Im Zuge der Gemeinderatssitzung vom Montag abend informierte Bürgermeister Richard Weith über die aktuelle Lage. Die Umsetzung der von der Landesregierung angeordneten Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus hat auch das gesellschaftliche Leben im Harmersbachtal stark beeinflusst. Nach Schließung von Brandenkopfschule und des Kindergartens nutzen 14 Kinder die angebotene Notfallbetreuung.
»Die gute Nachricht zuerst« eröffnete Bürgermeister Weith die Sitzung »in Oberharmersbach gibt es aktuell keinen Verdachtsfall und auch keine nachgewiesene Infektion – Das Krisenmanagement der Gemeinde läuft in geordneten Bahnen«. Nichtsdestotrotz hat die seit gestern in Kraft getretene »Corona-Verordnung« erhebliche Auswirkungen. So sind Versammlungen und sonstige Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmern untersagt. Dies gilt sowohl für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen als auch unter freiem Himmel und betrifft zudem Gottesdienste und Trauerfeiern. Weitere Einschränkungen können die Gemeinden bei Bedarf vornehmen. Auch die Reichstalhalle ist mit sofortiger Wirkung geschlossen, der Hallenbetrieb ist untersagt. Ebenfalls untersagt ist der Betrieb von Gaststätten. Speisegaststätten sind unter Auflagen von diesem Verbot ausgenommen.
Notfallbetreuung eingerichtet
Seit dem gestrigen Dienstag sind auch die Brandenkopfschule und das Kinderhaus »Sonnenblume« geschlossen. Eine Notfallbetreuung für Kinder von Eltern, die beide in der sogenannten »kritischen Infrastruktur« tätig sind, ist eingerichtet. Zur „kritischen Infrastruktur“ zählen unter anderem Berufe im Gesundheitswesen, in der Altenpflege und im Notfall- und Rettungswesen. Aktuell nutzen 14 Kinder die Notfallbetreuung – davon vier Kinder aus der Brandenkopf-Schule und 10 Kinder aus dem Kindergarten. Die Betreuung findet in den Räumen des Kindergartens statt und wird auch vom Kindergartenpersonal durchgeführt. »Oberharmersbach war die erste Gemeinde im Harmersbachtal, welche ein Notfallkonzept ausgearbeitet hat und wurde für das Krisenmanagement vom Schulamt gelobt« informierte das Gemeindeoberhaupt.
Diese umfassenden Regelungen gelten mindestens bis zum Ende der Osterferien mit Option auf Verlängerung. »Weitere Einschränkungen sind, Stand jetzt, nicht verordnet, können aber in Abhängigkeit von der Dynamik der Epedemie keinesfalls ausgeschlossen werden« beendete Bürgermeister Weith seine Ausführungen.
Dass diese Dynamik in der aktuellen Lage gegeben ist, zeigte sich schon in der anschließenden Bürgerfrageviertelstunde. Ein anwesender Bürger informierte, dass kurz vor Beginn der Gemeinderatssitzung von seiten der Bundesregierung angewiesen wurde, alle Spielplätze zu schließen. »Würde dies dann auch den Schulhof einbeziehen?« formulierte er seine Frage. Falls ja, gab er zu bedenken, dass sich dort oft Migrantenkinder zum Spielen aufhalten und man die Sperrung dann auch für sie kenntlich machen sollte, da sie vermutlich nicht so informiert sind, wie die einheimische Bevölkerung. Bürgermeister Richard Weith zeigte sich überrascht ob dieser Information, versicherte jedoch, dass man reagieren werde, wenn vom Landratsamt eine entsprechende Anordnung erfolgt. Hauptamtsleiterin Dominika Hättich ergänzte, dass in diesem Fall ein Absperrband und ein Sperrhinweis mit Piktogramm hilfreich sein könnten.
Weitere aktuelle Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus finden Sie in dieser Ausgabe der Schwarzwälder Post und auf der Homepage der Gemeinde Oberharmersbach unter www.oberharmersbach.de.




