Alles unter einem Dach – das ist das Konzept, mit dem das Nachbarschaftshaus punktet. Dass es gelungen ist, Akteure zusammenzubringen, die ihr geballtes Fachwissen in das Projekt einbringen und Hand in Hand arbeiten, macht auch Bürgermeisterin Daniela Paletta stolz.
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne VollrathDie Tagespflege im Erdgeschoss empfängt bereits seit mehreren Wochen die ersten Gäste. Es gibt noch freie Plätze. Bis zu 18 Personen können in der Tagespflege betreut werden. Das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum in Fußbach steht hinter dem Angebot, das sowohl für die Gäste als auch für deren Angehörige die Sicherheit einer regelmäßigen und fachkundigen Betreuung bringt. Wo es erforderlich ist, werden die Senioren von zu Hause abgeholt. Dann gibt es Frühstück und der Vormittag vergeht mit Lesen oder Vorlesen, Beschäftigungsangeboten und Spaziergängen. Nach dem Mittagessen wird gebastelt und gesungen, Kaffee und Kuchen genossen. Damit jeder genau das bekommt, was er braucht, gibt es neben dem großen Gruppenraum einen separaten Bereich mit Ruhesesseln für den Mittagsschlaf und einen zweiten Raum, in dem gewerkelt werden kann. »Wir unterbreiten Angebote, keiner muss mitmachen«, ist Shirin Strosack, Leiterin der Tagespflege, wichtig zu sagen.
Offen steht die Tagespflege im Nachbarschaftshaus allen Senioren – von Pflegegrad 0 bis Pflegegrad 5. Über Möglichkeiten der Tagespflege und finanzielle Unterstützung, zum Beispiel über den Entlastungsbeitrag, informieren die Pflegekassen, Pflegestützpunkte und das Team vor Ort im Nachbarschaftshaus.
Hauptquartier der »Hilfe von Haus zu Haus«
Ebenfalls im Erdgeschoss des Nachbarschaftshauses hat das Büro des Vereins »Hilfe von Haus zu Haus Biberach e. V.« seinen Sitz gefunden. Die Helferinnen und Helfer bieten seit Gründung des Vereins im Jahr 2012 hauswirtschaftliche Hilfe an, Fahrten oder persönliche Begegnungen auf nachbarschaftlicher Ebene – unbürokratisch und schnell. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu verbinden und Lebensqualität zu schaffen. Nicht zuletzt durch die Unterstützung pflegender Angehöriger, damit diese ab und zu die Möglichkeit haben, die eigenen Energiereserven wieder aufzuladen.
Hohes Maß an Selbstbestimmung
Einen Stock weiter oben warten die Zimmer der ambulant betreuten Wohngemeinschaft auf ihre Bewohner. Bei dieser Wohnform mietet man ein Zimmer, richtet es selbst ganz nach dem eigenen Geschmack ein. Küche, Wohn- und Esszimmer werden zusammen genutzt, man geht gemeinsam einkaufen und behält dabei ein hohes Maß an Selbst- und Mitbestimmung. Gleichzeitig ist man aber nicht alleine, wenn man es nicht möchte. »Gemeinschaft« ist einer der Schlüssel zu einem glücklichen Leben im Alter, weiß Heimleiter Marco Porta. Die ambulant betreute Wohngemeinschaft steht Bewohnern von Pflegegrad 0 bis Pflegegrad 5 offen. Eine 24-Stunden-Präsenzkraft unterstützt die Bewohner im Alltag, wo es nötig ist. Die Betreuung der Wohngemeinschaft wird vom Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum in Fußbach erbracht. Sollte ein Pflegedienst für Behandlungspflege von Nöten sein oder im Laufe der Zeit notwendig werden, ist der Mieter vollkommen frei in der Wahl des ambulanten Pflegedienstes.
Im obersten Stock des Nachbarschaftshauses liegen sieben rollstuhlgerechte Seniorenwohnungen, die ebenfalls noch auf ihre Bewohner warten.





