Die SWEG saniert derzeit die Bahnstrecke zwischen Zell und Oberharmersbach von Grund auf. Gleisbett und Schwellen werden erneuert, die alten Schienen bleiben und werden wieder eingebaut. Die Bauarbeiten laufen noch bis Ende Juli. Danach soll die Strecke wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.
Seit Anfang Juni lässt die SWEG Schienenwege GmbH (SWEG) das Gleis zwischen Zell (Bahnübergang Buchenwaldstraße) und Oberharmersbach-Dorf von der Zürcher Bau GmbH grundlegend erneuern. Die Bauarbeiten laufen unter Vollsperrung der Bahnstrecke und folgen einem präzisen Ablauf. Eine Fotostrecke von Karl-August Lehmann dokumentiert die bisherigen Arbeitsschritte auf der Baustelle.
Rückbau des alten Gleises
Am Anfang der Bauarbeiten wurden die alten Gleise Stück für Stück abgebaut. Zuerst lösten die Arbeiter die Verbindung zwischen Schienen und Schwellen. Dafür kam ein spezielles Gerät zum Einsatz, der sogenannte Schraubpflug. Die gelösten Schrauben wurden per Hand oder mit einem Hydraulikmagneten eingesammelt. Dann hob ein Zweiwegebagger – eine Art Bagger, der auf Schienen und auf der Straße fahren kann – die alten Schienen an und legte sie neben das Gleis. Gleiches passierte mit den alten Schwellen. Schließlich wurde auch das komplette Schotterbett ausgebaggert und abtransportiert, um Platz für den Neuaufbau zu schaffen.
Stabilisierung des Untergrunds
Nachdem das alte Gleisbett abgetragen war, blieb der nackte Untergrund zurück. Damit er tragfähig wird und sich bei Nässe oder Hitze nicht absenkt, wurde er stabilisiert. Ein Spezialfahrzeug verteilte dafür ein Gemisch aus Kalk und Zement auf der Fläche. Anschließend fräste eine große Maschine das Material in den Boden ein. Zum Schluss sorgten Planierraupe und Walze für eine glatte, feste Oberfläche, auf der das neue Gleis aufgebaut wird.
Aufbau des neuen Gleisrosts
Auf dem vorbereiteten Untergrund wurden nun die neuen Betonschwellen verlegt. Ein Minibagger brachte sie Stück für Stück in Position. Danach wurden die Schienen aufgelegt und mit den Schwellen verschraubt. Damit später alles exakt passt, muss das Gleis genau ausgerichtet werden. Ein spezielles Gerät, der Gleisheber, hob es an und brachte es und die Schwellen in die richtige Höhe und Lage. Dann folgte der frische Schotter. Ein Arbeitszug verteilte ihn rund um die Schwellen, damit das Gleis stabil liegt und sicher befahrbar ist; das wurde mit Hilfe einer gleisgebundenen Stopfmaschine auf die Endlage und Richtung gestopft.
Endbearbeitung für den Bahnverkehr
Nachdem das Gleis aufgebaut und mit Schotter verfüllt wurde, kam der sogenannte Schotterpflug zum Einsatz. Diese Spezialmaschine fährt auf dem Gleis und verteilt den Schotter rund um die Schwellen in die richtige Form, damit das Gleisbett stabil ist und das Regenwasser gut ablaufen kann. Die einzelnen Schienenstücke werden per Thermitschweißung fest miteinander verbunden, damit später keine Übergänge spürbar sind. Überstehende Schweißnähte werden abgeschält und glatt geschliffen, sodass Züge gleichmäßig darüber rollen können. Ein wichtiger Schritt gegen Ende der Arbeiten ist die sogenannte Neutralisation der Schienen. Dafür werden alle Schrauben mit dem Schraubenpflug noch einmal gelöst, die Schienen mit einem Wärmewagen auf exakt 28 Grad erhitzt und die Schrauben danach wieder angezogen.
Inbetriebnahme vorbereitet
Zum Abschluss werden technische Bauteile wie Zählsensoren und Sicherheitseinrichtungen wieder eingebaut. Sie sind wichtig für den sicheren Zugbetrieb. Danach laufen die letzten Kontrollen: Fachleute prüfen das neue Gleis zu Fuß, um sicherzugehen, dass alles passt. Wenn nichts mehr im Weg steht, wird die Strecke für den Zugverkehr freigegeben.
Foto: Lehmann-Archiv
Foto: Lehmann-Archiv
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