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Offenburg | 11.10.2024

Friedhöfe insektenfreundlich gestalten

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Bei der Auswahl insektenfreundlicher Pflanzen für das Grab helfen Fachbetriebe gerne weiter. Foto: Gartencenter Göppert
von Schwarzwälder Post

Die Bestattungskultur hat sich gewandelt. Naturnahe und pflegearme Beisetzungsarten wie Urnengräber oder gärtnerisch gepflegte Grabflächen sind zunehmend gefragt. 

Die Pflege der Freiflächen stellt Friedhofsverwaltungen vor wirtschaftliche Herausforderungen. Das stellt das BUND Umweltzentrum Ortenau fest.

Ökologische Bedeutung von Friedhöfen

Gleichzeitig erfüllen Friedhöfe jedoch wichtige ökologische Funktionen, schreibt es weiter. Sie bieten im urbanen Raum Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten und sind deshalb besonders wertvoll und schützenswert. Da Gräber, einmal bepflanzt, oft längere Zeit in Ruhe gelassen werden, bieten diese gerade für Wildbienen und Schmetterlinge einen wichtigen Lebensraum. Vögel und Kleintiere finden hier Heimat und Brutplätze, und das Mikroklima wird positiv beeinflusst.

Ruhe, Gedenken und Natur verbinden

Friedhofsbesucher suchen eine Oase der Trauer und der Ruhe. Dem Bedürfnis nach einem Platz des wertschätzenden Gedenkens wird häufig durch Pflanzungen von Blumen mit Trauersymbolik Ausdruck verliehen. Dies kann auch mit heimischen, ökologischen Pflanzen wunderbar gelingen, die gleichzeitig dem allgemeinen Insektensterben entgegenwirken.

Geeignete Pflanzen für Friedhöfe

Seit Jahrzehnten sind die im Volksmund bekannten „Erika“ sehr beliebt. Allerdings gibt es Zuchtformen, die ökologisch wertlos sind. Zu bevorzugen sind deshalb die Besenheide Calluna vulgaris (Blütezeit im Oktober/November, wenn keine Knospenblüher) oder die Schneeheide Erica carnea (Blütezeit im Januar/Februar). Diese sind in Weiß, Rosa oder Lila erhältlich und bilden zusammen mit Schneeglöckchen eine Augenweide. Sie bieten im Frühjahr die erste Nahrung zum Beispiel für den Zitronenfalter.
Als klassische Trauerblumen gelten auch Lilien; sie stehen für Licht, Unschuld und die Reinheit der Liebe. Oder weiße Nelken, die für Hoffnung und Treue stehen. Auch das Vergissmeinnicht spricht für sich. Unsere heimische Artenwelt bietet hier entsprechende Arten, zum Beispiel das Waldvergissmeinnicht oder die weiße Lichtnelke. Auch die offenen Herbstastern in Weiß, Rosa oder Hellblau finden in der dunklen Jahreszeit großen Anklang.

Mehr Informationen in der BUND-Broschüre „Praxistipps Insektenfreundlicher Friedhof (www.bund-bawue.de/friedhof).

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