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Nordrach | 29.04.2025

„Menschen muss man mögen“

Foto:
Auch als Sängerin konnte Katalyn Hühnerfeld überzeugen. Foto: Herbert Vollmer
von Herbert Vollmer

Höchst vergnüglicher Kabarettabend mit Katalyn Hühnerfeld im Bürgerhaus.

Foto: Herbert Vollmer
Sportlich: Katalyn Hühnerfeld beim Radschlagen.
Foto: Herbert Vollmer
Auch Roboter mögen Menschen.
Foto: Herbert Vollmer
Strahlend nahm Katalyn Hühnerfeld den verdienten Applaus entgegen.

Am Freitagabend kamen rund 80 Besucher zum Kabarettabend des Bildungswerks in das Bürgerhaus Nordrach. Katalyn Hühnerfeld begeisterte ihr Publikum mit Comedy, Gesang, Pantomimik und Zauberei.

Esther Echtle begrüßte die erwartungsvollen Gäste und skizzierte zunächst den beruflichen Werdegang von Katalyn Hühnerfeld. Geboren in Bremen, lebt sie mit Ehemann und vier Söhnen in Rheinland-Pfalz, Kreis Alzey. Sie studierte zunächst Pantomimik, war dann Schauspielerin am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und wirkte an verschiedene Film- und Fernsehproduktionen mit. Seit 2014 ist sie als Solo-Kabarettistin auf Tournee durch ganz Deutschland.

Sympathische Powerfrau

Mit ihrem vierten Solo-Programm „Menschen muss man mögen“ zeigte die sympathische Powerfrau die ganze Palette ihres Könnens. Sie spielte exzellent auf der Klaviatur von Humor, Nachdenklichkeit und Unvorstellbarem. Präzise und nachdenklich stimmend analysierte sie die Hintergründe menschlicher Eigenarten.

In schnellem Wechsel zeigte Hühnerfeld ihre verschiedenen Darstellungsformen: Pointiertes Kabarett, Chansons und Lieder, vorgetragen mit ihrer schönen Gesangsstimme. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die unglaublich gekonnt vorgetragene Pantomime zu den vorproduzierten Einspielern.

Ein gesprochener „Film“

Gleich die Eröffnung ihres Programms mit einem „Film“, dessen gesprochener Inhalt sie pantomimisch darstellte, erzeugte Lachsalven und brachte das Publikum in eine freudige Stimmung. Was denken Tiere wohl über Menschen? Katze, Hund, Pferd oder Hamster mögen ihr Herrchen und Frauchen sicher, sind sie doch Garant für ihr eigenes Wohlergehen. Anders der Bär, der den Menschen auch mag, aber fein filetiert und in Stücken mit den Resten für die Maden, die dann auch in das Lob für die Menschen einstimmen.

Zwischendurch schilderte die vierfache Mutter- zum Mitfühlen, Mitfreuen oder Mitleiden – ihr Familienleben, das sie mit fünf Männern führen muss, ihr Ehemann sei auch darunter.

In ihrem Programm finden sich alle Höhen und Tiefen der menschlichen Existenz, aus allen möglichen Perspektiven. Dies geht bis in die Niederungen deutscher Mehrwertsteuerlogik, welcher Steuersatz für welche Bühnenleistung? Je nach Sparte zahle sie 7, 19 oder 0 %.

Eine etwas andere Schöpfungsgeschichte

Einer der vielen Höhepunkte war ihre etwas andere Schöpfungsgeschichte. Der Mensch habe sich, allein gelassen auf dieser Welt, seinen Schöpfer selbst geschaffen. Im Laufe der Geschichte habe er dann die Schöpfung seines Schöpfers immer mehr verkommen lassen, so dass die Erde gedroht habe, unbewohnbar zu werden. Angesichts der immer häufiger auftretenden Katastrophen ersuche heute der Mensch ratlos seinen Schöpfer, dessen Schöpfung zu retten.
Der Mensch ist aber auch gut und hilfsbereit. Hühnerfeld stellte die Frage, wie sich Menschen bei einem Flugzeugabsturz verhalten würden. Würden sie Ruhe bewahren oder in Panik ausbrechen und nur versuchen, das eigene Leben zu retten? Fast alle im Saal befürchteten selbstsüchtiges Verhalten in der Panik. Dagegen hätten Untersuchungen ergeben, dass sich fast alle Menschen emphatisch verhalten und sich gegenseitig helfen würden.
Auch kleine Zauberkunststückchen bereicherten ihr Programm. Sie zerriss eine Luftballonschnur und knetete diese wieder zusammen. Aus einem Zylinder zauberte sie sich eine Häschen-Larve vor ihr Gesicht.

Zum Schluss sang sie als Roboter „Menschen, Menschen muss man mögen“.

Das Publikum fühlte sich blendend unterhalten. Mit „Standing Ovation“ erhielt Katalyn Hühnerfeld den hochverdienten Applaus für ihr abwechslungsreiches und großes Vergnügen bereitendes Programm.

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