Dr. Markus Marquard, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm, war prominenter Gastredner bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Kreisseniorenrats im Ortenaukreis, die im großen Sitzungssaal des Landratsamts Ortenaukreis in Offenburg stattfand.
Ingrid Oswald, Leiterin des Amtes für Soziales und Versorgung des Ortenaukreises, hob in ihrem Grußwort hervor, dass sich der Kreisseniorenrat engagiert für die Belange der älteren Menschen im Ortenaukreis eingesetzt habe. Als ein Beispiel nannte sie die kostenlose Herausgabe der Vorsorgemappe im gesamten Ortenaukreis. Da es immer mehr ältere Menschen gäbe, sei Selbstbestimmung und Teilhabe wichtiger denn je.
Rückblick auf drei Jahre
Herbert Vollmer, Vorsitzender des Kreisseniorenrates, hielt einen Rückblick auf die vergangenen drei Jahre. Schwerpunkte der Tätigkeiten waren die Anregung zur Gründung von Seniorenräten in den Kommunen, die Mitgliederwerbung, die Suche für einen neuen Verlag der eigenen Zeitschrift »Senioren Ortenau aktuell« sowie eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern. Eine Auswahl weiterer Aktivitäten: Wahlprüfsteine bei der Kreistagswahl, Besuch des Landesseniorentags, neue Homepage, Beteiligung an der Bäckertütenaktion, Initiative »Radspaß sicher e-biken« und Ausbildung von digitalen Gesundheitsbotschaftern. Vollmer dankte dem Verlag Schwarz wälder Post in Zell a. H., mit dem der Kreisseniorenrat seit 2021 die eigene Zeitschrift »Senioren Ortenau aktuell« herausgibt. Mit der Herstellung einer kostenlosen Vorsorgemappe, die im Januar 2022 an alle Städte und Gemeinden verteilt wurden, ging ein großer Wunsch in Erfüllung. »Es gab selten so viel Lob«, freute sich Herbert Vollmer.
Online im Alter
Dr. Markus Marquard vom Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm sprach als Gastredner über das Thema »Digital dabei? Online im Alter«. Derzeit seien noch 49 Prozent der über 80-jährigen Offliner. Er sehe die Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe und Teilhabe am Leben. Ältere Menschen müssten aber auch bei der Frage einbezogen werden, wie sie sich eine digitale Welt wünschen. Die Ängste, Befürchtungen und Wünsche der Menschen müssen ernst genommen werden. In den Kommunen und Netzwerken müssen Unterstützungsstrukturen vor Ort geschaffen werden. Digitale Gesundheitsbotschafter (Peer-to-Peer) können hier helfen. Digitalisierung sei kein Allheilmittel und könne nicht alle Probleme im Gesundheitswesen lösen.
Neuwahl verlief problemlos
Die Neuwahl der Vorstandschaft verlief problemlos. Satzungsgemäß sind 17 Personen zu wählen. Da sich nur 16 Personen aus dem gesamten Kreisgebiet beworben haben, wurden alle gewählt: Helga Basler, Gerd Baumer, Regina Ducksch, Ulrike Ertl, Yvonne Fink, Edwin Fischer, Dirk Flacke, Reinhold Heppner, Irene Hildenbrand, Monika Köbele, Matthias Krögel, Steffen Nork, Christel Schäfer-Fuchs, Karl Stiegeler, Herbert Vollmer, Manfred Wisgott. In der ersten konstituierenden Sitzung werden die neugewählten Vorstandsmitglieder aus ihrer Mitte den geschäftsführenden Vorstand wählen.
Sechs bisherige Vorstandsmitglieder – Ruth Champion, Gerti Hättig, Joachim Kubitza, Alois Niecholat, Jacqueline Schmidt, Monika Wolber – kandidierten nicht wieder. Herbert Vollmer dankte ihnen bei der Verabschiedung mit herzlichen Worten für ihr langjähriges Engagement und ihre Verdienste für den Kreisseniorenrat.