Neuwahlen bestätigten das Präsidium des Blasmusikverbandes Kinzigtal in seiner Arbeit.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
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Foto: Inka Kleinke-Bialy„Wir alle zusammen sind ein klasse Team, in dem man sich auf jeden verlassen kann, in dem Zusammenarbeit und Zusammenhalt großgeschrieben wird und man sich wohl fühlt.“ Mit diesen Worten dankte Stefan Polap (Zell am Harmersbach), Vorsitzender des Blasmusikverbandes Kinzigtal, sämtlichen Präsidiumsmitgliedern für deren geleistete Arbeit.
Anlass war die diesjährige Hauptversammlung. Diese fand in der Festhalle Fußbach unter der Regie der Trachtenkapelle Fußbach statt, die ihr 125-jähriges Bestehen feiert. Sie sorgte für die Bewirtung der über 90 Gäste sowie für die musikalische Umrahmung. Im nächsten Jahr wird das Blasorchester Biberach diese Aufgabe übernehmen, in 2027 die Miliz- und Trachtenkapelle Oberharmersbach.
„Die Blasmusik hier im Kinzigtal ist viel mehr als nur Musik“, hob Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller in seinem Grußwort hervor, „sie ist kulturelles Rückgrat.“ Und sie bringe Menschen zusammen, über Generationen sogar. Die Mitgliederzahlen zeigten: „Die Blasmusik hat Zukunft, Ihr Einsatz lohnt sich und verdient größten Respekt“, wandte sich das Ortsoberhaupt an die allesamt im Ehrenamt Aktiven.
„Unser Bestes“
Von den 38 Mitgliedsorchestern respektive Vereinen waren 36 anwesend. Insgesamt zählt der Blasmusikverband Kinzigtal 2496 Mitglieder, von denen 760 jünger als 18 Jahre sind, darunter 135 Kinder unter acht Jahren.
Präsident Stefan Polap dankte seinen vier Vizepräsidenten dafür, ihm eine große Stütze zu sein: Sie vertreten den Verband in ihren Bezirken, sind Bindeglied zwischen Orchestern und Präsidium, führen Ehrungen und Freundschaftsbesuche bei den Veranstaltungen der Mitgliedsvereine durch.
An letztere appellierte er, bei Verbandsehrungen für einen angemessenen Rahmen zu sorgen. „Wir sind auch weiterhin bemüht, für jede Veranstaltung, an der ein Präsidiumsmitglied benötigt wird, eines zu entsenden“, betonte er und bat um Verständnis für jene Fälle, wo das einmal nicht möglich sein sollte: „Wir versuchen unser Bestes, aber teilen können wir uns nicht.“
Stefan Polap selbst ist es in seiner dreieinhalbjährigen Präsidentschaft gelungen, bei mittlerweile 29 der 38 Orchester respektive Vereine im Verbandsgebiet mindestens einmal eine Veranstaltung persönlich zu besuchen. Auch im Namen des Präsidiums dankte er herzlich für die tolle Freundschaft, Kameradschaft und die entgegengebrachten Gesten.
Viel zu tun
Was die Arbeit der Medienbeauftragten Michaela Rohkohl betrifft, so füttert sie die aktuelle Verbandshomepage mit den Informationen der Mitgliedsvereine und ist zudem mit der Gestaltung einer neuen, besseren Homepage beschäftigt, „wir dürfen gespannt sein.“ Mit ebenso viel Herzblut gestaltet sie alle Drucksacken, wie beispielsweise die Ehrenbriefe.
„Unsere Geschäftsführerin hat einen Bärenjob“, fuhr der Präsident in seinem Bericht fort und flachste: „und dies nicht nur, weil Sie mit mir verheiratet ist.“ Neben ihrem Beruf im Schichtdienst verwendet Daniela Polap fast täglich eine Stunde auf ihre Geschäftsführungs-Tätigkeit, am Wochenende auch bis zu drei Stunden. Ehrungen sind zu bearbeiten, Newsletter und Informationen zu versenden (mit der dringenden Bitte diese ausführlich zu lesen), Protokolle fürs Präsidium zu schreiben, Anfragen des Bund Deutscher Blasmusikverbände (BDB) zu bearbeiten und vieles mehr.
Vier Workshops fanden im vergangenen Jahr im Verbandsgebiet statt, mit namhaften Dozenten, für jeweils unterschiedliche Instrumente. In seiner Funktion als Organisator dankte Stefan Polap dem Musikverein Unterharmersbach sowie der Stadtkapelle Zell a.H. für das kostenlose Zur-Verfügung-Stellen der Proberäume.
„Seniorenverbandstag“ wird „Ehrentag“
Neues zu berichten gab es vom „Seniorenverbandstag“, dessen Ausrichtung im vergangenen Jahr dem Musikverein Schenkenzell oblag und überaus gelungen war. Zu besagtem Tag sind sämtliche Ehrenmitglieder des Verbandes eingeladen, die allerdings gehören nicht zwangsläufig zur Gruppe der Senioren. „Do treffe sich die Alte, do g`her ich no nit dezu“, sei daher des Öfteren von Ehrenmitgliedern zu hören gewesen.
Um vom Klischee des Altennachmittags wegzukommen, heißt das Event ab diesem Jahr „Ehrentag des Verbandes“. Heuer findet der Ehrentag in Schiltach statt, 2026 in Nordrach.
Eine weitere Änderung gibt es beim Seniorenverbandsorchester. Heinz Krämer (Fischerbach) hat den Taktstock an Armin Leopold (Oberharmersbach) und damit in jüngere Hände gegeben. Zum Dank für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle des Seniorenorchesters wurde er zum Ehrendirigenten ernannt.
App und Escape Room für JLMA-Anwärter
Verbandsjugendleiterin Amelie Dreher berichtete von vier Prüfungsterminen für das Jungmusiker-Leistungsabzeichen (JLMA) in 2024 mit 255 Prüfungsanmeldungen. 60 Prüflinge erhielten das bronzene, 70 das silberne und sieben das goldene JMLA.
Um den Jugendlichen das Thema noch besser näherzubringen, „ist der BDB gerade an der Entwicklung einer App namens Earz.“ Diese Plattform will sowohl die Musiklehre als auch Rhythmik und Gehörbildung im eigenen Tempo des jeweiligen Nutzers vermitteln. Außerdem wird ein digitaler Escape Room entwickelt, um den Jugendlichen JLMA-Themen spielerisch näherzubringen.
Verbandsdirigent Mathias Gronert sah das Jahr 2024 geprägt von der zweiten Projektphase mit dem Sinfonischen Blasorchester des Blasmusikverbandes Kinzigtal (SBBV). Deren Höhepunkt stellte das Abschlusskonzert des Orchesters im Oktober in Hausach dar, mit knapp 70 MusikerInnen. Das Projektergebnis: eine deutliche Steigerung des Niveaus und der Klangvielfalt.
Alles einstimmig
Dank der beanstandungslosen Arbeit der Verbandsrechnerin sowie einwandfreier Verbandsführung fiel die Entlastung durch die Mitgliederversammlung einstimmig aus.
Im Zuge turnusgemäßer Neuwahlen wurden für die nächsten drei Jahre einstimmig in ihren Ämtern bestätigt: Präsident Stefan Polap, die Vizepräsidenten Richard Krupp, Bernd Schmieder und Manfred Schafheutle, Geschäftsführerin Daniela Polap, Schriftführerin/Medienbeauftragte Michaela Rohkohl, Verbandsrechnerin Martina Lauble, Verbandsdirigent Mathias Gronert, Verbandsjugendleiterin Amelie Dreher, sowie die Beisitzer Sascha Jager, Nico Armbruster und Ewald Glatz. Die Kasse prüfen Nathalie Müller und Martin Schmid.
Neuer Vizepräsident für den Verbandsbezirk III ist Klaus Schmid. Er tritt die Nachfolge von Helmut Lauble an, der auf eigenen Wunsch ausgeschieden ist. „14 Jahre hat er unter der Regie von drei Präsidenten im Präsidium hervorragende Arbeit geleistet“, würdigte Stefan Polap ein Urgestein des Blasmusikverbandes Kinzigtal, das jüngst für 60 Jahre blasmusikalisches Wirken geehrt wurde.
Beisitzer Ralf Vosseler stand aus beruflichen Gründen für die turnusgemäßen Neuwahlen nicht mehr zur Verfügung, als fachlicher Berater wird er dem Verband jedoch erhalten bleiben. Dessen Präsidium sucht überdies Unterstützung im Musikbeirat oder auch in der Pressearbeit.
Sonstiges
Der Blasmusikverband Kinzigtal hat sich erfolgreich um die Ausrichtung der Hauptversammlung des BDB im Jahr 2026 beworben, sie wird vom 09. bis 11. Oktober in Zell am Harmersbach stattfinden.
Im Verbandsbezirk gibt es in diesem Jahr zwei weitere Jubiläen: Der Musikverein Schenkenzell feiert sein 150-jähriges und der Musik- und Trachtenverein Reichenbach sein 100-jähriges Bestehen.





