Am Samstagabend hat der Musikverein Unterharmersbach sein Publikum mit auf eine musikalische Reise in die Alpen mitgenommen, Kuhglocken und Käseplatte inklusive. Das Thema Schweiz dominierte den Abend in der Schwarzwaldhalle, doch ein Oboen-Solo eines österreichischen Komponisten riss das Publikum zu Standing Ovations hin.
Unter dem Motto „Schweiz“ erlebten die Gäste noch vor dem ersten Ton eine stimmungsvolle Dekoration: Skier lehnten an Stativen, eine fröhliche „Grüetzi“-Kuh begrüßte die Besucher im Foyer und eine stilisierte Bergbahn schmückte die Bühne. Auch kulinarisch wurde es authentisch, denn Schweizer Käsespezialitäten rundeten den Abend geschmacklich ab. Kurios nur: Das Highlight des Abends hatte mit dem Motto gebenden Alpenland nichts zu tun.
Musikalisches Gipfeltreffen
Höhepunkt des ersten Teils war nämlich als drittes Stück das Oboen-Solo „Adagio, Einführung, Thema und Variationen“ von Johann Nepomuk Hummel, einem Komponisten aus Österreich ohne besondere Verbindung zur Schweiz. Um das elegante Stück voller technischer Herausforderung zu meistern, muss der Solist sein ganzes Können auf dem Instrument zeigen. Er braucht viel Kontrolle über den Atem und über das Doppelrohrblatt der Oboe. Nicht umsonst gilt „Adagio, Einführung, Thema und Variationen“ als Standardwerk für Profi-Oboisten. Gespielt wurde das Stück am Samstagabend von Sonja Müller vom Musikverein Unterharmersbach.
Der erste Teil, „Adagio“, ist langsam und gefühlvoll. Die Oboe spielt besonders weiche und lange Töne, die eine träumerische Stimmung schaffen. Anschließend dient die „Einführung“ als musikalische Brücke zum Hauptteil. Als „Thema“ komponierte Hummel eine einfache, eingängige Melodie. Nachdem diese Melodie einmal vorgestellt wurde, folgen die „Variationen“. Hier spielt die Oboe das Thema immer wieder, aber in unterschiedlichen Versionen: mal schneller, mal verspielter, dann besonders technisch anspruchsvoll. Jede Variation ist eine neue Interpretation der ursprünglichen Melodie, die Hummel kreativ verändert hat, um die Virtuosität und Vielseitigkeit der Oboe zu zeigen. Es gelang. Das Publikum feierte die Solistin Sonja Müller mit Standing Ovations, und auch Dirigent Stefan Polap konnte seine Begeisterung nicht verbergen. Müller wischte sich nach der rund zehnminütigen Kraft- und Ausdauerleistung Tränen der Erleichterung und Freude aus den Augen.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.