Ein Nistkasten kostet Pendlerparkplätze, die Bahn verweigert eine Ampel, die EU besteht auf Wandermöglichkeiten für ein paar Fische: Beim Dorfspaziergang mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Johannes Rothenberger wird deutlich, womit Kommunalpolitiker täglich kämpfen.
Der Bundestagsabgeordnete Johannes Rothenberger (CDU) hat am Mittwoch zum ersten Mal Biberach besucht und hautnah erlebt, wie kompliziert und teuer es werden kann, wenn große Politik auf kleine Orte trifft. Dabei ist die gastgebende Gemeinde eigentlich gut aufgestellt: saniertes Rathaus, neue Kita, funktionierender ÖPNV. Trotzdem kämpft das Dorf mit Millionen-Problemen. Etwa 25 Prozent des Haushalts schluckt die Kinderbetreuung, drei Millionen würde die Sanierung einer einzigen Bahnunterführung kosten und das Tempo beim Glasfaserausbau entspricht dem einer Schneckenpost.
An vielen Stellen zeigt sich, dass das, was in Berlin beschlossen wird, etwa Ganztagsbetreuung für Kinder, Barrierefreiheit und Verkehrswende, am Ende von den Bürgermeistern nur mit Problemen umgesetzt und von den Gemeinden finanziert werden kann. „Wie leistungsfähig ein Staat ist, zeigt sich in den Kommunen,“ sagt Biberachs Bürgermeister Jonas Breig zum Abschluss des Spaziergangs.
In den 100 Minuten zuvor sprach er ehrlich über Grenzen, Optimismus und Bürger, die sich nicht beschweren, sondern mit anpacken und darüber, wie Gesellschaft im Kleinen funktioniert.
Treffpunkt: Rathaus
Mittwoch, 17 Uhr, vor dem Rathaus. Ein Dutzend Bürgerinnen und Bürger blinzelt in die Sonne, lächelt, schüttelt Hände. Eingeladen zum Spaziergang durch Biberach hatte der CDU-Ortsverband. Dessen Vorsitzender Josef Schäfer begrüßt die Gäste. Mit dabei: Staatssekretär Volker Schebesta (MdL), Bürgermeister Jonas Breig und Johannes Rothenberger, der zum ersten Mal als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Offenburg die Gemeinde Biberach besucht. Rothenberger begrüßt die Teilnehmer. Er freue sich, den Ort und die Menschen kennenzulernen. Sein Wahlkreisbüro hat er übrigens an einer symbolträchtigen Adresse: im ehemaligen Büro von Wolfgang Schäuble.
Fortschritt im Schneckentempo
Der Rundgang startet vor dem Rathaus mit Blick auf Kettererhaus und Narrenkeller. Das Rathaus ist glücklicherweise schon saniert. Eine Herausforderung weniger für Biberach, sagt Breig. Auf dem Parkplatz sieht man das Carsharing-Projekt, für das die Gemeinde in Infrastruktur investiert hat. Wie es ausgeht? Ungewiss. „2026 wird evaluiert“, sagt der Bürgermeister.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.




