugendlichen dann beim Jugendball ihren Spaß. Rund 40 Jugendliche feierten mit alkoholfreien Cocktails, Snacks und guter Musik die Fasent und später gab es leckere Pizza.
Schmutziger Donnerstag
Nachdem die Nordracher Fasent mit dem Zunftabend am Samstag, 23. Februar, bereits begonnen hatte, war das Dorf nach der Kindergarten-, Schulhaus- und Rathauserstürmung am Schmutzigen Donnerstag fest in der Hand der Nordracher Narren. Der Tag begann traditionell bereits früh um 9 Uhr mit der Erstürmung des Kindergartens. Die Kinder und Erzieherinnen hatten wieder ein tolles Programm für die Hansele, Narrenräte und Musiker vorbereitet, bei dem diese auch aktiv mitmachen durften. So mancher Narr hatte Mühe mit den Tanzschritten der Kinder mitzuhalten. Im Anschluss an die Befreiung der Kindergartenkinder ging es weiter zur Grundschule Nordrach, die ebenfalls erstürmt und in Narrenhand gebracht wurde. Auch hier wurden die Hansele und Narrenräte von einer Abordnung der Piratenkapelle begleitet, die musikalisch für Stimmung sorgten. Auch hier wurde ein buntes Programm, sowie leckere Kleinigkeiten zur Stärkung geboten. Am Mittag stärkten sich Narren, Musiker und Arbeitende im Letschecker-Zelt mit einer Portion Bohnensuppe oder anderen Leckereien. Nach einer kurzen Mittagspause begann der Hemdeglunkerumzug um 15.00 Uhr. Der Umzug zog von Station zu Station vom Dorfeingang bis zum Huberhof. An den Stationen ergatterten die Kinder mit »Gitzig, Gitzig!«-Rufen Süßigkeiten aller Art.
Anders als im letzten Jahr konnte die abendliche Rathauserstürmung wie gewohnt im nun neu sanierten Rathaus stattfinden. Nach einem feierlichen und musikalisch untermalten Einmarsch und kurzem Gerangel um den Rathausschlüssel, musste sich Bürgermeister Carsten Erhardt geschlagen geben und überreichte Zunftmeister Stefan Haas den symbolischen Schlüssel. Gemeinsam zog man später dann ins Zelt der Letschecker, wo noch bis in die späten Stunden ausgelassen gefeiert wurde.
Zurück in die Gegenwart
Die Fasent 2019 war eine lange, schöne und stimmungsvolle – definitiv. Und sie wird noch lange in Erinnerung bleiben. Während dem Verbrennen der Fasent freuten sich alle, dass es ab sofort »wider degege goht«, denn in 251 Tag ist es dann wieder soweit und sie zieht wieder ein, die närrische Zeit.
Foto: Hannah Essig
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